Städtetrip – mit Carbajal in Mexico City

Mit seiner neuen EP „Nunu“ ist der Mexikaner Carbajal kürzlich auf Jamie Jones‘ Label Paradise Music vorstellig geworden. Wir haben mit ihm über seine Heimatstadt Mexico City gesprochen und ihn mit Fragen gelöchert. Vamos!

Mexico City: Wie würdest du die Stadt in drei Worten beschreiben?

Mystisch, kulturell und wunderschön. Der kulturelle Reichtum und die Schönheit der Stadt sind fesselnd. Sie hat so viel zu bieten: von der Erkundung der Museen bis hin zu den charmanten Ecken der Stadt wie etwa dem Bosque de Chapultepec mit seinem Schloss.

Gibt es auch weniger erfreuliche Aspekte?

Ganz klar der Verkehr und der ständige Lärm – es ist eine Stadt, die nie stillsteht.

Wie würdest du einen Tagestrip für einen Freund oder eine Freundin planen?

Ich würde einen Besuch des Palacio de Bellas Artes, einen Spaziergang durch Chapultepec (Zoo, Wald, See und Burg) und natürlich authentische mexikanische Tacos empfehlen.

Drei Dinge, die man in Mexiko-Stadt auf keinen Fall tun sollte?

  • Sich niemals auf das Wetter verlassen. Die Temperaturen und der Niederschlag sind extrem wechselhaft.
  • Niemals die Schärfe der mexikanischen Küche unterschätzen. Da kann man schnell mal eine böse Überraschung erleben, haha.
  • Wundert euch nicht, wenn die Leute sehr liebevoll sind. Wir sind in der Regel sehr warmherzig und gastfreundlich, also lasst euch verwöhnen!

Apropos Küche … Woran erkennt man eigentlich einen guten Taco?

Die besten Tacos zu finden, kann eine echte Herausforderung sein, da die individuellen Rezepte stark variieren. Am besten achtet man darauf, ob das Lokal gut besucht ist. Dann ist man auf der sicheren Seite. Am besten fragt man einen Einheimischen nach einer Empfehlung.

Hast du einen Lieblingsort in der Stadt? Vielleicht auch, um neue musikalische Inspirationen zu finden?

Ich gehe gerne die Avenida Reforma entlang. Obwohl sie sehr belebt ist, finde ich in ihren Straßen etwas Entspannendes, vor allem, wenn ich Salsa-Musik höre. Die Inspiration fließt leicht. Ansonsten mag ich Polanco sehr, wo die Geschäfte das Einkaufen zu einem entspannenden Erlebnis machen. Ich liebe es auch, das Viertel La Roma und La Condesa zu erkunden, wo es immer etwas Neues zu entdecken und zu genießen gibt, von Bars mit unterschiedlicher Musik über Kleidungsgeschäfte bis hin zu Restaurants mit exotischer Auswahl. Am wohlsten fühle ich mich aber immer noch in meinem Studio. 

Die Stadt ist riesig und eine der bevölkerungsreichsten der Welt. Musst du dich selbst als Einheimischer manchmal noch zurechtfinden?

Obwohl ich einen Großteil der Stadt kenne, überraschen mich ihre Größe und Vielfalt immer wieder. Es gibt immer etwas Neues zu entdecken, sei es eine Bar, ein Restaurant, eine Kunstausstellung oder Musik. Wenn es Nacht wird, bekommt die Stadt eine mystische Atmosphäre, bei der man nie weiß, was einen erwartet.

Sprechen wir über das Nachtleben. Was hat Mexico City im elektronischen Segment zu bieten?

Es gibt wirklich sehr viele Clubs, die ein buntes Spektrum zwischen Afro-House, Melodic, House, Tech-House, Techno und experimenteller Musik bieten. Zu meinen Lieblingsclubs gehören Looloo, Funk und Phonique, wo meiner Meinung nach die beste Musik und Atmosphäre zu finden sind.

Angenommen, du würdest Mexico City verlassen. Wohin würde es dich ziehen?

Ich fühle mich mit der Stadt verwurzelt und bin hier glücklich. Obwohl ich in Betracht ziehen würde, eine Zeit lang in Tulum oder Madrid zu leben, wird Mexico City immer meine erste Wahl sein und einen besonderen Platz in meinem Herzen haben.

„Nunu“ ist am 15. März via Paradise Music erschienen.

Aus dem FAZEmag 147/05.2024
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