Es war ein Fest in Lärz mit 80.000 Besuchern. So lautet das polizeiliche Fazit zum Fusion Festival 2024. Grundsätzlich bewertete die Polizei das Verhalten der Gäste als sehr positiv: Der überwiegende Teil der Feiernden hat sich während des Festivals vorbildlich verhalten. Einige Ausreißer gab es allerdings doch, so dass laut Nordkurier 69 Anzeigen durch die Polizei aufgenommen werden mussten.
Genau 40 Mal wurde lt. Polizei eine Anzeige „wegen Fahrens unter Einfluss von Betäubungsmitteln“ aufgenommen. 17 Mal sei eine Anzeige wegen „Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz“ aufgenommen worden. Ebenfalls seien Strafanzeigen „wegen Unterschlagung, Sachbeschädigung, versuchter Körperverletzung und Diebstahl sowie wegen versuchter sexueller Belästigung“ von der Polizei bearbeitet worden.
Einen besonders schwerwiegenden Fall von sexueller Belästigung hat eine junge Frau angezeigt. Sie gab an, von einem 60-jährigen Festivalbesucher sexuell belästigt worden zu sein. Der Mann habe eine Strafanzeige und ein Hausverbot für das Festival bekommen, heißt es von der Polizei weiter.
Auch gegen einen 30-Jährigen werde ermittelt, da er „Drogen und einen griffbereiten Teleskopschlagstock dabei hatte“. Da sich zudem im Laufe einer Durchsuchung der Verdacht erhärtet habe, dass der Mann mit Betäubungsmitteln handelt, laufen gegen den 30-Jährigen nun Ermittlungen wegen des Vorwurfs des Drogenhandels und des Verstoßes gegen das Waffengesetz.
Auch bei stichprobenartigen und laut der Polizei anlassbezogenen Kontrollen seien 27 Straftaten und vier Ordnungswidrigkeiten festgestellt worden. „Bei den Straftaten handelt es sich überwiegend um Delikte nach dem Betäubungsmittel- und Waffengesetz“, heißt es dazu. Insgesamt seien während des Festivals vier Haftbefehle vollstreckt worden.
Die Suche nach einem Fusion-Teilnehmer am Freitag habe die Polizei „über mehrere Stunden beschäftigt“, auch ein Hubschrauber und eine Rettungshundestaffel waren im Einsatz. Der Mann sei schließlich außerhalb des Festival-Geländes gefunden worden. Laut Polizei war er durch Drogenkonsum erheblich psychisch belastet und musste ärztlich versorgt werden.
Von der Neubrandenburger Polizei waren pro Tag durchschnittlich 220 Polizisten im Einsatz, zudem hätten Polizeikräfte aus ganz MV die Neubrandenburger Polizei unterstützt. Die Bundespolizei sei mit etwa 160 Polizisten im Einsatz gewesen.
Die Polizei bedankt sich bei den „verständnisvollen und kooperativen Festivalbesuchern“ und weist gleichzeitig darauf hin, dass derzeit noch die Abreise mit den Zügen läuft. 16.700 Personen seien mit dem Zug angereist, knapp 10.500 bis Montagmittag wieder abgereist. „Erfahrungsgemäß wird die Abreise aller Festivalgäste erst am Dienstag abgeschlossen sein“, heißt es.
Besonders absurd war dieser Fall: Ein Mann verlangte von der Polizei, bei seinem Auto auf dem Gelände den Kofferraum zu schließen, weil sich seine Wertsachen darin befanden. Aus „psychischen Gründen“ wollte er nicht mehr auf das Gelände zurück. Die Polizei kam dem doch eher ungewöhnlichem Wunsch nicht nach: nach einem „klärenden und beruhigenden Gespräch“ habe sich der Mann selbst um sein Auto gekümmert.
Todesfall eines 26-jährigen überschattet größtes Harder-Styles-Festival