SINEE-Tipp des Monats: Kickdrum-Design mit unserem neuen Plug-in „Chop Suey“

Liebe FAZEmag-Leserin, lieber FAZEmag-Leser,

nach „Kikzilla“ haben wir seit Kurzem unser zweites Kickdrum-Plug-in „Chop Suey“ in Zusammenarbeit mit Dawesome veröffentlicht! Das Plug-in ist ein echter Workflow-Gamechanger, denn es erlaubt dir, aus den Komponenten Transient, Body und Tail deine ganz eigene individuelle Kick zu formen – und das schnell, einfach und intuitiv. Der Workflow, den wir im Plug-in vereinfacht haben, basiert auf einer gängigen Produktionstechnik, die in ihrer klassischen Art viel Zeit und Nerven kostet sowie ein hohes Maß an Aufmerksamkeit und Erfahrung erfordert. Wir wollen dir in diesem Artikel unser neues Kickdrum-Plug-in ans Herz legen und dir die Kernfeatures vorstellen. Was macht „Chop Suey“ und wie hilft dir das Plug-in, deinen individuellen Sound zu entwickeln?

Die Anatomie einer Kickdrum
Im Wesentlichen besteht eine Kickdrum aus drei Teilen. Diese drei Komponenten nennt man Transient, Body und Tail. Eine Transiente ist eine laute, atonale Pegelspitze, die die ersten Millisekunden einer Kickdrum ausmacht. Das typische Klick-Geräusch ist zwar nur sehr kurz, bestimmt aber zu großen Teilen den Charakter der Kick. Im mittleren Frequenzspektrum einer Kickdrum sitzt der Body, der für den Punch bzw. den Druck in deiner Kick sorgt. Die zeitlich gesehen letzte Komponente der Kick ist der Tail, der den Schweif der Kick mit Subbassfrequenzen bildet und variabel ist. Kickdrums können dabei ganz unterschiedlich klingen. Es gibt jene mit einer harten, sehr lauten Transiente oder bauchige Kicks, die nicht viel Transiente haben und dumpf klingen, und auch solche, die einen kurzen oder einen sehr langen Tail haben, wie zum Beispiel bei Techno-Rumblekicks.

Kickdrum-“Layering” – eine gängige Studiopraxis
Eine verbreitete Studiopraxis ist das “Layering” von diesen drei Komponenten. Genau genommen ist es gar kein Layering, denn Layering meint, dass man Sounds aufeinanderschichtet. Mit dieser Technik reiht man die Komponenten aber aneinander. Um eine eigene Kickdrum zu erstellen, muss man nun die Kick in diese drei Teile zerschneiden. Eine mühsame Arbeit, die die Arbeit im vollständig aufgezogenen Zoom erfordert, um die Fades richtig zu setzen. Man arbeitet dann mit Soundschnipseln im Arrangement auf vertikaler Achse mit mehreren Spuren, auf denen die Sounds nur wenige Millisekunden lang sind. Außerdem muss man dafür sorgen, dass die Phasen – das heißt die Schwingungen der Kickdrum – sich nicht überlagern. Das würde zu Auslöschungen führen und macht die Kick in ihrer Wirkung schließlich kaputt. Das klingt alles andere als entspannt? Finden wir auch!

Horizontales Arbeiten mit der Kickdrum
Mit unserem neuen Kick-Plug-in „Chop Suey“ bearbeitest du deine Kick in der horizontalen Ansicht. Das bedeutet, du bearbeitest den linearen, zeitlichen Verlauf deiner Kickdrum. Per Drag-and-drop importierst du deine Lieblingskicks ganz einfach in die passenden Slots und kannst ganz entspannt mit der Bearbeitung der einzelnen Komponenten beginnen und so deine individuelle Kick formen. Du wolltest schon immer mal eine 909-Kick mit einer 808 kombinieren? Oder eine Fusion aus 707, 808 und 909 kreieren? Mit „Chop Suey“ ist das so einfach wie noch nie zuvor! 

Arbeiten mit Transient, Body und Tail
Mit „Chop Suey“ arbeitest du auch mit den Komponenten Transient, Body und Tail. Die Crossfade-Marker helfen dir dabei, die Übergänge der drei Teile detailliert und schnell anzupassen. Der hintere rote Marker zeigt dir übrigens immer den nächsten Kick-Schlag bei deinem gewählten Track-Tempo an. Achte darauf, dass der Tail deiner Kick diesen Marker nicht überschreitet, sonst wird es Probleme mit der Phase geben und die Transiente wird negativ beeinflusst. 

Phasenreine Kicks – schnell, einfach und intuitiv
Mit „Chop Suey“ hast du keine Probleme beim Phasenverlauf deiner Kickdrum. Dafür sorgen die Regler Phase und Offset, mit denen du die Phasen flüssig ineinander übergehen lässt. Wenn du dich um die Phasenreinheit deiner Kick kümmerst, arbeite am besten von links nach rechts: Sorge zunächst dafür, dass der Transient flüssig in den Body übergeht. Entscheide hier mit Auge und Ohr, wo der Sweet Spot liegt und genieße das einzigartige audiovisuelle Feedback, das „Chop Suey“ dir bietet. Danach stellst du sicher, dass der Body flüssig in den Tail übergeht. Das Ergebnis: eine phasenreine Kickdrum, die wie eine geschlossene Einheit klingt, den Punch behalten und auf großen Soundsystemen funktionieren wird.

Weitere Features, die dir den Workflow erleichtern
„Chop Suey“ erkennt den Pitch des Tails, den du mit dem Pitchregler auch verändern kannst. So kannst du einfach sicherstellen, dass deine Kick mit den restlichen Elementen deines Tracks in Tune, also tonal harmonisch, ist. Außerdem kannst du deine Kick über den Play-Schalter in einem 4/4-Pattern anhören und mit dem Sync-Schalter mit dem Tempo deiner DAW synchronisieren. Skew & Zoom ermöglichen dir detailliertes visuelles Feedback über die Waveform deiner Kick. Mit dem Schalter Auto kannst du die Wellenform des Samples automatisch in vollständiger Länge ansehen. Das visuelle Arbeiten mit unserem neuen Kick-Plug-in „Chop Suey“ ist eines der Features, auf das wir ganz besonders stolz sind. Du kannst jeden Arbeitsschritt nachvollziehen und genau sehen, wie sich die Waveform durch deinen Eingriff verändert. „Chop Suey“ lässt dich nicht länger im Trüben fischen, sondern liefert dir ein detailliertes visuelles Feedback über die Anatomie deiner Kickdrum.

Verzerren mit „Chop Suey“
„Chop Suey“ ermöglicht dir außerdem, deine Kickdrum zu färben. Beef fügt deiner Kick im Feedback-Weg des Analog-Lowpass-Filters Saturation, also eine Sättigung, hinzu. Glue fügt dem Signal Wärme und Punch in Form einer analog emulierten Verzerrung hinzu. Indem du allen drei Komponenten den gleichen Anstrich verpasst, wird deine Kick zusammengeklebt und zu einer Einheit geformt.

Punch-Protect-Funktion
Du kennst das Problem sicher: Du willst deine Kickdrum extrem verzerren und fährst sie in Distortion rein. Schnell gehen dir wichtige Bass- und Mittenfrequenzen verloren. Die Kick verliert damit ihren Punch und somit auch ihre Wirkung. Um diesem Problem schon im Plug-in entgegenzuwirken, haben wir die Punch-Protect-Funktion entwickelt: Punch Protect schützt die für den Punch einer Kickdrum wichtigen tiefen Frequenzen vor dem Analog-Lowpass-Filter. Du kannst dich also ganz darauf verlassen, dass „Chop Suey“ deine Kickdrum im besten Licht erstrahlen lässt.

Einfacher Workflow – kein Resampling nötig
Wann immer es um Im- oder Export der Kicks in „Chop Suey“ geht, kannst du das ganz intuitiv per Drag-and-drop lösen. Für den Export deiner fertigen Kickdrum ziehst du mit der Maus deine Kick aus dem „Chop Suey“-Logo direkt in den Sampler deiner DAW.

Haben wir dein Interesse geweckt?
„Chop Suey“ – das Gamechanger-Kick-Plug-in unterstützt dich bei der Entwicklung deiner ganz eigenen Kicks. Profitiere von unserer großen Sample Library und den im Plug-in enthaltenen Presets oder forme aus deinen eigenen Samples deine ganz individuelle Kick – schnell, einfach und intuitiv. Komm einfach auf SINEE.de und entdecke dein neues Lieblingskickdrum-Tool „Chop Suey“! Wenn du dir noch nicht ganz sicher bist, ob dieser Workflow etwas für dich ist, dann teste einfach die kostenlose Demoversion aus. Wenn du noch mehr Hintergrundwissen zu dieser Technik erfahren möchtest, schau doch mal nach unserem Ultimate Kick Drum Guide. Björn Torwellen erklärt dir detailliert die Theorie hinter horizontalem Kickdrum-Layering.

Aus dem FAZEmag 119/01.22
Text: Fafi
www.sinee.de/