Best of Submithub Dezember 2023

SubmitHub wurde Ende 2015 gegründet, um den Prozess, Musik an Kuratoren zu senden, so einfach wie möglich zu gestalten. Submithub bietet viele Statistiken und Filter, damit der Einsender sichergehen kann, dass seine Musik in den richtigen Händen landet. Für Kuratoren bedeutet das mehr Musik zu bekommen, die sie auch mögen. Der Prozess funktioniert klasse: mehr als 1,327,000 Songs wurden geteilt bis heute. Jedoch ist der Markt hart und nicht einmal die meist erfolgreichsten Artisten können jeden glücklich machen. Musik ist subjektiv und kein Kurator sieht einen Song genauso, wie ein anderer Kurator. Per se, wird SubmitHub am Besten von jedem verwendet, der realistische Vorstellungen von Erfolg in der Musik Industrie im Jahre 2023 hat. FAZEmag präsentiert jeden Monat die Favoriten von Submithub-Einsendungen.

Alexo feat. Charlotta Kerbs „Younger“ (Alexomusic)

Der junge Finne Alexo präsentiert mit „Younger“ bereits seine vierte Single. Das Stück ist ein Cover eines schwedischen Pop-Songs, den ich überraschenderweise nicht kenne. Aber seine Drum ’n’ Bass-Version ist klasse – für alle Fans von Netsky oder Chase & Status.

Banito „Mwaki“ (Future Soundz)

Der Schweizer Banito kommt mit einem positiven Tribal/Afro-House-Tune mit sehr eingängigen Percussions und afrikanischen Vocals daher. Oft kommt es vor, dass Vocals, die man nicht versteht, schnell nerven. Hier verstärken sie aber sogar noch den hypnotischen Effekt des Tracks. Stark.

Banyan x Benji Lewis „Anywhere“ (Lilly Era)

Michael Saenz und Logan Gomez mit einem weiteren Beweis ihrer musikalischen Genialität. The XX, Portishead, Odesza und weitere großartige Künstler*innen fallen mir hier ein. Das Fazit lautet: bewegend. Das liegt auch an den fragilen Vocals von Benji Lewis.

Bayer & Waits „If U Need Me“ (Bayer & Waits)

Die beiden aus L.A. stammenden US-amerikanischen Produzenten gefallen auch dieses Mal wieder mit einem fluffigen House-Tune, der wahrscheinlich als Lo-Fi oder Organic bezeichnet werden kann. Die federleichten Vocals und der breakige Beat harmonieren prächtig.

Bushwacka! „Sunday School“ (Classic)

Der legendäre britische DJ Bushwacka! releast „SundaySchool“ auf dem ebenso legendären Classic-Music-Imprint. Dass dies nicht nur auf dem Papier eine tolle Kollabo ist, beweist der Track relativ schnell. Deep und treibend hat die Nummer – vor allem auch wegen der spoken Vocals – alles für einen Ibiza-Anthem.

Cary Crank „Lost Highway“ (Steyoyoke Black)

Ich habe schon einige Produktionen des Frankfurters Cary Crank in meinem Submithub-Postfach gehabt, aber mit seinem neuen Track „Lost Highway“ hat er mich richtig abgeholt. Ob er den David-Lynch-Film als Inspiration benutzte, kann ich nicht sagen. Aber seine Nummer ist ein mitreißender Melodic-House-Tune, der auf alle Plattitüden verzichtet. Klasse.

CJ Jeff „Around“ (Sola)

Der griechische Künstler CJ Jeff, der schon auf vielen anerkannten Labeln releast hat, ist nun auf dem Imprint von Solardo gelandet und bietet hochwertige House-Kost zwischen Tech und Deep. Das Vocal ist schön catchy. Jámas!

D35 „Get Ya“ (Boosted)

Des Harwood aka D35 aus Elswick (UK) liefert hier einen schön oldschooligen Deep-House-Tune mit viel female-Vocal-Einsatz und ebenso vielen Piano-Läufen. Erinnert mich ein wenig an „Keep On Jumpin“. Schön anachronistisch.

Deep West x Moloko „On My Mind“ (Musical Freedom)

Ich bin bei Remakes oder Remixen immer skeptisch. Aber was der US-Amerikaner hier mit „The Time Is Now“ von Moloko auf dem Label von Tiësto gemacht hat, ist nicht nur hittig, sondern auch eine coole Frischzellenkur.

Fritz Kalkbrenner „Set You Free“ (Nasua)

Dass Fritz Kalkbrenner mega-erfolgreich und mittlerweile zum Popstar aufgestiegen ist, dürftet ihr alle wissen. Umso überraschender und erfreulicher ist seine neue Produktion. Denn diese liefert schön oldschooligen House. Gefällt uns sehr gut. Allerdings muss man die Vocals mögen. Wie immer bei Fritz.

Hollt „World’s Perception“ (Simulate)

Hier ist der Niederländer Hollt auf Massanos Label Simulate. Und wer die Wege des Liverpooler DJs und Produzenten verfolgt, weiß jetzt auch, was ihn hier erwartet: Melodic Techno vom Feinsten. Für Fans von ARTBAT, Adriatique oder Innellea. Auscheckenswert.

James Heather „Beginnings/Steven Weston Remix” (Ahead Of Our Time)

Der bekannte Pianist James Heather hat eine interessante Auswahl von Künstler*innen zusammengestellt, um elf Titel aus seinem Album „Invisible Forces“ neu zu bearbeiten. In dem vorliegenden Stück wird Heathers instinktives resonantes Klavierspiel mit elektronischen Klängen des für einen Grammy nominierten Produzenten Steven Weston gepaart. Spannend.

Lamalo „Uranus“ (Lamalomusic)

Die beiden neuseeländischen Konservatoriumsabsolventen Michiya Nagai und Yossi Cascun produzieren seit 2016 gemeinsam Musik zwischen Electronica, Jazz und cineastischer Tanzmusik. Der Track entstammt ihrem aktuellen Konzeptalbum und ist ein mitreißend atmosphärischer Grenzgänger zwischen Proggy und House. Fließt.

Len Blake „Like That“ (Life Is Beautiful)

Die in Dunedin geborene und in London lebende neuseeländische Künstlerin Len Blake liefert mit „Like That“ einen sehr deep-souligen Vocal-House-Tune ab, der von Josh Fountain und Matt Wills co-produziert wurde. Ihre Stimme ist großartig.

Paul Woodford & LF SYSTEM „In My Head“ (Ministry Of Sound)

Das Grammy-nominierte House-Schwergewicht Paul Woolford und LF SYSTEM haben sich zusammengetan und ihre Liebe zu House kombiniert. Shayans tiefe, gefühlvolle Vocals sorgen in Zusammenhang mit dem energetischen Piano-Riff für einen glasklaren Hit. Vielleicht für einige etwas zu offensichtlich, aber ich mag es.

R3BL YOUTH „Alone With You“ (R3BL YOUTH)

Der Frankfurter Kay Praag ist schon sehr lange in der Szene aktiv. In den 1990er-Jahren releaste er unter diversen Projektnamen wie Warp 69, Basic Gravity, Rebel Youth oder Goya auf Labeln wie Logic Records, Ongaku oder Superstition. Während dieser Zeit arbeitete er mit Jorn Elling Wuttke und Roman Flügel zusammen. Dass er nichts verlernt hat, beweist die neue Single, die sowohl Electro- als auch House-Elemente kombiniert und mich persönlich an Ladomat erinnert. Eine tolle Nummer, die allerdings zwischen allen Stühlen ist.

Sanoi „Silver“ (Kartel)

Und schon wieder Neuseeland. „Silver“ ist die erste Single aus dem neuen Sanoi-Album „Echoes Of Home“ und bietet vielschichtigen Melodic-Techno-/House-Sound mit hypnotischen Vocals und viel Tiefe. Die interessante Instrumentierung macht viel Spaß und schürt meine Vorfreude auf das Album.

Sonan x Juliius „Watuona“ (Lae Records)

Früher gab es das oft: Zwei oder drei Produzenten veröffentlichen fast zeitgleich einen Track mit demselben Thema. Wenn ihr in dieser Rubrik etwas nach oben scrollt, findet ihr den Track „Mwaki“ des Schweizers Banito. Hier haben sich die beiden Niederländer der atemberaubenden, afrikanischen Vocals bedient und daraus einen Tribal-House-Tune erschaffen. Ihr entscheidet, welchen ihr bevorzugt.

Venbee feat. DJ SS „Rampage“ (Columbia)

Die britische Newcomerin Venbee hat durch ihre Zusammenarbeit mit den UK-Legenden Chase & Status und DJ SS (von ihm stammt das Sample aus „The Lighter“) einige Vorschusslorbeeren erhalten. Und alle sind berechtigt. Die aufstrebende 23-Jährige verquickt spielerisch Pop mit Hardcore-Drum ’n‘ Bass-Elementen und garniert das Ganze mit ehrlichen Texten. Tipp!

2SiiK „Silver Surfer“ (2Siik)

Der US-Amerikaner 2SiiK mit einer weiteren schmissigen Drum ‚n‘ Bass-Single, die vor allem durch die Glöckchenmelodie und den griffigen Aufbau zu punkten weiß. Ganz klarer Hit.