Techno in Eigenregie produzieren – so gelingt der Einstieg

Techno in Eigenregie produzieren – so gelingt der Einstieg. Quelle: Flickr. Credit: AdamF_GDN

Techno produzieren ist ein Kinderspiel? Viele von euch wissen, das dem nicht so ist. Damit euch der Einstieg leichter fällt, haben wir ein paar Tipps, wie der Anfang gelingt.

  1. Auf das Genre bzw. den Stil festlegen

Bevor es ans Praktische geht, erst mal das Theoretische. Techno ist nicht gleich Techno. Egal, ob ihr Techno im engeren Sinne oder ausgeweitet auf verschiedene Facetten der elektronischen Musik betrachtet, bevor ihr wild drauf los produziert, ergibt es Sinn, sich zu überlegen, in welche Richtung es so geht, um die passenden Sounds zu kreieren, denn …

  1. Liste mit Instrumenten und Plugins: Übersicht erstellen

Für jedes (Sub-)Genre gibt es elementare Bestandteile, die wichtige sind, um sich eine solide Sound-Basis aufzubauen. Plugins die ihr kauft, sollten am Besten schon in die richtige Ecke gehen, damit ihr eine genügend große Auswahl an Elementen habt, um dann mit dem Producing zu starten.

  1. Soft- oder Hardware?

Ja, wir sind immer noch im theoretischen Vorbereitungsteil. Als nächstes solltet ihr euch überlegen, mit welcher Art von Technik ihr generell produzieren wollt. Am Laptop oder mit (elektronischen) Instrumenten? Oder beides? Bevor es nachher zu teuer wird, empfehlen wir euch, erst mal eine kleine Basis aufzubauen, was wiederum zu Punkt eins und zwei passt, denn ihr solltet wissen, in welche stilistische Richtung ihr damit gehen wollt und welche Technik euch mehr Spaß bereitet, bzw. günstiger ist. Am besten übt ihr erstmal mit Software und könnt euch dann nach und nach auch Hardware zulegen.

  1. Erste Tests in Smartphone-Apps

Bevor ihr direkt zum Kauf greift, könnt ihr auch zunächst mit günstigen Apps üben, etwa mit Steinberg Cubasis 3, Bandlab 3, Roland Zenbeat, Auddio Evolution Mobile Studio V5 oder auch FL Studio Mobile 3. Wenn euch das Spaß macht, landet ihr wahrscheinlich eh irgendwann am Rechner. Wenn nicht – vielleicht doch lieber sein lassen?

  1. DAWs besorgen

Für diejenigen, die dann am Rechner produzieren wollen, braucht es zunächst eine DAW. In dieser können Produzenten Spuren für sämtliche Instrumente anlegen, Beats programmieren, Sounds aufnehmen, Aufnahmen bearbeiten, automatisieren und abwischen. Für den Start reichen auch kostenlose DAWs, beispielsweise GarageBand für den Mac oder auch Waveform Free und Ardour 8 für Windows.

Die im Techno-Bereich verbreitetste DAW, Ableton Live, ist auch als Einstiegsversion, Ableton Live Lite, vergünstigt erhältlich. Über die iOS-App Ableton Note erhaltet ihr eine günstigere Lite-Lizenz. Auch andere DAWs, wie etwa FL Studio, Cubase, Studio One oder Bitwig, bieten abgespeckte Versionen an, die für die ersten Zwecke ausreichen.

  1. YouTube-Tutorials anschauen

YouTube sei dank erhält man viele Tipps heutzutage in Video-Tutorials. Dort zeigen euch zahlreiche Produzenten ihre Skills und wie ihr was anstellt. Der Schritt ist an beliebiger Stelle einsetzbar.

  1. Samples und Plugins besorgen

Das tolle: Mittlerweile gibt es sehr, sehr viel Freeware im Bereich der Samples und Plugins. Für die Anfänge reichen also kostenlose Libraries, mit denen man inzwischen sehr weil kommt. Obacht jedoch vor gecrackten VSTs oder illegalen Downloads – heutzutage bieten sich sehr viele kostenlose Varianten an. Also warum gegen das Gesetz verstoßen und zu einem Wirtschaftsschaden bei den Herstellern beitragen? Kostenintensivere Varianten könnt ihr euch dann holen, wenn ihr weiter fortgeschritten seid – und vielleicht sogar schon erfolgreiche Veröffentlichungen hattet.

  1. Hardware, die an den Rechner angeschlossen werden kann, organisieren

Natürlich könnt ihr diesen Schritt schon früher gehen. Wir empfehlen allerdings, zunächst mit den DAWs zu üben, um euch dann, wenn ihr euch sicher seid, Zusatzgeräte zu kaufen. Kopfhörer, Audiointerface und MIDI-Controller spielen elementare Rollen in der Techno-Produktion. Achtet bitte darauf, kabelgebundene Hardware zu kaufen. Bluetooth verursacht Latenzen (Verzögerungen)

7a. Kopfhörer

Achtet hierbei wie gesagt, auf die Kabel. Gute Einstiegskopfhörer gibt es unter 150 Euro beispielsweise von Superlux, AKG, Sony, Audio-Technica oder beyerdynamic.

7b. Midi-Controller

MIDI-Controller: Für den Einstieg reichen auch günstige Modelle unter 150 Euro. In dieser Kategorie erhaltet ihr etwa den Korg microKey 25, das M-Audio Keystation Mini 32 MK3, die M-Audio Keystation Mini 32 MK3 oder auch das Arturia MiniLab 3 White.

7c. Audiointerfaces

Dieser Schritt erfolgt dann, wenn man sich oft über Latenzen ärgern muss oder die Qualität der Rechner-Soundkarte auffällt. Die Interfaces ermöglichen es, Instrumente oder Vocals in besserer Qualität aufzunehmen und das Rechner-System im Idealfall zu entlasten.

  1. Hardware ohne Rechner

Der nächste Schritt kann kommen. Weg vom Rechner und DAW, hin zur reinen Hardware. Dazu braucht ihr at least drei Devices: Synth, Drum-Machine und eine Aufnahmemöglichkeit. Wer doch zum Rechner greifen möchte, kann diesen als Aufnahmegerät, quasi einer Art digitalen Bandmaschine, nutzen und die Beats der Drum-Machine und die Synth-Sounds vorab programmieren.

8a. All-In-One-Lösungen

Bieten sich gerade für Anfänger an. Die Hardware ist zwar abgespeckt, der Vorteil allerdings, dass man Synth- und Drum-Pads mit einem Gerät programmieren kann, sowie Melodien und Grooves. Modelle sind etwa Novation Circuit Tracks, Novation Circuit Rhythm oder auch Elektron Model:Samples

8b. Drum-Machines

Hier gilt die Frage: Möchtet ihr eure eigenen Samples importieren oder mit bereits vorhandenen Sounds arbeiten? Lösungen gibt es für beides. Hersteller sind etwa Roland, Korg oder Teenage Engineering.

8c. Synths

Ein Synth reicht für den Anfang aus. Dieser sollte jedoch sehr flexibel sein und Sounds aus mehreren Bereichen mitbringen. Außerdem sollten die Funktionen wie das Sounddesign eigener Sounds oder die Anpassung von Presets für den Start nicht zu schwer sein.

Nun aber ran an die Buletten, wir brauchen neues Sound-Material für die nächste Afterhour. Apropos Afterhour. Hat jemand von euch einen Tipp, wo Schlottes Afterparty stattfindet? Pinky ist schon etwas länger auf der Suche … (Achtung, Insider!)

Quelle: gearnews.de

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