Best of Submithub Oktober 2023

SubmitHub wurde Ende 2015 gegründet, um den Prozess, Musik an Kuratoren zu senden, so einfach wie möglich zu gestalten. Submithub bietet viele Statistiken und Filter, damit der Einsender sichergehen kann, dass seine Musik in den richtigen Händen landet. Für Kuratoren bedeutet das mehr Musik zu bekommen, die sie auch mögen. Der Prozess funktioniert klasse: mehr als 1,327,000 Songs wurden geteilt bis heute. Jedoch ist der Markt hart und nicht einmal die meist erfolgreichsten Artisten können jeden glücklich machen. Musik ist subjektiv und kein Kurator sieht einen Song genauso, wie ein anderer Kurator. Per se, wird SubmitHub am Besten von jedem verwendet, der realistische Vorstellungen von Erfolg in der Musik Industrie im Jahre 2023 hat. FAZEmag präsentiert jeden Monat die Favoriten von Submithub-Einsendungen.

Bass Quantum „Your Friendly Neighbour“ (Plumonium)
Ich gebe zu, dass Trance und Psytrance in dieser Kolumne nicht allzu oft vorkommen. Aber in diesem Monat habe ich Bass Quantum aus Belgien für euch. Normalerweise produziert er psychedelischen Sci-Fi-Psy, inspiriert von Infected Mushroom oder Astrix, aber die vorliegende Nummer ist ein spannender Grenzgänger zwischen Psy und Trance und klassischer Musik. Etwas wild, aber sehr interessant. Willkommen im surrealen Universum von Bass Quantum.

Bound To Divide „Tears“ (Colorize)
Julian van Straten AKA Bound to Divide kann auf eine spanende Vita verweisen. In Südafrika geboren, in Bournemouth, UK, lebend, wuchs er mit Punk-Rock- und Nu-Metal auf und spielte in Highschool-Rockbands. Erst mit Anfang 20 entdeckte er die elektronische Musik durch Künstler wie Deadmau5 und Skrillex für sich. 2015 begann er seine Musikproduktionsreise als Hobby, das sich schnell in eine Obsession verwandelte und nur vier Jahre später in eine Vollzeitkarriere als Sound-Designer, YouTuber und DJ/Produzent mündete. Seine Musik kombiniert Elemente aus Melodic- & Progressive-House, Techno, Breakbeats und Trance sowie seine Liebe zu Rock & Metal und schafft so etwas ganz Besonderes. Die aktuelle Single gefällt zudem durch ein eingängiges Vocal und schafft es so, verschiedene Musikliebhaber*innen zu begeistern.

Homie Isback „Acido“ (Bassar)
Der Artist-Name zeugt schon von Humor und auch die Produktion des Aachener Homies ist nicht bierernst zu verstehen. Hauptsache, es knallt. Und das tut „Acido“. Hardfloor würden eine High-Five geben. Würde mich freuen, bald mehr von Homie Isback zu hören.

LAAKE „LAM“ (SOMAA)
Erinnert ihr euch noch an Âmes Single „Rej“? Natürlich tut ihr das. Die vorliegende Single des französischen Projektes LAAKE stößt genau in dieselbe Kerbe und wurde von zehn Musiker*innen aus den Bereichen Klassik, Jazz und zeitgenössischer Musik zusammen mit LAAKE produziert. Absolut grandios. H.I.T.!

LENny „Puerta Del Sol“ (Black Mambo)
Lenny Lorenzi aus der Romagna begeistert sich seit seiner frühesten Kindheit für elektronische Musik. Bereits als Teenager mischt er seine ersten DJ-Sets und im Alter von 17 Jahren steht er bereits am Mischpult des Cocoricò in Riccione. Zahlreiche DJ-Sets auf Ibiza und in Italien folgen. Kein Wunder, wenn er dort auch seine eigenen Nummern spielt. Die vorliegende Single ist eine wunderschön-sommerliche Tribal-Afro-House-Nummer mit balearischem Vibe und viel Deepness.

Marten Hørger „Love All Night“ (Crash Your Sound)
Der Marten mal wieder. Nach seiner Hit-Kollabo mit David Guetta euer Durchstarter des Jahres 2022 nun mit seiner neuen eigenen Nummer „Love All Night“. Die Single erklingt natürlich in seinem „High Energy House“-Stil und bleibt nicht nur, aber vor allem durch die catchy Vocals im Ohr. Man hört es einmal und weiß genau: Hit.

Massano „Breathe“ (Upperground)
Auf dem ARTBAT-Label erscheint ja grundsätzlich nur tanzflächentaugliche Musik. Da bildet auch die neue Produktion des Liverpoolers Massano keine Ausnahme. Durch seine Kombination von aggressivem Sound-Design mit hypnotischen Grooves und Melodien hat er einen rasanten Aufstieg in der Melodic-Techno-Szene hingelegt. Nach Releases auf Oddity und Afterlife nun also auf Upperground. Herausragend ist hier in erster Linie das Build-up, bei dem man sich das Ausrasten der Crowd bildlich vorstellen kann.

MGR MIKE „Retro System“ (MGR Entertainment)
In diesem Monat habe ich wenig Funky-House in der Kolumne. Zum Glück gibt es „Retro System“ des US-Amerikaners MGR Mike. Der Tune bezieht sich auf einen klassischen Jazz-Titel der 60er-Jahre von Legende Bob James und ist quasi eine House-Version des Original-Jazz-Stücks. Das Ganze ist dementsprechend funky, jazzy und perfekt für eine coole Pool-Party geeignet.

Pandhora „Sea Sky“ (Pandhora)
Wenn mich nicht alles täuscht, habe ich das französische Duo Pandhora hier schon einmal vorgestellt. Und zu Recht. Auch ihre neue Nummer ist ein Muss. „Sea Sky“ ist ein Vorgeschmack auf das kommende Album „Evasion“. Pulsierende Energie und ätherische Klänge fusionieren mit jubelnden Percussions und sorgen für eine nahezu transzendentale Erfahrung beim Hören. Wow. „Sea Sky“ ist eine perfekte Verschmelzung von elektronischen und organischen Elementen.

Temazkal „Kunkakuna“ (Healing Hand Records)
Der argentinische Newcomer, dessen Name auf ein altes aztekisches Schamanen-Ritual, das auf Entspannung und Reinigung ausgerichtet ist, hindeutet, kommt mit einer sehr sphärischen Melodic-Techno-Produktion an der Grenze zu Trance daher. In jedem Fall eine sehr besondere Nummer für Freunde von Melodien und Harmonien.

Tom Wavy x BLVMENKIND „On My Own“ (Paradise Lost)
Die zweite Zusammenarbeit des niederländischen Talents Tom Wavy mit dem eidgenössischen Blumenkind ist eine mitreißend positive Pop-D’n’B-Produktion mit eingängigen Vocals und viel Radio-Appeal. Das muss auch manchmal sein.

Tonino „Luna“ (MIR MUSIC)
Seit 2020 releast der 27-jährige Stuttgarter Tonino Melodic-Techno- und Progressive-House-Tracks auf Labeln wie Schallmauer Records, Sunexplosion Records und seinem eigenen Label Fever Records. Die aktuelle Nummer ist eine Mischung aus aktuell angesagten Afterlife-Sounds und einer Reminiszenz an Jean-Michel Jarre. Finde ich ganz spannend.

 

Aus dem FAZEmag 140/10.2023