Balaton Sound Festival 2023 – so war’s am Plattensee in Ungarn

Wann wart ihr zuletzt 24 Stunden am Stück wach? Bei mir ist das schon ein paar Tage her gewesen – bis wir dann starteten, zum Balaton Sound Festival. Los ging es am Mittwoch, den 28. Juni 2023. Und zwar klingelte direkt mal um 02:10 Uhr der Wecker. Aufstehen, Kaffee, Abfahrt zum Flughafen München. Auto parken, Check-in, Terminal, warten bis der Flieger kommt. Um Punkt 08:00 Uhr sind wir in Budapest gelandet, mussten uns aber noch etwas die Zeit vertreiben, bis die restlichen Mitglieder der Crew ankamen: Laura von der PR-Agentur aus Hamburg und Anna von Radio Energy Berlin, plus Anhang. So, dann wären wir also vollzählig: fünf Leute. Startklar? Startklar.

Mittags ging es nach ein paar logistischen Problemen seitens des Bus-Shuttles dann nach Zamárdi, der Austragungsstätte des Festivals. Einem gut 40-minütigen Fußweg folgte dann eine saftige Belohnung: Wir fünf hatten zwei eigene Appartments, 60 Quadratmeter groß, mit Terrasse, Garten und allem nur erdenklich Möglichen. Fantastisch! Nach einer kurzen Kofferauspack- und Chill-out-Phase stiefelten wir rüber aufs Festivalgelände, wo wir uns erst mal einen Überblick verschafften. Nun gut, für mich persönlich bot sich nicht allzu viel Neues, da ich bereits 2018 schon einmal in Form einer Pressereise on location war. Doch es hat sich trotzdem viel getan in Sachen Optik und Design. Somit gab es beispielsweise dieses Jahr viel weniger kleine Bühnen als damals – dafür wurde die Beach-Area ausgebaut und erweitert. Ein aboslutes Pro! Schließlich handelte es sich ja um eins der größten Strand-Festivals Europas im Bereich der elektronischen Musik.

Klar, im musikalischen Zentrum stand die Mainstage. Allerdings fragten wir uns – und das schon in Vorfeld, als wir den Timetable bekamen -, warum die Hauptbühne um 23:45 Uhr schon ihre Pforten schloss. Und das täglich! Gerade war die Sonne untergegangen und die Crowd so richtig in Fahrt: dann schon das Closing. Gut, somit verteilte sich die Masse auf den anderen Stages – doch der riesige Platz vor der Mainstage blieb für den Rest der Nacht menschenleer.

Umso erfreulich waren aber die B-Stage und die Hosting-Bühne, die unter anderem Claptone in Beschlag genommen hatte. Auf der B-Stage am VIP-Entrance war feinster Techno geboten. Ein tolles Lichtsystem und Soundkonzept untermalten die positive Stimmung im Zehnmaster-Zirkuszelt. Und schwubsdiwups … war es halb drei! Und eigentlich wollten wir doch schon um 23 Uhr im Bett liegen – nach der strapaziösen Anreise. Aber gut, wenn man einmal in Fahrt ist, läuft’s halt!

Generell muss man sagen, dass der Sound wirklich hervorragend war – auf allen Floors. Ein perfekt ausgesteuertes Musiksystem, dazu eine großartige Light- und Lasershow, all das auf der Mainstage, die mit einer 500 Quadratmeter großen LED-Videowall imponierte.

„Fahren wir doch alle fünf eine Runde mit dem Riesenrad“, dachten wir uns an Tag zwei. Doch umgerechnet 40 (!) Euro waren uns dann doch too much. Vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass ich vor fünf Jahren nur 7 Euro gezahlt hatte. Und der Blick war damals auch viel besser, da das Wheel direkt am Rande der Mainstage stand – und nicht wie 2023: recht abseits. Und wenn wir gerade schon bei Preis sind: 5,40 Euro für 0,5 Liter Bier sind auch eindeutig zu viel – Preis in 2018: 2,45 Euro.

Wir blieben täglich schon recht lange vor Ort, nicht bis zum finalen Beat, aber immerhin bis kurz zuvor. Die Stimmung bei den Partypeople war top, das Publikum bunt gemischt – und insgesamt war es ein friedvolles und wohlgelauntes Open Air, das 2022 in die 15. Runde ging. Was mir persönlich aber auffiel: Es war viel weniger los als 2018. Damals hieß es „sold-out“, und 2023 bekam man theoretisch noch Tickets an der Abendkasse. Absolut positiv zu erwähnen ist jedoch die Beach-Area. Da haben sich die Macher wirklich große Mühe gegeben und ein Strandareal umgesetzt, das pures Urlaubs-Feeling aufkommen ließ. So waren wir beispielsweise an Tag 2 vor Ort, kurz nachdem sich die Pforten geöffnet hatten: um kurz nach 12 Uhr mittags. Wir verbrachten die Zeit am Strand, im Wasser, auf riesigen Betten, in Strandliegen und auf der Wiese. Großartig waren auch die VIP-Bereiche, zu denen wir dankenswerterweise Zugang hatten. Ein komplett autarkes Gebiet, direkt am Südufer des Plattensees gelegen, mit Sound-Übertragung vom Beach-Floor. Apropos VIP: Auch neben der Mainstage war etwas ganz Großes angelegt: Ein VIP-Bereich inklusive Casino (mit Spielgeld, versteht sich!) und verschiedenen Ebenen mit sensationellem Blick auf die Bühne.

Tag 3: Wir hatten uns Tickets für die Bootsparty geben lassen und sind per Bus in den 20 Minuten entfernten Nachbarort chauffiert worden. Die zweistündige Party auf dem Plattensee war eins der Highlights dieser Reise. Die Sonne schien vom Firmament und ließ uns auf dem Wasser „brutzeln“, dazu feinster Summer-House-Sound und kühle Drinks. Tag 4 dann der krönende Abschluss, wobei ich zugeben muss, dass wir nicht bis zum Grande Finale waren. Gut, wir hatten uns das Feuerwerk auf der Mainstage noch reingezogen und sind noch ein wenig übers Gelände gestiefelt, aber in Anbetracht der Tatsache, dass wir am nächsten Morgen um 7 Uhr aus den Federn kriechen mussten, bewegte uns dazu, gegen 2 Uhr im Bett zu liegen. Passt! Wir haben das Event ja ohnehin sehr gut ausgekostet und genutzt.