Die Künstlerin E.Lina berichtete über einen Vorfall bei einem Boiler-Room-Set, bei dem sie, das DJ-Deck und die Crowd mit Kunstblut beworfen wurden. Trotz der Aktion spielte sie weiter und beendete ihr Set.
Für die Ukrainerin war diese Protestaktion alles andere als positiv – sie empfand sie als traumatisierend. Lange zögerte sie, darüber zu berichten, doch in einem Instagram-Beitrag erklärte sie, dass sie es für notwendig hielt. Die Aktion war Teil eines „Free Palestine“-Protests. E.Lina schrieb dazu: „Diese Handlung – das Werfen von Kunstblut als Geste für Palästina – fühlte sich äußerst respektlos und unmenschlich an. Kunst kann ein Akt des Widerstands sein, aber sie sollte niemals auf Kosten von Empathie geschehen.“
E.Lina ist eine bekannte Künstlerin der ukrainischen Underground-Szene, die größtenteils mit Vinyl auflegt. In Vergangenheit spielte sie bereits in Clubs wie den Berliner Venues RSO und Watergate.
In ihrem Beitrag betont E.Lina zudem, dass nicht nur Palästina von Krieg und Hass betroffen sei, sondern auch ihr Heimatland Ukraine. Sie appelliert daran, jeglichen Krieg zu vermeiden und nicht zu tolerieren. Außerdem stellt sie klar, dass sie nicht für den Support einer bestimmten Organisation auflegte, sondern aus der Leidenschaft heraus, Menschen durch Musik zusammenzubringen.
Die Reaktionen auf ihren Beitrag spalten sich in den Kommentaren. Einige fragten, ob sie für Boiler Room aufgetreten wäre, wenn das Unternehmen Teil eines russischen Konzerns wäre. Auch die kanadische DJ und Musikerin Ciel äußerte sich dazu: „Der Boykott von BR (Boiler Room) ist eine aktive Kampagne mit viel Unterstützung in der Club- und Nachtlebenszene, da das Unternehmen KKR gehört – einem privaten, multinationalen Investmentkonzern, der in den andauernden, zweijährigen Genozid in Gaza investiert ist. Wenn es kein Wettbewerb des Leidens sein soll, scheint dieser Beitrag jedoch das Gegenteil zu implizieren.“
Das könnte euch auch interessieren:
Róisín Murphy wird stark kritisiert nach trans-kritischem Post