Tanzverbot in Bayern: So viele Protest-Raves gab es noch nie

Tanzverbot in Bayern: So viele Protest-Raves gab es noch nie

Das bayrische Gesetz verlangt zu Ostern neun Stille Tage, an denen nicht getanzt oder gefeiert werden darf. Wie jedes Jahr wird für Lockerungen demonstriert werden.

Allein München erwartet große Demonstration, einen zweitägigen Riesen-Rave und insgesamt 47 Veranstaltungen, über die kirchlichen Trauertage verteilt. Denn: Nach einem Urteil des Verfassungsgerichtes dürfen alle feiern, die sich als anti-christlich bekennen.

Ab 16 Uhr am Gründonnerstag wird es auf dem Königsplatz eine Demon mit etwa 1.000 erwarteten Teilnehmern geben. Unter dem Motto „Holy Shit. Let us rave!“ lädt das Ravestreamradio ein, mit Events, Medienbeiträgen, Musik und eben Demos für die Kultur einzustehen.

Clubs und Kulturveranstalter unterstützen das Vorhaben, darunter auch Rote Sonne, Harry Klein und Muffatwerk. Dort heißt es, man könne es Künstlern nicht erklären, nur im Sinne des Feiertags auftreten zu dürfen, ohne das Wort Zensur zu nutzen.

Nachgalerie und Nachtwerkclub laden sowohl am Gründonnerstag, als auch Karfreitag, jeweils von 21 bis 5 Uhr, etwa 2.500 Raver zum „Heathens Festival“ ein. Samt Laser-LED-Licht-Show werden dort u.a. DLV, Luciid, Raxeller, Encountear oder Holy Priest auflegen. Auch hier wird es zudem Foodtrucks, Live-Musik und Reden geben.

14 Clubs, darunter die Freiheitshalle, Neuraum, Milchbar, 089, Sweet und Pacha schließen sich am Gründonnerstag für eine „Clubrevolution“ zusammen. Auch Backstage, Bahnwärter Thiel, Import Export, Unter Deck und Keg Bar werden ihre Türen gegen das Tanzverbot öffnen. Der Kniff: Alle zwei Stunden müssen sie Redebeiträge einbauen.

Der Verband der Münchner Kulturveranstalter (VDMK) möchte die CSU überzeugen, indem man sich mit einigen Feiertagen begnüge und auf den staatlichen Volkstrauertag und katholischen Karfreitag verzichte. Laut Geschäftsführer David Boppert seien deren Reden am politischen Aschermittwoch auch nichts weiter als ein bierseliges Volksfest.

Tatsächlich ist noch nicht abzusehen, wie die Fraktion mit einem Drittel neuer Abgeordneter zu dem Thema steht. Das Jahr 2024 steht im Zeichen großer Proteste und könnte einen Wendepunkt bewirken, ein positives Signal ist allerdings noch lange nicht in Sicht.

Quelle: Süddeutsche Zeitung

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