Uns fehlt der Club Sound – so kann man Musik auch Zuhause intensiv fühlen

Musik auch während der Pandemie intensiver fühlen / Foto von Davide De Giovanni von Pexels

Musik auch während der Pandemie intensiver fühlen

Lange ist es für die meisten her, als sie das letzte Mal elektronische Beats aus großen Boxen hörten – entweder im Club oder auf einem Festival. Aufgrund der Corona-Pandemie sind Discos weltweit geschlossen und auch Großveranstaltungen wie Raves, Open Airs und Festivals finden nicht statt. Dass das Infektionsrisiko höher ist, wenn sich hunderte oder gar tausende Menschen tummeln und zusammen schwitzen, während sie zu mitreißender Musik abgehen, ist klar.

Dennoch fehlt Musikkennern vor allem eines: die Möglichkeit, Techno, House und Elektro ungehemmt und in richtiger Atmosphäre zu genießen. Doch was kann man tun, um sich trotzdem einmal wieder so richtig in der Musik zu verlieren?

Einfach abschalten

Abschalten soll man natürlich nur im übertragenen Sinne, nicht die Musik. Je entspannter man ist, desto besser kann man die Musik fühlen. Alles, was entspannt, sorgt dafür, dass das Musikerlebnis besser wird. Auch Cannabis verändert die Musikwahrnehmung. Woran genau das liegt, weiß man nicht, doch vermutlich handelt es sich um eine Kombination aus verschiedenen Faktoren.

Cannabis und Musik

Wissenschaftler vermuten, dass die biochemische Wirkung des THC dazu beiträgt, dass der Konsument zur Ruhe findet, die Alltagssorgen hinter sich lässt und eine andere, bessere Wahrnehmung für die Musik entwickelt. Da Cannabis die Zeitwahrnehmung verlangsamt, ist es nicht unwahrscheinlich, dass man krasse Melodien und abwechslungsreiche Beats intensiver hört und damit auch fühlt. Dies führt dazu, dass die Töne Konsumenten in andere Welten entführen und in eine ganz besondere Stimmung versetzen. Diese ist zwar nicht vergleichbar mit einer Techno-Party, für viele Musik-Fans aber ein ganz neues Erlebnis. Schon bald verknüpft der Körper das Anstecken eines Joints mit Entspannung und die passenden Tracks werden das Tüpfelchen auf dem i.

Nun, Marihuana ist nicht erlaubt, doch wer an seiner Entspannung arbeiten möchte, kann den legalen Cannabis-Wirkstoff CBD ausprobieren. Dieser interagiert wie THC mit dem sogenannten Endocannabinoid-System und hilft beim Entspannen. Ganz vergleichbar ist der Effekt zwar wieder nicht, aber das Abschalten tut auch ohne Joint ganz gut. Durch den Lockdown fehlt uns einfach der Ausgleich – diesen kann man sich mit einer coolen Musik-Session nach Hause holen.

Gute Musikanlage

Eingängige Grundbeats umspielt von quirligen Höhen und tollen Frequenzen – das ist Elektro. Kein Wunder, dass die hochwertige Musik nicht mitreißt, wenn man sie über die Handy- oder Laptop-Lautsprecher abspielt. Wer Musik stilecht genießen möchte, braucht eine gute Soundanlage. Nur wenn man die Beats genauso wiedergibt, wie sie wirklich klingen, kann die Melodie uns einfangen und uns in andere Welten versetzen.

Früher haben sich Musik-Fans eine Aiwa-Stereoanlage gekauft, oft mit dem ersten Ausbildungsgehalt oder auch zum 18. Geburtstag. Doch heute muss man ein wenig recherchieren, um das Nonplusultra unter den Soundsystemen zu finden. Hat man es gefunden, lohnt sich die Anschaffung aber. Sorgen aus, Musik an. Und schon kann man Zuhause ebenso gut abdancen wie im Club.

Neue Songs entdecken

Schon einmal überlegt, warum uns die Remixes der DJs oft mehr mitreißen als die Originalversionen vieler Tracks? Das liegt daran, dass wir in der Disco oder auf einem Event anders ticken: Wir geben neuen Versionen eine Chance und hören sie uns an, während wir die perfekte Zeit genießen. Tracks werden dann mit diesem besonderen Moment verbunden. In den eigenen vier Wänden kann selbst der tollste neue Song im Einheitsbrei des Lockdowns untergehen, wenn man ihm keine faire Chance gibt. Und auch die alten Dauerbrenner schaffen es irgendwann nicht mehr, uns in Stimmung zu bringen. Was hilft, ist es, sich bewusst Zeit zu nehmen, um sich neue Lieder anzuhören. Nimmt man sich dazu jedes Wochenende eine Stunde Zeit, kann man viele neue Favoriten entdecken: Playlist erstellen, anhören und die besten Tracks gleich markieren. Neue Beats sorgen für Abwechslung und gefallen uns auch daheim – sofern wir ihnen die Chance geben.

Ein Ersatz für Disco und Konzertbesuche sind diese Tipps nicht. Aber mit ein wenig Glück müssen wir nur noch einen kurzen Zeitraum überbrücken, bevor wir endlich wieder den besten DJs lauschen dürfen.