Nur wenige Wochen nach dem verheerenden Einsturz des Daches im dominikanischen Nachtclub Jet Set, bei dem 232 Menschen ums Leben kamen und Hunderte verletzt wurden, hat sich der Betreiber erstmals öffentlich geäußert.
Antonio Espaillat, der den Club gemeinsam mit seiner Mutter führt, erklärte gegenüber dem lokalen CNN-Partner Telesistema, dass die Klimaanlagen auf dem Dach des Clubs seit Jahrzehnten Probleme mit der Wasserfiltration gehabt hätten. Immer wieder sei Wasser durch die sechs Klimaanlagen auf dem Dach eingedrungen. Statt grundlegender Sanierung sei der Schaden wiederholt mit Gipskartonplatten ausgebessert worden.
Laut Espaillat wurde das Dach nur wenige Stunden vor dem Unglück am 8. April noch einmal notdürftig repariert. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich rund 515 Gäste im Club in Santo Domingo, viele von ihnen waren für ein Konzert des Merengue-Sängers Rubby Pérez gekommen. In den Tagen nach dem Einsturz konnten 189 Überlebende geborgen werden.
Espaillat räumte zudem ein, dass das Dach und die Belüftungseinheiten vor dem Unglück nie offiziell inspiziert worden seien. In der Dominikanischen Republik gibt es bislang keine staatliche Aufsichtsbehörde für private Veranstaltungsorte. Präsident Luis Abinader kündigte allerdings an, dass entsprechende gesetzliche Regelungen in Arbeit seien.
Der Clubbetreiber sieht sich inzwischen mindestens drei Klagen von Angehörigen der Opfer gegenüber und hat angekündigt, bei den laufenden Ermittlungen vollständig kooperieren zu wollen. „Ich werde mich allem stellen“, sagte Espaillat. „Ich werde nicht weglaufen.“
An die Familien der Opfer richtete er eine öffentliche Entschuldigung: „Es tut mir unendlich leid. Ich bin innerlich völlig zerstört.“
Quelle: Telesistema, Resident Advisor
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