
Louna Sbou, Mitbegründerin und künstlerische Leiterin des Berliner Veranstaltungsortes Oyoun, wurde nach der Abfangung der Global Sumud Flotilla durch israelische Streitkräfte festgenommen.
Die deutsche Staatsbürgerin ist eine von über 500 Zivilisten, die sich an der Mission beteiligten, die israelische Blockade des Gazastreifens auf dem Seeweg zu durchbrechen. Der Vorfall ereignete sich in internationalen Gewässern, wie Oyoun am 2. Oktober über Instagram mitteilte.
Die Flottille bestand aus 41 Booten mit Aktivisten, Anwälten, Politikern, Journalisten und weiteren Teilnehmern aus über 40 Ländern. Ihr Ziel war es, ein Zeichen gegen die Blockade zu setzen und humanitäre Unterstützung für die Menschen im Gazastreifen zu leisten.
Nach Angaben von Oyoun wurden alle Boote abgefangen und die Teilnehmer festgesetzt. In dem Statement des Berliner Kulturraums heißt es: „Ihre Festnahme und Entführung ist ein klarer Bruch des internationalen Völkerrechts und eine akute Bedrohung für Leib und Leben.“
Oyoun reagierte empört auf die Festnahme der eigenen Leiterin und forderte die Bundesregierung zu schnellem Handeln auf. In dem öffentlichen Aufruf heißt es weiter: „Wir fordern sofortige diplomatische Intervention der Bundesregierung, klare Solidarität von Kulturinstitutionen und breite Mobilisierung der Zivilgesellschaft. Schweigen ist keine Option – es geht um Leben, Gerechtigkeit und die Freiheit von Kunst und Kultur.“
Die Nachricht hat auch außerhalb der Kulturszene Aufmerksamkeit erregt. Oyoun, das in Berlin-Neukölln als intersektionaler Kulturort für experimentelle, aktivistische und postmigrantische Kunst bekannt ist, betont die politische Dimension des Falls.
In der Mitteilung bezeichnete das Team die Festnahme als „einen klaren Verstoß gegen das Völkerrecht und eine akute Bedrohung für Leib und Leben“. Der Fall wirft damit nicht nur Fragen zu internationalen Rechtsnormen auf, sondern berührt auch den Umgang mit Künstlerinnen und Künstlern, die sich politisch positionieren.
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Quelle: Resident Advisor
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