BUNT. – 15 Sekunden zum Ruhm

Mit seiner plastisch-verspielten Art machte sich der Hamburger Levi Wijk alias BUNT. schon früh einen Namen in der elektronischen Szene. Bereits im Teenager-Alter – damals noch im Verbund mit seinem ehemaligen Projektpartner Nico Crispin – hatte er erste Releases auf renommierten Labeln wie Kontor Records, die als erster Fingerzeig gewertet werden konnten, in welche Richtung es für den Autodidakten und Multiinstrumentalisten gehen sollte: steil nach oben. Seit rund zwei Jahren betreibt Wijk BUNT. mittlerweile als Soloprojekt und hat sich künstlerisch seither enorm entwickelt. Ein breites Spektrum an Gefühlen und Stilen, die er prägnant in seinen Melodien platziert, zeichnet seine Musik aus. In Kombination mit teils harten Beats spiegelt dies seine Dance-DNA wider, die rund um den Globus zu hören ist. Wir haben ihn getroffen.

Seinen endgültigen Durchbruch erreichte BUNT., der den verstorbenen Avicii eine seiner größten musikalischen Inspirationsquellen nennt, mit dem Track „Old Guitar“, der auf Platz acht der globalen Spotify-Charts weltweite Anerkennung fand. Es folgten Werbespots und prestigeträchtige Remixe für Avicii, OneRepublic, Gryffin und The National Parks, die dem Norddeutschen auf der Karriereleiter weiter nach oben verhalfen. Noch in diesem Monat dürfen sich Fans auf Wijks neueste EP „Levi Don’t Do It“ freuen, die er Anfang September mit dem Stück „Love“ anteaserte. Über die Platte sagt der Mittzwanziger: „Mit der EP will ich einen Teil meiner Lebensgeschichte erzählen. Wie alles mit der Musik anfing, welche Höhen, aber auch extreme Tiefphasen es gab und wo ich jetzt gerade stehe. Nach diesem Schema habe ich auch die Songs ausgewählt, denn hier steht vor allem der Text im Vordergrund der Produktion. Von ,Moment‘, das unterstreichen soll, dass man öfter den Moment genießen soll, anstatt all den negativen Gedanken, die uns tagtäglich durch den Kopf schwirren, nachzuhängen, bis zu hin zu ,Peace in Silence‘, das uns vor Augen führen soll, dass Familie und Freunde das Wichtigste im Leben sind und man jede einzelne Sekunde mit ihnen genießen sollte.“

Dass BUNT. mittlerweile ein reines Soloprojekt ist, wertet Levi Wijk als positive Entwicklung: „Das macht vieles einfacher. Man ist nicht mehr darauf angewiesen, nur die Musik herauszubringen, die beide Parteien feiern. So sehr ich die Phase als Duo auch genossen habe: Ich habe jetzt das Gefühl, mich voll und ganz in der Musik und dem, was ich liebe, gefunden zu haben.“

Gefunden – oder besser: zurechtgefunden – hat sich der „Clouds“-Produzent (Platz 15 in den Billboard Hot Electronic Songs Charts) auch in der Welt der Social Media, deren Vorteile er schnell erkannte und sich zunutze machte: „Ich denke, TikTok ist ein Geschenk für jeden Artist. Man kann seine Ideen vollkommen ohne Marketingbudget teilen und erhält direktes und ehrliches Feedback. Das Einzige, auf das man achten muss, ist, auf den Punkt zu kommen und sich nicht zu verkünsteln. Man hat schließlich nur 15 Sekunden Zeit für einen Clip. Dank TikTok war es noch nie so einfach, über Nacht einen Hit zu landen. Mein Content ist supereinfach. Ich produziere ein Snippet und drehe ein spontanes Video dazu. Ich überlege mir tatsächlich gar nichts und mache das Erstbeste, das mir einfällt. Ich möchte, dass die Musik sich durchsetzt, und nicht das Video.“

BUNT. nutzt die Plattform, um neue Musikideen zu teilen und seine anstehenden Releases mit Snippets anzuteasern. So geschehen auch bei der Single „Paperplanes“, die schnell Millionen von Views erreichte. Auch der Erfolg von „Clouds“ mit Nate Traveller geht auf dieses Konzept zurück. Vor der offiziellen Veröffentlichung am 13. Januar 2023 hatte das Stück bereits über zehn Millionen Klicks erhalten. Wahnsinn. Aktuell arbeitet Levi Wijk an seinem Debütalbum. Zunächst erscheint mit „Levi Don’t Do It“ aber zunächst seine neue EP. Ihr wollt einen Vorgeschmack? Dann wisst ihr, wo ihr ihn findet.

„Levi Don´t Do It“ erscheint am 10. November via Arista Records/Sony.

Aus dem FAZEmag 140/10.2023
Text: A. Munir
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