In Berlin ist seit geraumer Zeit eine neue Trend-Droge im Umlauf. Immer häufiger fragen Partygänger im Club danach. Drogentests zeigen, dass oft gar nicht so klar ist, was genau in dem Pulver drin ist, das Drogendealer als Mephedron verkaufen. Nur eines ist sicher: mit dem Konsum sind große Risiken verbunden.
Die Berliner Zeitung berichtete gerade über Mephedron, eine Droge, die gerade in Berlin und darüber hinaus im Trend liegt. In Clubs wie dem Berghain ist die Droge, die in Tablettenform oral oder als Pulver nasal eingenommen wird, gefragt. Niemand wisse genau, was man sich gerade „durch die Nase gezogen“ habe, trotzdem sei ein massiver Hype bemerkbar. Zudem stinke der ganze Club nach dem Konsum „nach Chemie“.
Schon vor einigen Monaten berichtete der Bayerische Rundfunk über die Partydroge, die seit Anfang 2010 „im Betäubungsmittelgesetz verzeichnet“ ist und als „nicht verkehrsfähig“ gilt. Die Sorge und Feststellung: dass sich Mephedron, das vorrangig in Berlin konsumiert wird, sich auch langsam in Bayern verbreitet. Ganz neu ist die Droge zwar nicht, jedoch befindet sich die Substanz gerade insbesondere in der Hauptstadt auf dem Vormarsch.
Laut drugchecking.Berlin „verbreitete sich (Mephedron) ab Mitte der 2000er Jahre“. Das „Beratungsangebot von drugchecking.Berlin klärt auf, dass es sich um „eine synthetisch hergestellte Substanz“ handelt, die zur „Stoffgruppe der Cathinone“ gehört. – „Substanzen, die in ihrer chemischen Struktur von den psychoaktiven Inhaltsstoffen der Khat-Pflanze“ abgeleitet seien. Die „feste, farblose (‚weiße‘) kristalline und wasserlösliche Substanz“ löse das Empfinden eines „Gemeinschafts- und Einheitsgefühl(s) mit anderen Menschen“ aus. Zunächst wurde Mephedron „als Badesalz oder Pflanzennahrung getarnt verkauft“ – bis 2010. Im Internet wird das Pulver als „Research Chemical“ verkauft. Das angeblich einen hohen Reinheitsgrad aufweise. Die Realität sieht jedoch anders aus: die Zubereitungen, die über den Schwarzmarkt verkauft werden, enthalten oft „andere psychoaktive Substanzen und Syntheseverunreinigungen“. Da fängt das Problem der Unsicherheit an – und eine erhebliche Gefahr geht davon aus.
Der BR berichtet, Mephedron sei lange „nicht so gut erforscht“ wie Ecstasy oder Kokain, wie Drogenberator Tibor Harrach aus Berlin schildert. Das liege daran, dass es „nie als Arzneimittel zugelassen“ war. Problematische Nebenwirkungen könnten auftreten. An diesem Punkt sollte man meinen, Partygänger würden doch lieber auf andere Partydrogen setzen. Der Trend zeichnet sich jedoch anders ab. Ein Grund für die Popularität laut BR: die leichte Herstellbarkeit und der günstige Preis der leicht verfügbaren Droge.
Drogentests zeigten jedoch, das oft falsche Stoffe als Mephedron verkauft würden, Harrrach bestätigte gegenüber dem BR, dass die Proben oft eine überraschend „große Anzahl“ an Cathinonen enthielten. Man könne sich kaum darüber sicher sein, was wirklich in den verkauften Substanzen enthalten ist. Viele der neben dem eigentlichen Mephedron untergemischten Stoffe seien oft „noch stärker und noch gefährlicher“, so das Resultat des BR, der die Droge auch als „Wündertüte der besonders heiklen Sorte“ bezeichnet – ein hoffentlich möglicher weiterer Anreiz für die Drogenpolitik der , mehr offizielle Drogenteststellen zu schaffen, wie dies zum Beispiel in Großbritannien der Fall ist, wo zwei der größten Clubs gerade ganzjährige Drug-Checking-Stations erhalten, um die Sicherheit der Konsumenten illegaler Substanzen zu erhöhen und möglichen schwerwiegende Fälle von Nebenwirkungen vorzubeugen.
Quellen: Berliner Zeitung, BR, drugchecking.Berlin
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