Die traditionsreiche Techno-Reihe „Oster-Aerobic“ muss nach einem Vorfall im Jahr 2024 ihren angestammten Veranstaltungsort verlassen.
Die Thüringer Hütte in Philippsthal war über Jahre hinweg ein zentraler Treffpunkt für die elektronische Szene in Osthessen und Westthüringen. Ab 2025 ist damit Schluss. Ein Autounfall auf einem privaten Forstweg in der Nähe des Events im Jahr 2024 löste eine Kette weitreichender Konsequenzen aus.
Die hessische Landesbehörde Hessenforst machte die Veranstalter für den Vorfall mitverantwortlich und erhöhte den Druck auf den Verkehrs- und Verschönerungsverein Philippsthal, der Träger der Hütte ist.
Im Mai 2024 beschloss der Vorstand des Vereins, dass künftig keine öffentlichen Veranstaltungen mehr auf dem Gelände stattfinden dürfen. Trotz vorheriger Einigungen im Frühjahr 2024 für den laufenden Eventkalender, blieb der Beschluss auch für das Folgejahr bestehen – eine Rücknahme sei laut Verein ausgeschlossen.
Veranstalter Timo Altmüller zeigte sich enttäuscht, aber entschlossen: „Wir standen plötzlich vor einem Scherbenhaufen.“ Trotz der Zusammenarbeit mit dem Verein – etwa bei Renovierungen – blieb das Nein bestehen.
Der Entschluss: Die „Oster-Aerobic“ wird 2025 mobil – unter dem neuen Motto „Freunde der elektronischen Tanzmusik on Tour“. Erster neuer Veranstaltungsort ist das Vachwerk in Vacha, nur rund zwei Kilometer von der bisherigen Location entfernt.
Die Location ist zwar größer ausgelegt, soll aber clubähnlich umgestaltet werden. Der Auftakt steigt am 19. April 2025 mit Marco Remus und Stefan Küchenmeister als Headliner. Ein zweites Event ist für den 8. Juni 2025 im „Pressenwerk“ in Bad Salzungen geplant.
In diesem Fall dreht es sich um eine ehemalige Maschinenfabrik mit industriellem Charme und einem guten Ruf in der Szene. Damit bleibt die Veranstaltungsreihe der Region trotz des Verbots treu und setzt auf neue Impulse und Orte.
Parallel zur Premiere im Vachwerk soll eine Petition gestartet werden. Ziel ist die Rücknahme des Veranstaltungsverbots an der Thüringer Hütte. Für Altmüller steht fest: „Unsere Partys fördern Begegnungen über alle Grenzen hinweg – Ost und West, Herkunft, Geschlecht, Weltanschauung.“
Er versteht „Oster-Aerobic“ nicht nur als Feier, sondern als kulturelle Brücke. In Philippsthal sei Techno zu einem greifbaren Kulturgut geworden. Die Hoffnung auf eine Rückkehr an die Hütte lebt – getragen von der Community, die für ihre Partykultur kämpfen will.
Quelle: Thüringer Allgemeine
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