Best of Submithub Januar 2024

SubmitHub wurde Ende 2015 gegründet, um den Prozess, Musik an Kuratoren zu senden, so einfach wie möglich zu gestalten. Submithub bietet viele Statistiken und Filter, damit der Einsender sichergehen kann, dass seine Musik in den richtigen Händen landet. Für Kuratoren bedeutet das mehr Musik zu bekommen, die sie auch mögen. Der Prozess funktioniert klasse: mehr als 1,327,000 Songs wurden geteilt bis heute. Jedoch ist der Markt hart und nicht einmal die meist erfolgreichsten Artisten können jeden glücklich machen. Musik ist subjektiv und kein Kurator sieht einen Song genauso, wie ein anderer Kurator. Per se, wird SubmitHub am Besten von jedem verwendet, der realistische Vorstellungen von Erfolg in der Musik Industrie im Jahre 2024 hat. FAZEmag präsentiert jeden Monat die Favoriten von Submithub-Einsendungen.

ALTR – Hurricane (Building Blocks)
Das genreübergreifende Projekt ALTR∞ (sprich: alter infinite) haben wir an dieser Stelle schon vorgestellt. Nun haben der deutsche Produzent Markus Girrulat und die interdisziplinäre bulgarische Künstlerin Nora Mincheva (NoomRa) einen für mich überraschenden, aber dennoch sehr guten Afro-House-Tune veröffentlicht. Nach ihren bisher eher experimentellen Klängen ist ihnen mit „Hurricane“ ein sehr eingängiger Percussion-Afro-Knaller gelungen.

ALWZ SNNY – King Of Hearts (Discovery Project)
Hardstyle wird hier nicht allzu oft erwähnt. Das hängt aber nicht damit zusammen, dass wir kein Hardstyle mögen, sondern eher mit der hohen Anzahl an dilettantischen Produktionen. Der neue Track des aus Annapolis stammenden ALWZ SNNY hat aber alles, was HS-Fans feiern werden: eine gute Hook, einen stimmigen Aufbau und eine gute Produktion. Auf zum nächsten Festival.

BL3 – Falling For Us (SBDC Music)
So stelle ich mir einen Deep-House-Track vor: schöne Harmonien, ein treibender, aber dennoch entspannter Beat und kurze Vocal-Schnipsel. Der US-Amerikaner steht mit seiner Produktion in einer Tradition von Josh Milan oder Kevin Yost. Großartig.

Blondeting – Wondering (Blondeting)
Die Britin ist ein Gesamtkunstwerk als Produzentin, Autorin, Performerin und upcoming Drum ’n’ Bass-Star. Ihre neue Nummer gefällt durch ihren nonchalanten Gesang und die groovigen Beats. Sicherlich wird man bald mehr hören von der Dame aus Süd-London.

Chris Luno – See You Again (Sekora)
Der Berliner kommt dieses Mal nicht auf Anjunadeep oder Kittball daher, sondern auf Sekora. Der Qualität seiner Musik schadet dies nicht. Auch hier versteht er es wieder, Vocals in ein atmosphärisches Melodic-House-Korsett zu betten. Auch die vorsichtigen Trance-Reminiszenzen passen.

Christian Löffler – Roused (Ki Records)
Den an der Ostseeküste lebenden Christian Löffler haben wir an dieser Stelle schon einige Male – und stets zu Recht – abgefeiert. Auch seine Produktion auf seinem eigenen Label weist diese für ihn typische Mischung aus Atmosphäre, Deepness und Tanzflächenappeal auf. Treibend und tief. Und sehr schön.

DIIXO – Spear Of Hope (Diixo)
Der kolumbianische Künstler DIIXO ist ein multitalentierter Produzent, Sänger, Songwriter, Performer und DJ. Seine neue Single lässt vermuten, dass er auch noch eine abgeschlossene klassische Musikerausbildung vorzuweisen hat. Ach ja, und Pianos findet er ganz toll. Seine neue Nummer ist frisch und fröhlich. Schön für den tristen Winter.

Drumheller – Standoff (Funky Adjacent)
Der aufstrebende Produzent aus Glasgow hat ein Release auf dem neuen Londoner Label im Gepäck. Der mich an „Witchdoctor“ erinnernde Track gefällt durch einen funky Vibe und ausgeklügelte Percussions, ist dabei jedoch weder House noch Techno und schon gar nicht Tech-House. Progressive Tribal, vielleicht? Spannend.

Emre K. – Metaphor (Be Adult)
Der Türke Emre K. bezeichnet sich selbst als Liebhaber elektronischer Musik und ist dabei an keinerlei Genre-Grenzen gebunden. Die aktuelle Produktion aus seiner Feder ist ein sehr, sehr deeper House-Track, der auch von Black Coffee oder der Keine-Musik-Crew stammen könnte. Der Spannungsbogen ist perfekt und dürfte jeden mitreißen.

Kevin van Belen – GETINIT (kvb Records)
Die Niederlande sind vornehmlich für Trance- und House-Produzent*innen bekannt. Kevin van Belen jedoch findet anscheinend Dancemania ganz geil und hat hier eine schmissige Ghetto-Tech-Nummer abgeliefert, die sich hervorragend in viele Sets integrieren lassen dürfte.

Kristy Harper – U (Silver Bear)
Catchy Breakbeat-House mit sehr viel Hit-Potenzial liefert die Londonerin auf dem gehypten britischen Label Silver Bear. Sehr cool ist der straighte Beginn, der dann bald in einen Oldschool-Breakbeat-Rave-Tune mündet. Everybody’s free und so.

Mollono.Bass – AMS feat. Martin Kohlstedt (3000 Grad)
Die vielleicht schönste Nummer des Monats stammt von 3000°-Mastermind Ronny Mollenhauer, hier zusammen mit Martin Kohlstedt. Ein federleichter House-Tune mit viel Tiefe und dennoch genügend Druck, um auf den Floors zu funktionieren. Ich liebe das Piano. Sehr groß.

Ordines x Adrian Matos – The Sound Of The South (Oh Records)
Der bekannte ecuadorianische House-Künstler mit einer gewohnt deep-melodiösen House-Veröffentlichung auf dem schwedischen Label Oh Records, die aufgrund des pumpenden Backings auch Tech-Housern gefallen könnte. Aber keine Angst, peinlich wird es hier zu keiner Zeit.

Sibylion x Amanda Darling – Fragile (Ablazing Deep)
Diese wunderschöne Vocal-Trance-Produktion ist eine italienisch-polnisch-griechische Kooperation. Der Name Sibylion ist inspiriert von der mystischen Anziehungskraft der antiken Sibyllen, den Prophetinnen, die den menschlichen Geist mit ihren göttlichen Visionen entfachten. Klassischer Trance-Sound der 90er-/2000er-Jahre mit einer beinahe göttlichen Stimme.

Stereoclip – Stereofunk (Stereoclip)
Die Karriere von Stereoclip begann 2010 in Brüssel. Der junge belgische Produzent Maxime Merkpoel begann nach einer Berlin-Reise, elektronische Musik zu komponieren. Klischee olé. Mit seinem Club-Hit „Easy Field“ schaffte er auf Anhieb den internationalen Durchbruch und veröffentlichte seitdem auf vielen renommierten Labeln. Seine neue Nummer releast er auf seinem eigenen Label und präsentiert hier einen schwungvollen Oldschool-Deep-Disco-House-Tune mit viel Potenzial. Das Vocal ist supercatchy.

Swimming Paul – The Way It Goes (Headroom)
Wie es klingt, wenn sich ein Franzose in London herumtreibt, zeigt Swimming Paul. Nachdem er bereits mehrere Jahre damit verbracht hatte, Musik für andere Künstler*innen zu produzieren, fühlt er sich nun stark genug, selbst in das Spotlight zu treten. That‘s the way it goes. Wenn die Nummer von Fred again wäre, könnten wir vom nächsten Mega-Hit sprechen. Eventuell ist das bei SP auch in Bälde der Fall. Klasse Nummer.

Weekend Heroes – Felt The Fire inkl. Erly Tepshi Remix (Black Rose)
Hinter den Weekend Heroes verbergen sich zwei Veteranen der elektronischen Szene, Felix Nagorsky alias Timelock und Eli Baltsan alias DJ Zombi. Sie trafen sich zum ersten Mal im Jahr 2009 mit dem Ziel, Musik zu kreieren, die anders ist, aber gleichzeitig vielen Hörer*innen gefällt. Mission accomplished. Ihre letzte Veröffentlichung auf Anjunabeats war drei Monate lang auf Platz 1 der Beatport Prog House Charts. Und auch ihre neue Produktion, hier mit einem tollen Erly-Tepshi-Remix, dürfte jedem Fan von Melodic Progressive gefallen.

Vintage Culture x Kyle Pearce x Tube & Berger – Come Come (Vintage Culture)
Wow, was für eine All-Star-Kollabo. Das Solinger Duo Tube & Berger, Arndt Rörig und Marko Vidovic, zusammen mit dem Brasilianer Vintage Culture – im vergangenen Jahr noch auf unserem Cover – und dem australischen Sänger Kyle Pearce. Eine Monster-Radio- und Festival-Nummer. Großartig.

Zombie Cats – Flava (Zombie Cats)
Kreative Freiheit ist das Credo der Zombie Cats. Seit ihrem Durchbruch im Jahr 2015 touren Zombie Cats um die Welt und werden vom Publikum für ihre energiegeladenen Live-Sets geliebt. Und auch ihre neue Single ist energetisch af und gefällt durch die Flava-Flav-Samples.

Zulhou – Out Of The Silence (Next Dimension)
Das Projekt Zulhou von Oliver und Michael zeichnet sich durch Mut zu Melodien aus. Oft sind die Vocals bei Melodic-House-Tunes bestenfalls mittelmäßig, aber ihre Produktion gefällt durch ein zeitgemäßes Backing und wirklich großartige Vocals.