Münster will ein Jahr lang 100 Leute kostenlos mit Gras versorgen

Was sich nach einem Wunschtraum eines jeden Kiffers anhört, soll für einige Münsteraner jetzt Wirklichkeit werden, wie die VICE heute berichtet. Es wurden 100 Menschen nach dem Zufallsprinzip ausgewählt, die ein Jahr lang kostenlos mit Marihuana versorgt werden sollen.

Die Auserwählten sollen einem Zeitraum von einem Jahr zwei Gramm Gras pro Woche erhalten. Durch Stichproben des Urins soll der überprüft werden. Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer können beliebig häufig völlig auf die Abholung/ den Konsum verzichten, ohne dadurch aus der Studie ausgeschlossen zu werden.

Es soll damit die Legalisierung von Cannabis erprobt werden. Außerdem kann so auch getestet werden, wie hoch die Einnahmen bei einer geregelten Abgabe wären. Man will also mit dem Projekt klären, ob die kontrollierte Abgabe von Cannabis unter verschiedenen Gesichtspunkten, darunter wirtschaftliche, gesundheitliche, soziale und medizinische Aspekte, sinnvoll ist. Der Jugendschutz soll natürlich auch eingehalten werden. Deshalb werden die Probanden zwischen 21 und 63 Jahren alt sein. Zudem müssen sie einen Wohnsitz in Münster angemeldet haben.

Bis auf die CDU und dem Kandidaten der AFD haben die Hanffreunde Münster alle Politiker im Stadtrat überzeugen können. Seit dreieinhalb Jahren haben sie dafür gekämpft. Es wurde anfangs nicht damit gerechnet, dass dem Projekt zugestimmt werden würde. Doch bereits im September 2015 entschied der Stadtrat eine Genehmigung zu erteilen.

Nachdem 2015 in Berlin ein Coffee-Shop-Modell gescheitert ist, weil unter anderem nicht geklärt werden konnte, inwiefern damit der Drogenhandel eingeschränkt werden könne, ist Münster nun die zweite Stadt, die versucht legal Cannabis zu verteilen. Wir sind gespannt, wie sich das Projekt entwickeln wird.

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