Acid Pauli – MOD (Ouïe)

Auf seinem neuen Album „MOD“ feiert Acid Pauli Modular-Synths und -Systeme. Neun Tracks, von denen die meisten in einem Take – oftmals hat er zehn Takes für einen Track genommen – live eingespielt hat. Dabei geht er verschiedene Ansätze durch, führt die Tracks in ganz verschiedene Richtungen, die dann schließlich weit herummäandern. Die Kompositionen sind minimal gehalten, weit weg von bombastischen Sound-Kapriolen frickelt sich die Musik durch ihre elementaren Fragmente. So startet das Album mit „Propagating Flip Flops“ mit erstarkenden Rhythmen und wiederkehrende Muster, die hier als Aufgalopp in die einzelnen Track-Stränge führen. Mal bleibt es ruhiger, gemächlicher mit deepen Loops und Jazz-Attitüde („Intellijel Bell“), mal marschiert der Groove intensiv und hypnotisch („Life Polarizer“) oder es blubbert dark und bleepy in Rhythmus-Strängen. Martin Gretschmanns Album ist eine vergnügte Spielwiese für seine fantastischen und inspirierenden Eskapaden, die sich aber nicht tun den Vordergrund drängen, sondern sehr subtil hängenblieben und dadurch einen großen Nachhall erzeugen. 10/10 Dieter Horny