Veranstalter des jüdischen „Karneval de Purim“ hatten vor im Zenner zu feiern, erhielten jedoch eine Absage von dem Club, die für Kritik sorgte.
Ein Mitarbeiter des Clubs schrieb den Organisatoren eine Mail, die vorsichtig als unprofessionell eingestuft werden darf. Der Inhalt der Mail wurde von einem Berliner Reporter über Social Media geteilt und löste wütende Kommentare im Netz aus. Der Wortlaut der Mail:
„Hallo. Ich hoffe es geht euch gut. Ich finde es ziemlich unglaublich, dass ihr bei dem derzeitigen Stand der Dinge bereit seid, einen jüdischen Karneval zu feiern. Nichts Persönliches, aber nicht bei Zenner.“
Neues aus der Berliner-Technoszene. Die Organisatoren der renommierten jüdischen Partyreihe „Karneval de Purim“ haben diese Antwort des „Zenner“ im Treptower Park auf eine Veranstaltungsanfrage veröffentlicht. Dort sei das Feiern eines „jüdischen Karnevals“ nicht erwünscht.
— julius geiler (@glr_berlin) December 16, 2023
Nun meldete sich der Club mit einem offiziellen Statement. Auf Instagram. Dort heißt es, man wolle sich für die „klar als antisemitisch zu bewertende Aussage in der E-Mail unseres Mitarbeiters“ entschuldigen.
„Wir sehen hier unsere Verantwortung für das Handeln unseres Mitarbeiters und haben uns für eine begleitende Beratung entschieden, um den Vorfall verantwortungsvoll und nachhaltig aufzuarbeiten, Fehler zu erkennen und in Zukunft zu vermeiden.“
Das Zenner ging sogar noch einen Schritt weiter und bot an, den „Karneval de Purim“ nun doch bei sich stattfinden zu lassen und die Einnahmen an eine Beratungsstelle für antisemitische Gewalt und eine Friedensorganisation zu spenden. Sobald die Veranstalter reagieren, werden wir berichten.
Quelle: Berliner Zeitung
Foto: Kvikk via Wikimedia Commons
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