Düsseldorfer Rathaus steht unmittelbar vor der Legalisierung von Cannabis

Cannabis_sativa
Es tut sich etwas in Deutschland. Nachdem der Bremer Bürgermeister glaubhaft versichert hat, Cannabis legalisieren zu wollen, hat RP-online heute berichtet, dass in der Nordrhein-westfälischen Hauptstadt eine kleine Sensation bevorsteht. Denn im Rathaus zeichnet sich eine klare Mehrheit für die Legalisierung von Cannabis ab. Die Grünen und die Linke hatten einen Antrag für die Einrichtung von legalen Abgabestellen in der Nordrhein-westfälischen Hauptstadt eingereicht und SPD und FDP wollen sich für diesen Antrag einsetzen. Diese Unterstützung ist notwendig, damit die Stadt die notwendige Ausnahmegenehmigung beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizin erwirkt.

Wie RP-online weiter berichtet, hatte die SPD bereits in der vergangenen Woche signalisiert, den Vorstoß von der Linken und den Grünen zu befürworten und nun spricht sich auch die FDP in Person des gesundheitspolitischen Sprechers Rainer Matheisen dafür aus, den legalen An- und Verkauf von Cannabis in der Stadt einzurichten. Matheisen sagte gegenüber RP-online, dass man die Entkriminalisierung und Einrichtung von legalen Verkaufsstellen aus verschiedenen Gründen befürworte. So habe der Konsum geringer Mengen des Rauschmittels für gesunde Menschen keine gesundheitsgefährdenden Folgen. In Düsseldorf sei es für Jugendliche teils leichter an das Rauschmittel zu kommen als an Alkohol. In lizensierten Abgabestellen, die in Apotheken angesiedelt werden könnten, sei sichergestellt, dass auch Aufklärungs- und Präventionsarbeit geleistet werde, sagt der FDP-Politiker zu RP-Online.
Wer über kriminelle Dealer seine Rauschmittel erwerbe, „wird eher dazu verführt, später auch härtere Drogen“ zu kaufen, so Mathiesen. Zudem könnte die Polizei durch die Legalisierung von Cannabis von Bagatellfällen entlastet werden. Die Linke begründet ihren Vorstoß damit, dass die Kriminalisierung von Herstellung, Kauf und Vertrieb von Cannabis „teilweise mafiöse Strukturen“ finanziere. Die Grünen argumentieren, dass bislang der Beweis fehle, dass Verbote den Drogenkonsum einschränkten. Auf Kritik stößt die Legalisierung überraschender Weise bei der CDU: Laut RP-online befürchtet sie, dass damit der Cannabis-Verbrauch steigt.
Man darf gespannt sein, ob das eher konservativ geltende Düsseldorf tatsächlich diese für Deutschland einmalige Freigabe auf den Weg bringen wird.