PATREON-Künstler des Monats: Hainbach

Patreon – die Plattform für Kreative und Künstler*innen
Hainbach

Mit ihrer 2013 gegründeten Plattform Patreon schufen Jack Conte und Sam Yam ein wahres Mekka für Kreative und Künstler*innen. Aktuell finden sich auf Patreon über sieben Millionen Patrons sowie mehr als 200.000 Creator*innen, die sich mit ihren treuesten Fans vernetzen können und finanzielle Unterstützung erhalten. Supporter*innen – die sogenannten Patrons – können sich im Gegenzug auf exklusive Inhalte, direkten Kontakt und Einblicke in den kreativen Schaffensprozess ihrer Favorit*innen freuen. Patreon bietet eine Bühne für Künstler*innen verschiedenster Genres und ermöglicht ihnen ein freies sowie unabhängiges Arbeiten, das monatlich entlohnt wird. In unserer neuen Auftakt-Reihe möchten wir euch verschiedene Patreon-Content-Creator*innen aus dem Musikbereich vorstellen. Den Anfang macht der elektro-akustische Künstler Stefan Paul Goetsch alias Hainbach.

Welchen Content bietest du auf Patreon an?

Auf Patreon erhalten meine Fans einen sehr persönlichen Einblick in meine Arbeit. Ich teile viele Ideen, die noch im Anfangsstadium sind, oder rede darüber, was mich gerade beschäftigt. Außerdem organisiere ich Meetups in verschiedenen Städten. Patrons können dann Fragen stellen, die ich wiederum auf YouTube beantworte. Darüber hinaus veröffentliche ich Musik aus meinen Videos, bald 200 Stücke, und exklusive Sample-Packs für alle, die selbst Musik machen.

Wie bist du auf Patreon aufmerksam geworden?

Auf YouTube. Viele meiner liebsten Creator*innen dort nutzten Patreon.

Welche Vorteile bietet die Plattform für dich?
Die unglaubliche Erleichterung, jeden Monat Geld auf dem Konto zu haben, anstatt von Rechnung zu Rechnung zu leben. Dadurch konnte ich meiner Arbeit eine unglaubliche Ruhe und Stabilität verleihen und als Künstler weiter wachsen.

Wie lange bist du schon auf Patreon aktiv?

Seit Juli 2018.

Erzähl uns doch etwas über deine elektronischen Kompositionen. Womit arbeitest du und wie erzeugst du diese wunderbaren Sounds?

Ich arbeite hauptsächlich mit ausrangiertem Laborequipment aus der Nuklearforschung, NASA/ESA, Physio- und Psychotherapie und Nachrichtentechnik. Entweder nutze ich sie als direkte Klangerzeuger, da sie unglaublich klingen, wenn man sie übersteuert, oder ich zerlege damit “normale” elektronische Instrumente in ihre Bestandteile. Oft arbeite ich auch mit Tonbandschleifen, die ich mit Sandpapier und Messern malträtiere. Dadurch verschwindet das aufgezeichnete Signal in einer Art, die nicht unähnlich der ist, wie das Gehirn Dinge vergisst.

Wie hat sich dein Interesse für diese Art von elektronischer Musik geformt? Womit fing alles an?

C64-und Amiga-500-Gamesoundtracks. Ich habe als Kind unendlich viele Stunden vor dem Heimcomputer verbracht, und der rohe Klang der Maschinen hat mich fasziniert. Ich habe sogar Soundtracks auf Tape überspielt, damit meine Klavierlehrerin mir daraus Noten machen konnte. Später kam ich dann über John Peel zur experimentellen Musik.

Du stellst immer wieder nostalgische und esoterische Musikgeräte vor. Hast du einen Liebling?
Ein abstimmbarer Anzeigeverstärker (UBM) von Rohde & Schwarz. Dieser massive 50er-Jahre-Filter fungiert bei mir als mörderische Bassdrum, die klingt wie keine andere.

Wie groß ist deine Geräte-Sammlung?

Groß. Mit dieser Art von Equipment ist es leicht, einen Keller und ein Studio zu füllen, ohne viel Geld auszugeben. Es wird ja sonst weggeschmissen. Für mich ist es aber weniger eine Sammlung als ein aktives Instrumentarium – ich nehme mir, was ich für die jeweiligen Projekte brauche.

Neben deiner Musik veröffentlichst du zudem Tutorials. Was können deine Fans von dir lernen?

Experimentelle Musik-Techniken. Das Konzept ist “working out loud” – ich zeige zum Beispiel, wie man Tonbandloops macht, während ich dabei selbst an einer Komposition arbeite. Letztlich ist es eine Dokumentation meiner musikalischen Arbeit, bei der das Lernen en passant passiert.

www.patreon.com/hainbach

 

 

 

Foto: Aleks Stojanow