Rave im Kolosseum von Rom? Direktor beendet Gerüchte

Historische Standorte werden immer beliebter als Ziel groß angelegter Raves und Elektro-Shows. Der Direktor des Kolosseums in Rom, Simone Quilici, hat nun allerdings Spekulationen über mögliche Raves in dem antiken Amphitheater vorerst entschieden zurückgewiesen.

Nach falsch interpretierten Kommentaren in sozialen Medien stellte er klar, dass das fast 2000 Jahre alte Monument für elektronische Musikveranstaltungen nicht geöffnet wird. In seinem ersten Interview mit ausländischen Medien seit Amtsantritt betonte Quilici, dass das Kolosseum als UNESCO-Weltkulturerbe besonderen Schutz genieße.

„Die Musik muss sorgfältig ausgewählt werden“, sagte er der Associated Press. Er sprach von Künstlern, die „ruhige Musik spielen und ein ruhiges Publikum anziehen“, und stellte klar: „Das Wichtigste ist, dass es keine wilde Menge ist.“

Damit reagierte der Direktor auf Bedenken von Archäologen und Anwohnern, die befürchteten, dass das Wahrzeichen in einen Club verwandelt werden könnte. Selbst Fans elektronischer Musik äußerten Sorgen, dass ein Rave das historische Bauwerk gefährden könnte, in dem weiterhin archäologische Funde gemacht werden.

Weltweit zeichnet sich dagegen ein gegenteiliger Trend ab. Immer häufiger werden UNESCO-Stätten und weltweit beliebte Tourismus-Standorte zu Bühnen für elektronische Musik.

In Ägypten sorgten etwa Events an den Pyramiden von Gizeh für Aufsehen, wo internationale DJs wie Nora En Pure, Solomun oder Eric Prydz spielten. Doch auch dort regt sich Kritik wegen möglicher Vibrations- und Lichtschäden (FAZEMag berichtete).

Das Ägyptische Zentrum für wirtschaftliche und soziale Rechte reichte Anfang des Monats Klage gegen solche Veranstaltungen ein. Anlass war ein viel beachtetes Set von Anyma. In Europa und Südamerika gewinnen ähnliche Formate wie „Cercle“ oder „Live at—“ an Popularität, die elektronische Musik mit historischen Kulissen verbinden.

Quelle. Edm.com

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