DJs und ihre Sommerhits – Teil 5: Butch

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Der DJ mit dem sexy Schnurri hat uns Anfgang des Jahres die 18. Ausgabe der „Watergate“-Mixreihe beschert und hat gerade für Re.Yous „Very Very Dry“ einen Remix abgeliefert.
Für uns stellt er seinen aktuellen Sommerhit vor:

Felix Jaehn „Ain’t Nobody (Loves Me Better) feat. Jasmine Thompson

Mein Sommerhit ist die Coverversion von „Ain’t Nobody“: Ich liebe einfach die komplette Belanglosigkeit mit der da gesungen wird. Klingt wie eine piepsende Maus. Wäre Chaka Khan jetzt schon gestorben, würde sie wahrscheinlich wie ein Döner im Sarg am Spieß im Kreis rotieren und dabei „No, Noo, Nooo!“ kreischen. Es gab 1996 eine Coverversion von Cake, die Gloria Gaynors „I Will Survive“ interpretiert haben. Das Geile daran war, dass sie es echt geschafft haben, aus einem emotionalen Hit etwas komplett Leb- und Belangloses hinzuzaubern. Das fand ich sehr witzig, vielleicht war es auch der Grund, warum es zu so einem großen Hit wurde. Das Video bringt das Gefühl ziemlich gut rüber: http://youtu.be/bkb-1ryitXU

Zurück zum „Ain’t Nobody“-Cover: Mich beeindruckt, dass die den Song komplett gedowngradet haben, aus einem Dancefloor-Hit einfach ein Nichts gemacht haben, das sich auf Laptop-Lautsprechern ganz nett anhört, und das man beim Hausaufgaben machen gechillt hören kann, aber in der Realität sich nicht für den Club eignet. Ich hatte das „Glück“ ein paar berühmte ‚easy-listening-dance‘ DJs zu hören (zum Glück gibt es dieses Phänomen nur in Deutschland) – auch wenn sie viele Fans haben und die Gigs großartig besucht sind, ist das, was sich auf der Tanzfläche abspielt, ein reines Trauerspiel. Man hört sich die Lieder an, die man sowieso schon kennt und trinkt dazu Cola Light – das alles hat für mich nicht im entferntesten Sinne mit dem Spirit von Techno bzw. House zu tun.

Weil „Ain’t Nobody“ die (für mich traurige) Welt der jungen deutschen Club Szene 2015 darstellt, ist das mein Sommerhit 2015. Ich zitiere einfach mal anonym: „Die sollten ein paar UPS Techno-Tanz-Tabletten nehmen und zu Sven Väth gehen, dann werden sie verstehen worum es geht.“
Für diejenigen, die es immer noch nicht kapiert haben: „eins zwei drei, gude Laune und Feierei alder!“

Love, Butch

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