Das sind sie, unsere Tonträger-Favoriten aus dem Juli-Heft unterteilt in Alben und Compilations, Singles und EPs sowie die jeweiligen Platten des Monats. Diesmal mit der neuen Mood-Child-Compilation, Franck Roger, Mark Broom, M.F.S. Observatory, Rasmus Faber, Floorplan, Stefan Goldmann, der neuen Déepalma V.A. und vielen mehr.
Singles & EPs – Platte des Monats
Various Artists
Various Moods Vol. 2 (Mood Child 010)
Regelmäßigen Lesern unserer Rezensionen wird meine Vorliebe für das großartige Label von Manda Moor und Sirus Hood nicht verborgen geblieben sein. Auf der vorliegenden „Various Moods Vol. 2“ gibt es genau sechs weitere Gründe für meine Vorliebe. Alle Stücke von DJ Sneak, Rokke & Techin, Antss, Dafgal und Jack Baron & Riffel lassen sich sofort und problemlos in jedem House(Techhouse)-Set zwischen Idaho und Ibiza spielen. Aber der wirkliche Knaller der EP verbirgt sich auf B1 mit „Pakit Ban“ der brasilianischen Talente Marian und Freenzy. Die funky-perkussive Nummer wird bereits von Headlinern wie Jamie Jones und The Martinez Brothers gespielt und wer die Nummer einmal im Club erlebt hat, weiß auch wieso. Man muss kein Fan von Drumrolls sein, um dieses Break zu lieben. Und selbst Break-Hasser werden die Arme in die Luft werfen. Demnächst in der Kiesgrube zu hören. Garantiert. 10 points tseb
Singles & EPs – Top Ten
Bs As Deep & DRFA
Living In Buenos Aires (Onward)
Die Deep Club-House-Könige Bs As Deep verewigen sich ein weiteres Mal auf Onward. In Cooperation mir DRFA legen sie auf „Jazz Baileys“ pianolastig, jazzig swingend im House los – nicht nur St. Germain wird seine helle Freude daran haben. Anspruchsvoller Mördermover für den Flur! In Richtung MAW geht das Titelstück: Nu Jazz House mit Saxophon, Claps, Pianoloop und Xylophonspiel – mehr bedarf es nicht, um den Club zur Peak zu rocken. Auf der Flip performen beide Künstler solo: „Rhodes Senses V.2“ groovt reduziert funky und referenziert an Exploitation Themes in den 70ern – mega! Ebenfalls auf höchstes Niveau kommt DFRAs „Kissing My Soul“ mit Hammond, Sax und schönen Chords – lockerer Deep House. Ausgezeichnete Houseplatte zum Tanzen und Smilen! 10 Cars10.Becker
COR100 / Acanalar
Split EP #001 (Zingiber Audio)
Auch Release Nummer 12 des südfranzösischen Labels von Thibaut Corsant aka COR100 enttäuscht nicht. Beide Tracks des Inhabers auf A sind großartig. “Housetest” ist troity House in Vollendung und die Vase aus China auf A2 ist federleichter Acid-House mit eingängigem Vocal. Die beiden Tracks des britischen Duos auf der Flip sind minimaler und weniger hittig geraten, fließen aber beide gut. “PO 148” auf B2 ist ein Spur schneller und griffiger als B1 und gefällt durch eine hypnotische kleine Melodie. Insgesamt eine wirklich starke EP. 9 points tseb
DP-6
The Four Elements (spclnch)
Das bereits seit 2000 aktive Duo Vadim Indigo und Alexey Filin, besser bekannt als DP-6, mit einer neuen Nummer auf dem großartigen spclnch-Imprint. Die beiden Herrschaften waren schon einige Male auf dem Label Thomas Carmodys zu Gast und glänzten jedes Mal mit fantastischem Dub House, der uns auch ihrer neusten Scheibe „The Four Elements“ nicht vorenthalten bleibt. Auf der A-Side bietet sich mit „Fire“ und „Air“ reichlich Platz zum Träumen, wenn sich klassische Dub-Stabs und melancholische Pads die Hand reichen und subtile Shaker auf angenehmste Art und Weise unsere Lauscher kitzeln. Dumpfe Kicks und deepe Bässe sorgen für den perfekten Kontrast. Auf der B-Side kommt mit „Earth“ anschließend etwas Schwung in die Kiste, Bässe und Synths wirken hier ein wenig aggressiver und antreibender. Auch „Water“ – mein Favorit auf der EP – bringt etwas mehr Tempo mit, gestaltet sich aber weitaus smoother als die B1. Melodien und Pads sind hier wieder mehr an den Vibe der A-Side angelehnt. Eine fantastische Platte! Nicht mehr und nicht weniger. Volle Punktzahl. 10 Laenkford
Franck Roger
Cosmic Tree EP (Nu Groove)
Franck beherrschte zusammen mit Mr. V Anfang der 00er wie kein Zweiter das Segment Deep ClubHouse und kann auch 20 Jahre später auf Nu Groove Nr. 147 immer noch nachlegen und Houseenthusiasten begeistern und von seinen Skills überzeugen. Zusammen mit Rimarkable eröffnet „Part Of My Soul“ mit einem funky Groove, mystischen Femalvocals und fantastisch deepen Keys – Top Track! „The Music“ schiebt mit trommelndem Bass deutlicher nach vor unter Zuhilfenahme von einem dezenten Keyloop, Windelementen und dem Vintage „The Music Just Turns Me On“-Sample. Fetter House In Da House! Auf „Radik’Hall“ liegt die Betonung eindeutig auf den perkussiven Anteilen – das Teil gleitet anmutig und ambient durch den smoothen Housekorridor. Gegen Ende macht sich Franck auf in das Universum und zelebriert „Cosmic Funk“ – dreamy Space House, der so typisch für seine Produktionen ist. Sehr geile Produktionen, wie immer! 10 Cars10.Becker
Mark Broom
Club Jamz Two (Beard Man)
Mark Broom ist zurück mit seiner neuesten digitalen Veröffentlichung „Klub Jamz Two“ auf seinem Beard Man Label. Das erste Stück ist eine neue starke Bearbeitung seines kultigen Tracks „Satellite“, aus 2011. Man merkt dem Stück sein Alter nicht an, er ist gereift und klingt jetzt perfekt nach 2024. Die Single enthält außerdem „Funky Sounds“, einen Track, der den Hardgroove-Techno-Sound der Stunde mit seinen minimalen, knackigen Rhythmen und fachmännisch ausgearbeiteten Bläsersätzen perfekt einfängt und so ein sicherer Sommerhit wird. Wer bei dem stück keine gute Laune kriegt, muss kein Techno-Fan sein. 9 Transmitter
M.F.S: Observatory
Into The Matrix EP (Observatory Music)
M.F.S: Observatory ist ein Londoner, der rohen Loop-Techno liebt. Die EP beginnt mit dem Techno-Funk Track „Into the Matrix“, der von paranoidem Geflüster und psychedelischen Synthies durchzogen ist. Im Stück „Flue“ ringen Basslines, geschmeidige Kicks mit bedrohlichen Synthies um die Aufmerksamkeit, so dass man sich schnell im Song verliert. „Braam“ ist astreiner Loop-Techno mit Sci-Fi-Einflüssen und deepen Synthies, und „Benedict“ bringt smarte Vocal-Loops und knallharte Techno-Drums zusammen. „Kyoto“ paart eindrucksvoll Dschungel-Vogelrufe mit gebrochenen Beats und pulsierenden Synthesizern, was das Lied zu meinem Favoriten macht. 10 Transmitter
Raumakustik & Gunjah
Rave (Manic People)
Ein mehr als gelungener Labelstart des neuen Berliner Labels. Die beiden erfahrenen Acts sind natürlich Garanten für eine klasse Produktion. Markus Rätz aka Gunjah aus Dresden ist schon seit dem Beginn der Nuller Jahre aktiv und Sebastian Fleischerowitz & Volker Peschel aus Radeberg aka Raumakustik auch schon 15 Jahre am Start. Da ist es keine große Überraschung, dass „Rave“ eine Oldschool-Nummer ist. Oldschool in dem Sinne, dass hier eine catchy Synthie-Linie mit Neotrance-Nähe von (nahezu) Anfang bis Ende durchläuft, moduliert wird und alles und jeden Flut-förmig mitreißt. Schon in diversen Headliner-Sets zu hören gewesen. Und mehr werden folgen. 9 points tseb
Swoy
(Aurum 004)
Das von mir sehr geschätzte Sublabel des großartigen Telum-Mutterschiffs präsentiert auf Katalognummer 04 den Russen Maxim Butylev aka Swoy. Dieser ist für seinen deepen Dub-Minimal-Sound bekannt und in diese Kerbe schlägt auch die Vier-Track-EP. Fließender Sound, der bei „Road“ mit einem catchy Vocal-Sample punkten kann und bei „Metamorphosis“ Neotrance-Elemente verarbeitet. Vier allseits einsetzbare Tools. 8 points minimizer
Tom Novy & Alexandra Prince
Last Night A DJ Saved My Life (Nouveau Niveau)
Klar, die Nummer kennt jeder. Geschenkt. Aber diese neue Afro-House-Bearbeitung ist sehr zurückhaltend und stilvoll und hat mit der Stimme von Alexandra Prince ein weiteres schlagkräftiges Argument. Wer bei der Rap-Passage an Barack Obama denkt, liegt auch nicht falsch. Es immer gut, wenn man einflussreiche Freunde hat. Sommer-Hit. 9 points tseb
Various Artists
Collector II (Future Romance)
Die zweite Edition der Vinyl-Serie „Collector“ präsentiert die begehrtesten und erfolgreichsten Tracks des Labels der letzten Monate. Den Einstieg übernimmt Labelboss Solee selbst mit „Euphoria“, ein wunderbar housiger Trip mit Neotrance-Anleihen. „Harpe“ von Paul Angelo & Don Argento marschiert druckvoll und ausschweifend, während sich „Ultra hex“ von Drumcomplex & Frank Sonic in der deepen und dunklen Nacht aufhält. und Off Night liefert mit „Definition“ noch ein smartes und sich opulent aufbauendes Brett. 9 Terence Trance D’Arby
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Alben & Compilations – Platte des Monats
Solée presents Future Romance III
(Future Romance)
Glückwunsch! Solée feiert den dritten Geburtstag seines Labels Future Romance wieder mit einem musikalischen Jahrbuch – 30 Tracks aus den letzten zwölf Monaten. Die Compilation – auf YouTube und SoundCloud auch als Mix verfügbar – lädt ein, in das Label abzutauchen, in die verschiedenen Richtungen, die den FR-Sound ausmachen – zwischen Melodic House & Techno, Trance und Progressive House. Dabei aber stets den Underground im Visier und nicht zu cheesy oder drüber. Die versammelten Tracks sind deep. melodiös, charmant, treibend und holen einen gut ab, um ab-/ein-/unterzutauchen. Es fällt einem nicht leicht bei der Fülle an gutem Material ein paar Favoriten herauszupicken, aber „On The Other Side“ von Solée selbst, „Vermox“ von Drumcomplex & Frank Sonic sowie „Daedalu“ von Gai Barone bleiben dann doch etwas mehr hängen. 10 Tech Guardiola
Alben & Compilations – Top Ten
Déepalma Ibiza 2024 – Mixed by Yves Murasca & Rosario Galati
(Déepalma Records)
Einmal im Jahr können wir uns auf die ultimative Sonneninsel-Compilation freuen – „Déepalma Ibiza“. Labelhead Yves Murasca und sein Weggefährte Rosario Galati liefern auch dieses Jahr wieder heißen Ibiza-Stuff, mit handverlesenen Tracks und verpackt in drei tolle und stimmungsvolle Mixe für alle Gelegenheiten. Los geht es mit den „Sunset Moods“ und hier erwarten uns Highlights wie „Together“ von Mollono.Bass & Rodden von Ast feat. Andy’s Echo, „Sand, Moon & Stars“ vn Carl Cox oder auch „I Love You“ von andhim. Mit den „Pool Party Grroves“ tauchen wir ab und freuen uns über Purple Disco Machine & Boris Dlugosch mit „L.O.V.E.“, Butch & Nic Fanciulli mit „I Want You“ oder auch über die beiden Protagonisten selbst, deren Track „Be Sure To Let Go“ im Extended Remix von Sebb Junior auftaucht. „Beach Feelings“ gibt es auch jede Menge, dazu tragen Voguz mit „Believe“, Nebu Mitte feat. Jaselle mit „With You“ im Ian Tosel Extended Remix und Kurtz mit „Last Sunset“ bei. Wunderbar. 9 Pop Guardiola
DrumLeague (The Chosen Ones) Chapter 2
(City of Drums Black Label)
Im Pressetext wird von „Superkünstlern“ gesprochen, die ihre gemeinsame Stärke erkannten und die DrumLeague gründeten, „um die Welt gegen die Mittelmäßigkeit schlechter Musik zu verteidigen“. Tatsächlich kann sich die Reihe hören lassen. Geliefert wird eine Vielzahl von Tracks aus den verschiedensten Ecken, von unerbittlichen Tech-House-Rhythmen über nuancierten Melodic-Techno bis hin zu hochoktanigem Peak-Time-Techno. Gerade die ersten vier Tracks gehen stark nach vorne, „The Fear Of Missing Out“ von Tom Wax als Opener zu wählen ist definitiv eine gute Entscheidung. Hier ein bisschen Organic, dort ein bisschen Deep – im Gesamtkontext aber fast immer wummernde Basslines, cleane und druckvolle Kicks. Weitere Highlights unter den insgesamt sehr starken 16 Nummern sind für mich aber vor allem Deat Matottas „Sheherazade“, das etwas reduziertere 90s-Brett „Don’t Forget“ und „State of Noise“ von Eddie E. 09/10 scharsigo
Floorplan
The Master’s Plan (Defected)
Das vierte Album von Robert Hood mit seiner Tochter Lyric performt abermals den Signaturesound des außerordentlichen Duos aus Detroit. Auf 10 Tracks performen sie eine exquisite Mischung aus hartem Piano-House („Get Your Thing Together”, Don’t You Doubt It“), Gospelfreude (“We Give The Honor”), dreamy House (“Feel It”) und repetitivem Detroit Techno (“The Plan”) – das schafft wieder jede Menge Freude und Spaß an tanzender Bewegung. Gastsängerinnen wie Dames Brown, Eunice Hood und Lowell Pye haben daran einen nicht zu vernachlässigenden Anteil. Floorplan steht für positive Vibes und ein ungezügeltes Clubvergnügen. Tipp: Der Warehousesmasher „Summa Funk“ mit den flangy Snythies! 9 Cars10.Becker
Kiasmos
II (Erased Tapes)
Zehn Jahre nach ihrem Albumdebüt als Kiasmos sind der Isländer Olafur Arnalds und der von den benachbarten Faröer-Inseln stammende Janus Rasmussen zurück mit einem offiziellen Nachfolger: „II“. Logisch, denn nach „I“ kommt eben „II“. In einer noch ausgereifteren Form kombiniert das Duo abermals seine klassischen Wurzeln der Klaviermusik und des Electro-Pop mit dem 2024er-Club-Sound und entfesselt ein Feuerwerk der Electronic-Live-Musik-Kunst. Die elektronischen Elemente im dichten Dschungel der Akustik-Instrumente werden fein säuberlich akzentuiert und tanzen im Duett mit vielen kleinen Nuancen und akustischen Texturen, eingebettet in die atmosphärische Sogkraft der schwerelosen Beats und prägnanten Streicher-Arrangements. So geht elektronisches Storytelling. 9 Tenorali
NTO & Sofiane Pamart
Forever Friends (Believe)
Der weltweit renommierte Electronic-Producer NTO macht gemeinsame Sache mit dem „Pianisten des französischen Rap“, Sofiane Pamart. Zusammen präsentieren die beiden ihr Album „Forever Friends“, das mit symbiotischen Klangkreationen der beiden gespickt ist. Mit seinen fesselnd-schönen Electronic-Melodien beweist NTO erneut sein Gespür für magischen Melodic-Minimal-Techno und schickt uns auf eine komplexe Reise durch Raum und Zeit. Sein langjähriger Freund und Wegbegleiter Sofiane Pamart setzt sich zu ihm ans Piano und verleiht dem Album mit seinen zärtlichen Klavierkünsten eine zusätzliche poetische Note, die mir sehr gefällt. Eine schöne Kollabo. 8 Tenorali
Rasmus Faber
Where Light Touches [A NIMA Story] (Farplane Records)
Der schwedische Komponist und Produzent Rasmus Faber präsentiert uns sein erstes Album aus der Kategorie Ambient und Neoklassik. „Where Light Touches“ ist von äußerst ambivalenter Natur – mal atmosphärisch und fesselnd, mal beruhigend zart und immer zeitgenössisch elektronisch. Fragile Pianoklänge und mitreißende Streicher treffen auf lebendige Ambient-Soundscapes, mystische Texturen und einzigartige FX-Elemente, eingebettet in den Fängen einer orchestralen Wucht, die ihresgleichen sucht. Kein Wunder, wurde das Album doch in Kooperation mit einem kompletten Stockholmer Orchester aufgenommen und vertont. Die Konzeption im Atmos-Surround-Sound dient als zusätzlicher Katalysator und führt uns die produktionstechnische Raffinesse des Skandinaviers schonungslos in unsere Gehörgänge ein. Ob „Opus“ mit seinen schillernden Streichern, das plätschernde Piano und die feuchten Akkorde von „Train To Nimbus“ oder die heilende fernöstliche Stille von „Healing Rain“ – Faber kann trotz seines Album-Debüts in diesem Stil schon jetzt getrost als Meister seines Fachs bezeichnet werden. 9 Laenkford
Salute
TRUE MAGIC (Ninja Tune)
Der aus Wien stammende und mittlerweile in Manchester beheimatete Produzent Salute kündigt sein kommendes Album für den 12. Juli 2024 bei Ninja Tune an und liefert mit „Saving flowers“ eine perfekte Vorabsingle. Die Gute-Laune-Nummer mit Indie-Superstar und Schauspielerin (u.a. „John Wick 4“) Rina Sawayama vermittelt einen guten Eindruck auf das, was den Hörer bei den weiteren 12-14 Trackls (einschließlich Interludes) erwartet: Ein bunter Mix aus großartigen Features wie Disclosure, Empress Of, Karma Kid, Sam Gellaitry, piri, Léa Sen, LEILAH und Nakamura Minami sowie eine Genre-Achterbahn zwischen UK-Garage, Tech-House, Disco und French House. Neben der Vorabsingle sind vor allem die drei Tracks „lift off!“ (mit Disclosure), „one of those nights“ (mit Empress Of) sowie das housige „system“ meine großen Highlights. Für alle, die auf die Sounds von Künstlern wie Fred again.., Disclosure, Jordan Nocturne, Pablo Bozzi oder D.O.D. stehen ist hier etwas dabei. 09/10 scharsigo
Soul Button
Master Minds (Steyoyoke)
Doppel-Vinyl von Label-Honcho Christian Legno mit sechs eigenen Tracks und drei Bearbeitungen von den Labelfreunden Nick Devon, Night Stories und Sahalé. Alle neun Stücke sind deepe, aber dennoch treibende Neotrance-Highlights mit viel Gefühl und Tiefe, wobei es gelegentlich auch Ausflüge in Melodic-House/Techno-Landschaften gibt. Am stärksten finde ich das perkussive „Percaaa“, das recht geradlinig pumpt. Aber alle Tracks haben es verdient, gespielt zu werden. 8 points N.E.O. Trancewagon
Stefan Goldmann
Alluvium (Macro)
Wer auf synkopische und polyrhythmische Experimente steht, der sollte auch dem neuen Longplayer des Berliner Produzenten eine Chance geben. „Mit Alluvium erkundet Stefan Goldmann neue strukturelle Wege für Maschinenrhythmen in unregelmäßigen Metren“ – das klingt erst einmal elitär und komplex, doch wer mit Ruhe und Bedacht zuhört wird feststellen, wie schnell solche Werke einen fesseln können. Hervorheben möchte ich dabei die beiden Tracks „Helicon“ und „Drilon“, die jeweils rhythmisch pulsieren, spannende Bassdrums liefern und dabei jede Menge Geräusche und Effekte auf den Hörer schießen. Sphärische Klangschichten treffen auf Industrial-Elemente, Anzeichen von Techno und House mischen sich mit blecherndem Groove und futuristischen Spielereien. Als Filmfan holt mich dabei vor allem der Track „Magoras“ ab, dessen Sounddesign mich direkt in die Welt von Blade Runner entführt. 08/10 scharsigo
Techno Club Vol. 72
(ZYX)
Analog zur alten Werbung des VW Golf läuft die Techno-Club-Serie weiter und weiter. Dieses Mal hat sich Talla 2XLC den irischen DJ und Produzenten Ciaran McAuley als Gast-Mixer ins Boot geholt. Und auch wenn ich zugeben muss, dass mir der Ire bislang nicht bekannt gewesen ist, gefällt mir sein DJ-Mix ausgesprochen gut. Natürlich finden sich auch einige Remixes von McAuley selbst in seinem Mix, unter anderem sein Knaller-Mix des Klassikers „Shine“ der Space Brothers aber auch Tracks von u.a. Roger Shah, Solarstone und Stoneface & Terminal. Bei Talla 2XLC muss man sich niemals Sorgen um die Qualität des Mixes machen, so auch dieses Mal nicht. Unter den vielen eigenen Produktionen findet sich auch ein spannendes Remake von „Somewhere Over The Rainbow“. Wieder eine gelungene Doppel-CD. 9 points trancer
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Aus dem FAZEmag 149/07.2024