Peter Reitzner von österreichischen SPÖ-Partei ist DJ – und Bürgermeister in Wilhelmsburg im Wahlbezirk St. Pölten. Diese Kombination sorgt nun für Ärger.
Als einer der jüngsten Bürgermeister Österreichs steht Reitzner seit seiner Amtsübernahme 2023 im Rampenlicht. Kurz vor der Gemeinderatswahl gerät seine Arbeit jedoch ins Kreuzfeuer. Im Fokus steht sein langjähriges Hobby als DJ. Kritiker werfen ihm vor, sich selbst Aufträge zuzuteilen und berufliche Ressourcen für private Zwecke zu nutzen – Anschuldigungen, die Reitzner als bewusst irreführend bezeichnet.
Zusätzlich sorgt die grafische Gestaltung seiner Wahlkampfplakate für Aufsehen. Die Opposition vermutet, dass die SPÖ sich dabei kostenlos bei städtisch finanzierten Designs bedient habe. „Wer zahlt hier wirklich?“, fragen sich die Gegner.
Der Bürgermeister gibt sich unbeeindruckt. Er stellt klar, dass seine DJ-Dienste für gemeindeeigene Veranstaltungen unentgeltlich erfolgen und ausschließlich in seiner Freizeit stattfinden. Auch die Planung und Durchführung der Events werde im Team der Öffentlichkeitsarbeit eigenständig abgewickelt, wodurch die Kosten für die Gemeinde gering bleiben.
Zu den Wahlplakaten erklärt Reitzner, dass die Farben der Stadt bewusst gewählt wurden, um Bürgernähe und Authentizität zu vermitteln: „Ein klassischer SPÖ-Auftritt in Rot hätte meinem Anspruch, Bürgermeister für alle zu sein, widersprochen.“
Reitzner, der bereits seit einem Jahrzehnt politisch aktiv ist, sieht in seiner Vielseitigkeit eine Stärke. Ob am Mischpult oder im Rathaus – er möchte beweisen, dass Leidenschaft und Berufung Hand in Hand gehen können. Die öffentliche Kritik betrachtet er als Teil des politischen Geschäfts: „Solche Vorwürfe überraschen mich nicht, schon gar nicht vor einer Wahl.“
Während seine Gegner weiter an seiner Glaubwürdigkeit zweifeln, setzt Reitzner auf Transparenz und den Dialog mit der Bevölkerung. Ob diese Mischung aus Beats und politischem Taktgefühl Erfolg bringt, bleibt abzuwarten.
Quelle: Krone
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