Zeitgeschichten: Vor 30 Jahren startete Housefrau auf VIVA

Am 1. Dezember 1993 fand Historisches statt: Mit VIVA ging der erste deutsche Musiksender on air. Einige Monate später und unter dem Eindruck einer blühenden Technoszene in Deutschland startete am 6. Mai 1994 die Sendung „Housefrau“, die sich mit ebendieser und der internationalen Szene auseinandersetzte. Moderiert wurde die Sendung von Sabine Bannard (damals Sabine Christ) und Mate Galic. Die Idee zur Sendung stammte von Antonia Langsdorf, die schon Ende der 80er-Jahre die Sendung „Tanz House“ auf Tele 5 moderierte. Für das Konzept und den Titel war Andrea M. Junker zuständig. Ende 1995 stieg Junker aus und nahm auch den Namen mit, so nannte sich die Sendung fortan „House TV“ und wurde wieder etwas später in „Berlin House“ umbenannt. Sabine moderierte alle drei Sendungen, bis sie 1999 aufhörte. Bevor sie als Moderatorin bei VIVA angefangen hatte, legte sie auch regelmäßig auf. 2003 zog sie mit ihrem Mann Martin und den beiden Kindern nach Australien, wo die vier heute noch leben und wo sie seit vielen Jahren als Fotografin aktiv ist. Per Videocall haben wir mit Sabine ein Interview geführt, in dem wir über ihre Zeit bei VIVA und über ihr Leben in Australien – nach der Musik – gesprochen haben.

Erinnerst du dich, wie du dich vor und nach deiner ersten Sendung gefühlt hast?

Ich war sooo sehr aufgeregt und dadurch stocksteif. Ansonsten war es eher so verschwommen.

Was war dein liebster Track und/oder dein liebstes Album aus der Zeit von Housefrau/House TV/Berlin House?

Das ist schwer zu sagen, aber ich hatte auf jeden Fall eine Nightmares on Wax/„Smokers Delight“-Phase, und auf jeden Fall mochte ich alles von Fila Brazillia. Deren Tracks habe ich immer unter die Clips, Moderationen etc. gelegt, wenn ich Musik brauchte – und dann natürlich ordnungsgemäß eine GEMA-Liste geschrieben. Damals noch per Hand.

Hattest du eine Moderatorin/einen Moderatoren als Vorbild, als du angefangen hattest, oder auch später?

Hmm, nicht wirklich, ich mochte allerdings, was Heike und Charlotte gemacht haben, die waren so gut vor der Kamera.

Erinnerst du dich noch an deinen ersten Gig?

Ich glaube, das war 1993 mit Miss Yetti im Luxor in Köln, da haben wir zusammen House aufgelegt. Nicht der idealste Club, aber jeder muss ja einmal irgendwo anfangen.

Buchempfehlung zur Geschichte von VIVA und MTV:
„MTViva liebt dich“ (Ullstein) von Markus Kavka und Elmar Giglinger

Aus dem FAZEmag 147/05.2024
www.sabinebannard.com