Der 23-jährige Countertenor JJ hat mit seiner Pop-Oper „Wasted Love“ den Eurovision Song Contest 2025 in Basel für Österreich gewonnen – und das mit einem Song, der Techno mit klassischem Gesang verbindet.
Damit setzte sich JJ nicht nur gegen starke Konkurrenz durch, sondern brachte auch ein ungewöhnliches musikalisches Konzept auf die große ESC-Bühne. Der österreichische Rundfunk ORF entschied sich frühzeitig für den jungen Sopransänger.
Bereits im Frühjahr 2024 startete die interne Suche nach einem geeigneten Act, aus der JJ als Vertreter hervorging. Im Januar wurde seine Teilnahme offiziell bekannt gegeben. Am 6. März erschien dann auch „Wasted Love“, das als Ballade beginnt und in einem technoiden Finale gipfelt – eine Struktur, die dem Song seinen besonderen Reiz verleiht.
Die Komposition stammt nicht allein von JJ. Unterstützung bekam er von Teodora Špirić, besser bekannt als Teya, die 2023 bereits für Österreich auf der ESC-Bühne stand. Sie erzählte, JJ habe sich direkt bei ihr gemeldet, um gemeinsam einen Song zu schreiben.
Bei den Wettquoten war Österreich wochenlang auf den vorderen Rängen zu finden. Im Podcast „Merci Chérie“ betonte JJ’s Anwerber Eberhard Forcher: „Wir sind extrem glücklich, weil das Gesamtpaket einfach hundertprozentig stimmt.“
Hinter dem Künstlernamen JJ verbirgt sich Johannes Pietsch, geboren in Wien und aufgewachsen in Dubai. Bis zu seinem 15. Lebensjahr lebte er dort mit seinen Eltern, einem IT-Fachmann aus Österreich und einer philippinischen Köchin.
Durch familiäre Karaokeabende und die Begeisterung seines Vaters für Mozart fand JJ früh zur Musik. Später kehrte die Familie nach Wien zurück, wo JJ seine Schulzeit beendete und die Opernschule der Wiener Staatsoper absolvierte.
Noch heute steht er dort regelmäßig auf der Bühne, aktuell in einer Neuinszenierung von Mozarts „Zauberflöte“. Parallel studiert er klassischen Gesang an der Musik und Kunst Privatuniversität Wien.
Seine ersten Schritte im Fernsehen machte er 2020 in der britischen Ausgabe von „The Voice“, wo er es bis in die Knockout-Runden schaffte. Ein Jahr später erreichte er das Finale der österreichischen Castingshow „Starmania“.
Mit seinem Sieg erfüllt sich für JJ ein lang gehegter Wunsch. Schon vor dem Wettbewerb sagte er bei eurovision.de: „Mein Herz schlägt für die große Show – und da gibt es nichts Größeres als den Eurovision Song Contest.“
Auch andere Acts brachten 2025 elektronische Sounds auf die ESC-Bühne. Tommy Cash erreichte mit „Espresso Macchiato“ für Estland Platz drei. Gabry Ponte, einst Teil von Eiffel 65, holte mit „Tutta l’Italia“ zwar den letzten Platz für San Marino, brach aber den langjährigen Qualifikationsfluch des Landes.
Island und Albanien setzten mit Væb und Shkodra Elektronike ebenfalls auf elektronische Klangwelten. Sogar Deutschland konnte sich etwas aus seiner ESC-Krise befreien: Abor & Tynna platzierten ihren Club-Track „Baller“ in den Top 15.
Quelle: Volksfreund / Eurovision
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