Boris Brejcha über sein Album „Never Stop Dancing“ – Track By Track

Am 26.11.21 ist das neue Album von Boris Brejcha auf Ultra Music mit dem Titel „Never Stop Dancing“ erschienen. Es ist ein besonderes Album, denn zum einen ist es das zehnte Artist-Album von Brejcha und zum anderen erschien das Album an seinem 40. Geburtstag. Die ersten fünf Songs des Albums wurden bereits als Singles, jeweils mit Musikvideo, releast. Das waren jedoch alles Kurzversionen, also Radioedits, und auf dem Album kann man sie dann in voller Länge hören. Wir haben Boris gebeten, das Album Stück für Stück für uns zu entschlüsseln. Und das hat er gerne getan.

„Spicy“ feat. Ginger
Dieser Song ist ein bisschen verträumt und „schwebt“ so vor sich hin. Leichtigkeit und Liebe kommen da beim Hören rüber, finde ich. Einfach schön! Das spiegelt ein bisschen die Harmonie in meiner Beziehung wider. Manchmal ist es aber natürlich auch „spicy“ und spannend. Daher kommt auch der Titel…. Deswegen habe ich hier natürlich auch ein Vocal von meiner Freundin benutzt.

„House Music“ feat. Artic Lake
Bei der Produktion von dem Song war ich einfach gerade auf so einem Trip, dass ich mal was anderes machen wollte. Ich hatte Lust auf House und habe das auch gemacht. Einfach so ein bisschen auf meine Art. Ich finde, das ist ein richtig cooler Song geworden. Einfach groovy.

„Take A Ride“ feat. Ginger
Der Track ist am Anfang ein bisschen hart, aber im Hauptteil kommt auch ganz viel Gefühl und Leichtigkeit rüber. Das hat mich ans Autofahren erinnert. Ich liebe es, Auto zu fahren. Mit dem Wind und so. Das ist einfach ein cooles Gefühl. Auch der Vocal spielt ja darauf an. Das gleiche Thema zeigt sich auch im Musikvideo.

„Twisted Reality“
Das ist ein cooler Track für Zwischendurch. Der „läuft“ einfach so vor sich hin. Die Melodie ist ein bisschen verschwurbelt und versetzt einen ein bisschen in tranceartige Sphären. Deswegen habe ich ihn auch „Twisted Reality“ genannt. Manchmal ist die Wahrnehmung eben eine ganz andere.

„Never Stop Dancing” feat. Ginger
„Never Stop Dancing“ ist ganz klar ein happy Song. Er hat auch so ein bisschen einen Retro-Vibe. Ich liebe ihn einfach. Beim Dreh vom Musikvideo dazu hatten wir auch einfach verdammt viel Spaß. Der Titel hat natürlich auch bisschen was mit Corona zu tun. Das hört man auch im Vocal von Ginger. Alles darauf ausgelegt, ein bisschen Vorfreude und etwas Positives reinzubringen. Und eben zu sagen: „hört nicht auf zu tanzen, irgendwann tanzen wir wieder gemeinsam.“

„Afterlife“
Afterlife“ ist ein bisschen ein darkerer Song mit einem dystopischen Part. Vom Sound her ist es voll mein Style und geht so ein bisschen darum, sein Leben noch mal Revue passieren zu lassen. Musikalisch passt das besonders im Mittelteil.

„Hold Your Speakers“
Dieser Song ist in meinem aktuellen Set der erste Track nach dem Intro. Der ist einfach kraftvoll und packt einen. Sorgt dafür, dass Leute tanzen. Das gefällt mir daran besonders gut. In dem Song gehts einfach darum, Spaß zu haben und abzudancen. Deswegen auch der Vocal und der Titel mit „Hold Your Speakers“.

„State Of Mind“ feat. Ginger
Da ich in diesem Track wieder einen Vocal von meiner Freundin genommen habe, geht es in gewisser Weise natürlich wieder um unsere Beziehung. Der Song ist wieder sehr sphärisch und melodiös im Hauptbreak. Hat so ein bisschen einen „außerirdischen“ Sound. Das soll so ein bisschen erzählen, dass ich und meine Partnerin voll oft das gleich machen oder denken und uns ganz oft ohne Worte verstehen. So ein bisschen übernatürlich ist das haha. Und dazu passt der Sound von diesem Song sehr gut finde ich.

„Falcon“
Dieser Song ist ein bisschen mystisch…. Ich finde, dass der Name „Falcon“ hier besonders gut passt, weil es ein bisschen nach Freiheit klingt und auch nach Abenteuer. So müssen sich Vögel fühlen, wenn sie hoch in der Luft schweben. Ich würde so gerne mal fliegen können wie ein Vogel… wow.

„Underworld“ feat. Ginger
Der Song ist wieder eher dark und düster. Deswegen passt hier auch der Name gut zum Vibe, den der Track vermittelt. In meiner Vorstellung klingt so die Unterwelt. Mystisch, verschwurbelt, ein bisschen traurig und dunkel… Musikproduzieren ist eben meine Art, meinen Gedanken und Gefühlen einen Klang zu geben. Da wird dann auch mal die Unterwelt musikalisch beschrieben.

„Skywalker“
Ich bin ja ein ziemlicher Star Wars-Fan. Wahrscheinlich kommt daher die Inspiration für den Track. Sowohl vom Namen her als auch vom Klangbild. Der Track klingt ein bisschen nach Weltraum für mich. Und wegen des Telefon-Sounds klingt es auch ein bisschen nach „E.T.“. Außerirdisch eben.

„Himmelblau“
Diesen Track mag ich auch sehr gerne. Er ist nicht so dark und sehr verträumt, hat eine eingängige Melodie. Eine musikalische Begleitung zum Seele baumeln lassen, in den Himmel schauen und träumen. Deswegen habe ich hier auch diesen Namen ausgesucht.

 

Aus dem FAZEmag 118/12.21