Wir beginnen den Monat Juli mit „Aus Mangel an Beweisen“, einer Adaption des Spielfilm-Klassikers aus den 90er-Jahren. Der Gerichtsthriller wartet mit Hollywoodstar Jake Gyllenhaal in der Hauptrolle auf, der den Chief-Deputy-Staatsanwalt Rusty Sabich verkörpert und den Mord an seiner hochrangigen Mitarbeiterin Carolyn Polhemus unter die Lupe nimmt. Als sein Vorgesetzter Raymond Horgan aus dem Amt gewählt wird, wird der Fall schließlich an Sabichs Konkurrenten Nico Della Guardia und Tommy Molto (Peter Sarsgaard) weitergegeben. Molto deckt auf, dass Sabich eine intime Affäre mit der ermordeten Polhemus pflegte und macht seinen Vorgänger plötzlich zum Hauptverdächtigen. Der ohnehin durch den Mord stark emotional angeschlagene Chief Deputy muss sich nun zusätzlich mit Anschuldigungen seiner Frau Barbara und der gemeinsamen Kinder abgeben. Gleichzeitig steckt er mitten in den Vorbereitungen auf einen alles entscheidenden Prozess, in dem sein Ruf auf dem Spiel steht. Kann er herausfinden, wer Carolyn wirklich umgebracht hat?
„Aus Mangel an Beweisen“ läuft auf AppleTV+.
Wir machen weiter mit dem spanischen Drama „Nicht eine mehr“ (Original: „Ni Una Más“). Kurz vor ihren Abschlussprüfungen hängt die Schülerin Alma (Nicole Wallace) ein Banner mit dem Schriftzug „Vorsicht. Hier versteckt sich ein Vergewaltiger“ in der Schule auf. Hintergrund ist, dass zuvor ein Foto im Internet aufgetaucht war, mit dem Satz: „Das bin ich, bevor ich vergewaltigt wurde.“ Das darauffolgende Plakat verstört die Lehrer- und Schülerschaft und wird schließlich zu einem moralischen Dilemma für die gesamte Schule. Wie geht man mit dem Vorwurf um und was bedeutet das für die in den Vorfall verwickelten Personen?
„Nicht eine mehr“ läuft auf Netflix.
Wir wechseln zum Streamingdienst Disney+, wo kürzlich die sechsteilige französische Dramaserie „Becoming Karl Lagerfeld“ angelaufen ist. Die Hauptrolle bekleidet hingegen nicht ein französischer Staatsmann, sondern der deutsche Schauspielstar Daniel Brühl, der in die Rolle des legendären Modeschöpfers schlüpft. Der Plot führt uns zunächst in den Sommer 1972 nach Paris. Nach dem Tod von Designerin Coco Chanel hat mittlerweile Yves Saint Laurent den Designerthron bestiegen und gilt als wichtigste internationale Figur innerhalb des Metiers. Im Schatten Laurents plant ein gewisser Karl Lagerfeld derweil seinen großen Aufstieg. Anfangs noch für seine Kreationen belächelt, lässt sich Lagerfeld von seinem Ehrgeiz antreiben und geht auf direkten Konfrontationskurs mit Laurents Partner Pierre Bergé (Alex Lutz). Es beginnt eine beide Leben prägende Rivalität, die sich als nahrhafter Boden für Lagerfelds Emporstieg in der Modewelt erweist.
„Becoming Lagerfeld“ läuft auf Disney+.
Wir spannen den Bogen zurück zur Thrillerwelt und gucken auf „Eric“ aus dem Hause Netflix. Als Protagonist tritt Schauspiel-Ikone Benedict Cumberbatch in Erscheinung, der den Vater Vincent Anderson spielt. Im New York der 1980er-Jahre verschwindet dessen neunjähriger Sohn Edgar auf dem Schulweg spurlos, was Vincent in eine schwere Lebenskrise stürzt. Ohne jegliche Hinweise und Anhaltspunkte stürzt sich der Puppenspieler und Star der Kindershow „Good Day Sunshine“ in die Suche nach seinem vermissten Sohn. Schon bald zerfressen Angst und Trauer seine Psyche, ehe ihm eine Idee kommt, die das Rätsel lösen könnte. Er klammert sich an die Edgars-Zeichnungen von „Eric“, einer blauen Monsterpuppe. Der Vater ist der Überzeugung, dass sein Sohn nach Hause kommen wird, wenn er Eric ins Fernsehen bringen kann – und kreiert eine zwei Meter große Monsterfigur.
„Eric“ läuft auf Netflix.
Aus dem FAZEmag 149/07.2024