Bester Club Berlins!?! Ein Leserbrief zum Kater Blau

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Bester Club Berlins – ein Leserbrief zum Kater Blau

Wir freuen uns immer über einen Austausch mit euch. Heute haben wir einen interessanten Leserbrief erhalten, den wir euch nicht vorenthalten wollten. Bester Club Berlins – ein Leserbrief zum Kater Blau

Derzeit hat man das Gefühl, kaum hinter her zu kommen bei den ganzen Openings neuer Clubs. Das so genannte Berliner Clubsterben gibt es in dem Sinne nicht, sagen viele Clubbetreiber. Denn die meisten wissen, dass sie auf Zwischennutzung da sind und eben an anderer Stelle unter selben oder auch einem anderen Clubnamen wieder eröffnen. Zusätzlich eröffnen jedes Jahr mindestens eine Handvoll neuer Clubs, zu nennen wären da das Czar Hagestolz, Prägewerk, Mensch Meier, Weyde Club, Beate Uwe oder der Club Burgschnabel.
Mittlerweile hat Berlin eine immense Auswahl an Clubs im elektronischen Bereich, jedoch höre ich in meinem Freundeskreis immer öfter die Worte „Es gibt nur noch den Kater für mich“. Ich selber sehe das genauso. Bei so vielen verschiedenen Clubs, gibt es einfach keinen der in allen Punkten, auf die es ankommt beim Feiern, einfach die beste Lösung gefunden hat. Sei es die Größe des Clubs mit der dazu gehörigen Menge an Leuten, weder zu klein, wie das Golden Gate, noch zu viele, wie im Sisyphos. Weiterhin verfügt jeder der drei Floors im Kater über ein perfekt ausgerichtetes Soundsystem und man hat zum Beispiel auf dem Heinz – Hopperfloor einfach keine Soundlöcher. Egal wo man steht, man hat immer vollen Bass und Klang. Der Aufbau des Floors kann nicht besser sein, indem er über kleine Treppen verfügt, die langsam zur mittelgroßen Tanzfläche führen. Des Weiteren verfügt der Floor über einen Innenbalkon, der mehrere kleine Separees hat und von dem man eine gute Übersicht über den Heinz Floor hat. Über die Musik selber muss man nicht sprechen. Im Kater legt die Creme de la Creme auf und zudem fangen dort auch immer wieder Newcomer an, die man danach auf so einigen Line Ups wieder sieht. Die Lichtinstallationen sind verspielt und haben ein indirektes Licht, welches die perfekte Stimmung aufkommen lässt. Der ganzen Laden hat sich seid dem altem Kater Holzig noch um ein ganzen Stück weiter entwickelt. Der typische Trashstil und das alles aus Holz gebaut wird, welches Stil jeder neuen Bar bzw. Clubs in den letzten 3-5 Jahren wurde in Berlin, haben die Kater Leute bewusst etwas abgelegt. Mit mehr Stil und Metal wurden die Floors und die Toiletten gebaut. Alles scheint etwas genauer und besser geplant und gebaut worden zu sein. Nichts mehr mit „Wir bauen jetzt mal eine Bar und einen Floor und basteln an jeder Ecke jeden Tag mal was“.
Also rundum ein Club, wo man merkt, dass hier das ganze Potenzial von allen Erfahrungen aus dem Betrieb der Bar25 und dem Kater Holzig zusammen kommen. Umso mehr enttäuscht mich die Erfahrung eines der letzten Wochenenden. Ich war mit zwei Freunden im Kater. Wir hatten schon unsere zwei Tage feiern auf dem Buckel und waren dementsprechend durch. Christian (Name geändert) hatte noch Sachen an der Garderobe und wir warteten im Vorraum. Nach gefühlten 10 Minuten, es waren eher 5 Minuten, ging ich mal hin, weil er immer noch nicht zurück war und doch schon noch etwas fertiger als ich und Moritz (Name geändert). Christian stand an der Garderobe und sie war total leer und zwei Mädels hinter der Garderobe unterhielten sich kaum einen Meter von Christian entfernt. Ich ging zu ihm und fragte, ob alles okay ist, er meinte nur ja ja er kommt gleich dran. Ich setzte mich nun direkt dahinter auf die Couch und konnte die Mädels hören, wie sie über Christian redeten. Sie machten sich über seinen Klamottenstil witzig und über seinen Zustand. Er stand halt etwas neben sich und hatte einen, ja sagen wir mal, toten Blick. Christian bekam davon nichts mit. Selbst als dann endlich eine von den beiden Mädels zu ihm kam und wie ein Roboter langsam ihre Hand ausstreckte, um die Marke entgegen zu nehmen, konnte Christian nicht realisieren, dass sie ihn verarschten. Als er dann endlich seinen Rucksack bekam und kaum einen Schritt weg war von der Garderobe, sagte die eine zur der anderen: „Na das war doch mal wieder ein Paradespiel, da haben wir mal wieder jemanden richtig durch bekommen“.
Ich sagte nur zu den Mädels, dass sie sich schämen sollen und verschwand.
Leider ist das nicht das erste Mal, dass ich sowas im Kater mitbekomme. Ich selber bin schon lange genug in Berlin feiern und arbeite selber in einem Berliner Club und habe keinen derartigen Umgang mit Gästen erlebt. In einer Subkultur wie dieser, wo es um Musik, Freude und Zusammenhalt geht und ohne Frage, das Konsumieren eine zentrale Rolle spielt, ist es eigentlich selbstverständlich und menschlich, Leuten zu helfen, die sichtlich gerade ein Problem haben. Die Frage ist nun, ob über die Jahre eine Art Arroganz entstanden ist im Kater und bei Leuten, die dort arbeiten. Die Tür, so finde ich, darf arrogant sein, um eben diese Welt, wie sie da drinnen ist, so zu erhalten, für eine bestimmte Anzahl und Art von Menschen. Allerdings hoffe ich sehr, dass es nicht Politik des Clubs ist, dass das Personal im Club so mit seinen Gästen umgeht. Da kann alles andere perfekt sein, doch wenn es an Menschlichkeit fehlt, dann hat der Kater Blau nicht den Oscar, sondern wohl eher die blaue Himbeere verdient.

 

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