Techno-Power aus Uruguay: Im Interview mit Marcelo Demarco

Marcelo Demarcos Einfluss auf die globale Landschaft der elektronischen Musik ist schlichtweg unverkennbar. Der Uruguayer und SURO-Labelchef ist bereits seit der Mitte der 90er-Jahre als DJ und Produzent aktiv und leistet seither einen entscheidenden Beitrag für die Diversität der House- und Techno-Kultur. Seinen hervorragenden Ruf hat er sich mit exzellenten Releases auf Labels wie Set About, IAMT, Numen und natürlich seinem eigenen Imprint SURO erarbeitet. Im Laufe der Jahre hat eine Vielzahl von Branchenkollegen seine Musik unterstützt. Cevin Fisher, Hector Couto, Paco Osuna und Disclosure sind nur einige der größten Namen der Szene, die sich für Marcelo Demarcos Arbeit stark gemacht haben. Darüber hinaus wurde er auch von einer ganzen Reihe namhafter Künstler geremixt, darunter Alex Arnout, El Mundo & Satori, Cosmic Boys, DoC und viele mehr.

Mit Auftritten in einigen der prestigeträchtigsten Clubs auf der ganzen Welt hatte Demarco indes das Privileg, neben einigen der größten Namen im Geschäft aufzutreten – einige davon nennt er inzwischen Freunde. Zu seinen bemerkenswertesten Erfahrungen zählen das Sankeys auf Ibiza, das Mambo auf Ibiza, das Congress Hotel in Miami, das Pacha in Buenos Aires, die MMBox in Montevideo, das Space in Punta del Este, das Right On in London, das Spiral Tree in Irland und viele mehr. Wir haben mit Marcelo Demarco, der jüngst seine neuste Single „Sensory Deprivation“ veröffentlicht hat, gesprochen.

Marcelo, du legst seit 1996 als DJ auf. Was waren deine ersten Schritte in der elektronischen Musikszene und wie können wir uns die uruguayische Technoszene vorstellen?

Ich habe in den frühen Neunzigern in Uruguay als Rave-Promoter angefangen. Damals gab es noch nicht viel Techno, eher psychedelischen Trance. Nach meiner ersten Reise nach Ibiza kam ich mit einem Haufen Platten zurück und so begann meine Geschichte. Damals hatten wir in Uruguay einen großen Einfluss von spanischem Bacalao, einem Stil, der in Valencia entstand, eine Art Acid House, der früher sehr populär war.

Welche Einflüsse haben deinen Sound im Laufe der Jahre geprägt? Gibt es einen typischen Marcelo-Demarco-Sound? Wie würdest du ihn beschreiben?

Wie ich bereits erwähnt habe, waren meine ersten Platten hauptsächlich psychedelisch. Anschließend habe ich angefangen, viel Hard House zu spielen, woraus sich wiederum viele weitere Stile entwickelt haben. Schließlich bin ich beim Techno gelandet. Es scheint als habe ich nun mein finales Genre gefunden.

Du veröffentlichst hauptsächlich auf deinem eigenen Label SURO Records. Erzähl uns etwas über die Philosophie des Labels und deine Pläne damit. Können wir in nächster Zeit auch Veröffentlichungen von anderen Künstlern erwarten?

Ich veröffentliche hauptsächlich auf SURO, da es mein eigenes Label ist, aber ich habe in letzter Zeit auch auf Set About, IAMT und Numen veröffentlicht. Die Philosophie hinter SURO ist es, sich auf die Musik zu konzentrieren und nicht auf den Künstler. Wir wollen gute Musik unterstützen und das war’s. Auf SURO haben bereits Artists wie Optimus, Erso, Unlighted Mauro Somm, Gonzalo F, Nico Banfi, Curse DC, Nahum Norm, Matt Lawry, Lutgens Lautaro Gabioud, Mosher und viele mehr releast. SURO veröffentlicht kontinuierlich neue Musik und wir arbeiten sehr hart. Im August werden wir 100 Veröffentlichungen in 10 Jahren feiern.

Du hast die Bühne mit einigen der größten Namen im Geschäft geteilt. Kannst du einen „besonderen Moment“ in deiner Karriere nennen, den du nie vergessen wirst?

Die Bühne mit großen Namen zu teilen, ist nichts, was mir wichtig ist. Meine besonderen Momente sind, wenn ich mit meinen Freunden spiele und eine gute Zeit habe, egal ob es ein großes Festival ist oder bei einem Bekannten in der Küche. Ich kann mich jedoch daran erinnern, dass ich 2001 im Pacha in Buenos Aires gespielt habe. Das war wahrscheinlich einer meiner besten Abende. Ich war jung, der Club war voll und der ganze Abend die pure Ekstase.

Wenn du die Möglichkeit hättest, eine Kollaboration mit einem Künstler deiner Wahl zu machen, für wen würdest du dich entscheiden?

Das ist schwer, weil es so viele Künstler gibt, mit denen ich gerne zusammenarbeiten würde, aber wenn ich einen auswählen müsste, wäre das ganz sicher Jeff Mills.

Wie sieht es aktuell Release-technisch bei dir aus?

Am 3. Juni ist endlich meine neue Single „Sensory Deprivation“ erschienen, auf die ich sehr stolz bin. Der Track weist einen sehr industriellen Sound auf, der sich perfekt für dunkle Kellerraves eignet. Und natürlich stehen für 2022 noch weitere Veröffentlichungen auf der Agenda.

„Sensory Deprivation“ ist am 3. Juni via SURO Records erschienen. Hier kaufen.

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