Why don´t you dance with me? Wer von euch 35+ ist, wird keine Frage auf diese Antwort suchen, sondern erst einmal an Future Breeze denken. Das Dance-Projekt aus den 90er Jahren feierte seinerzeit mit genau diesem Track Hochkonjunktur. Klaro also, dass der Act beim Classic Rave im Kölner Bootshaus am Tag vor dem Feiertag nicht fehlen durfte. Aber es waren noch mehr alte Hasen da – und das lässt nicht nur auf die DJs münzen. Auch das anwesende Publikum hatte durchaus mal eine Vier am Anfang der Alterszahl – was aber keine Auswirkung auf die Stimmung hatte. Im Gegenteil! Die Moods waren sehr, sehr cool, die Leute gut drauf und hier und da entdeckte man sogar auch mal ein junges / jüngeres Gesicht, das sich auf die ultimative Zeitreise in die guten alten Zeiten begeben hat.
Wir vom FAZEmag waren mit zwei Mannen vertreten und enterten den achtbesten Club der Welt kurz vor 23 Uhr. Und wer denkt „Hö, die Location hat doch erst um 22 Uhr aufgemacht, da wird bestimmt noch nichts los gewesen sein“, der irrt! Es war zwar noch nicht rappelvoll, aber voll. Und wer jetzt denkt „Ach so, die alten Raver kommen früher, damit sie früher ins Bett kommen“, der irrt ebenfalls. Als wir um kurz vor fünf die Segel gestrichen haben, war es immer noch gut gefüllt. So, jetzt aber mal zu den Floors – vier an der Zahl. Ich hab euch mal den Timetable hier abgebildet, damit ihr seht, welche Acts so gespielt haben:
Fangen wir mal mit DJ SASH! an. Richtig, etwas kommerziellere Richtung, aber die Meute hat Gas gegeben zu den Klassikern wie „Adelante“ und „Ecuador“. Um Mitternacht hat dann Johan Gielen das musikalische Zepter übernommen. Feinster Trance aus den Niederlanden. Bleiben wir kurz auf dem Mainfloor, auf dem dann ab 01:00 Uhr WestBam regierte – mit Karohemd, Cappy und Brille. Ein sehr clubbiges Set mit Fast-Forward-Inspiration. Danach war happy Hardcore angesagt. Mit wem? Klar: mit Charly Lownoise. „Low“ war die „Noise“ allerdings keineswegs. Die Anlage war perfekt ausgesteuert und ballerte ganz gut, was die Lautstärke angeht. Highlight-Track in seinem Set waren „Wonderfull Days“ (natürlich!). Highlight-Track seines Nachfolgers Dune war zweifelsfrei „Hardcore Vibes“. Wer da nicht gezappelt ist, hätte auf dieser Veranstaltung auch keine Daseinsberechtigung gehabt.
Undergroundiger ging es in der Dreherei zu, mit Massimo, der ab 23:00 Uhr aufgelegt hat. Astreiner Techno, gefolgt von Oliver Bondzio und Jens „The Future“ Lissat. Rüber in die Blackbox, wo unter anderem das Guru Josh Project am Start war. Nicht in Originalbesetzung, da Gründer Paul Walden im Jahr 2015 Suizid beging. Zuvor war übrigens DJ Mellow-D an den Decks, der mit „It´s Our Future“ (AweX) und „Universal Nation“ (Push) in die Zeitmaschine gebeten hat. Großartig! Von 02:00 bis 03:00 Uhr stand zuvor besagter Act Future Breeze an den Decks, der Tom Wax abgelöst hat. Und auch outdoor konnte man abfeiern, zu unter anderem Eric SSL und DJ Falk – beide sunshine live.
Das war sie also, die zweite Ausgabe des Classic Raves im Bootshaus. Und wir vom FAZEmag freuen uns schon auf 2020, wenn Veranstalter Werner Griese (hoffentlich) die dritte Party steigen lässt.