Die Synthwave-Welt trauert: Starcadian, mit bürgerlichem Namen George Smaragdis, ist im Alter von 44 Jahren bei einem tragischen E-Bike-Unfall in New York ums Leben gekommen.
Der tödliche Vorfall ereignete sich laut Polizei gegen 10 Uhr morgens auf der Broome Street in Manhattan, als Smaragdis mit seinem Elektrofahrrad gegen die geöffnete Tür eines geparkten Mercedes-Transporters prallte.
Durch die Wucht wurde er auf die Fahrbahn geschleudert, wo ihn ein Lieferwagen erfasste. Der Unfall führte zu einem schweren Schädeltrauma, an dessen Folgen Smaragdis im Bellevue Hospital verstarb.
Beide Fahrer blieben am Unfallort, doch bis zum jetzigen Zeitpunkt wurden keine Festnahmen vorgenommen. Die Ermittlungen dauern an. Es wird geprüft, ob strafrechtliche Konsequenzen für eine der beteiligten Personen infrage kommen.
Die Szene verliert mit Starcadian eine ihrer originellsten Stimmen. Bekannt wurde Starcadian für seinen unverwechselbaren Stil: elektronische Musik, die tief in Science-Fiction und Fantasy verwurzelt ist.
Seine Tracks waren nie bloß Musikstücke, sondern kleine Filme für die Ohren – „Ohrfilme“, wie er sie selbst nannte. Als maskierte Figur inszenierte er ein ganzes Paralleluniversum aus Klang, Bild und Erzählung, sein cineastischer Ansatz machte ihn zu einer Ausnahmeerscheinung in der Szene.
Den Durchbruch erlebte der Produzent aus Brooklyn im Jahr 2012 mit dem Track „HE^RT“, dessen Musikvideo auf dem renommierten SXSW-Festival präsentiert wurde. Bereits ein Jahr später veröffentlichte er mit „Sunset Blood“ ein Debütalbum, das in der Synthwave-Community Kultstatus erlangte.
Der Sound erinnerte an 80er-Jahre-Fantasy-Soundtracks, gemischt mit treibendem Electro und eingängigen Pop-Melodien. Starcadian war nicht nur Musiker, sondern auch Regisseur und VFX-Künstler seiner eigenen Musikvideos.
Er arbeitete eng mit dem Co-Regisseur Rob O’Neill zusammen, mit dem er zu jedem Album ein komplettes Drehbuch entwickelte. Dieses umfassende Storytelling, kombiniert mit Retro-Ästhetik und futuristischen Sounds, verschaffte ihm Kooperationen mit Marken wie Korg, HBO und League of Legends. Auch Werbekampagnen für ASICS nutzten seine Musik.
Bis zu seinem Tod veröffentlichte er vier Alben: „Sunset Blood“ (2013), „Saturdaze“ (2014), „Midnight Signals“ (2017) und „Radio Galaxy“ (2021). Letzteres wurde vom Rolling Stone zu einem der besten Alben des Jahres gekürt.
Parallel zur Musik schuf Starcadian stets visuelle Welten, die seine Tracks auf künstlerische Weise ergänzten. Er verband Klang und Bild zu einem Erlebnis, das weit über klassische Musikproduktion hinausging.
In einem Instagram-Post vom Januar 2025 schrieb er: „Hallo, ich lebe und arbeite mit Hochdruck an meinem besten Album. Ich kann es kaum erwarten, es euch vorzuspielen.“ Dieses noch unveröffentlichte Werk bleibt sein letztes musikalisches Vermächtnis.
Quelle: edm.com
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