Chris Liebing hat am 7. September sein neues Album „Burn Slow“ auf Mute Records veröffentlicht. Für uns war das natürlich ein willkommener Grund, den Frankfurter mal wieder zum Gespräch zu bitten. Dort erzählte er nicht nur ausführlich über die Entstehungsgeschichte des Albums, sondern auch über seine Zeit als DJ des Frankfurter Kultclubs Omen. Das Interview könnt ihr in unserer kommenden Oktoberausgabe lesen, hier gibt es einen Auszug:
Vor 20 Jahren im Oktober machte das Omen zu. Du hast dort auch lange aufgelegt. Wie bist du dort gelandet und wie würdest du die Zeit im Nachhinein beschreiben?
Ja, im Oktober 1998 spielte ich dort auch am allerletzten Abend noch meinen allerletzten Omen-Gig. Ich bin ins Omen eigentlich mehr oder weniger durch einen totalen Zufall reingerutscht. Ich arbeitete bei Eye Q und saß an einem Sommerabend 1995 nach der Arbeit noch im Büro, als Good Groove (R.I.P.) zu mir ins Büro kam und mir sagte, dass sein DJ-Kollege Pauli leider krank sei, er nicht die ganze Nacht allein auflegen wolle, und fragte, ob ich nicht an diesem Abend Zeit hätte, am Anfang zu spielen. Natürlich war ich dazu bereit. Der Abend kam, ich spielte am Anfang und es lief eigentlich ganz gut, sodass Good Groove mich sogar noch ein paar Stunden länger spielen ließ. Dies wiederum gefiel den Managern ganz gut, die sich dann meine Nummer aufschrieben und mich auch schon in der folgenden Woche anriefen, um zu fragen, ob ich nicht Lust hätte, noch mal dort zu spielen. Das war eine Riesenglückssache, denn ich sehe das Omen heute noch als meine DJ-Schule. Dort habe ich gelernt, Warm-up-Sets zu spielen, dort habe ich gelernt, den Abend für Gast-DJs aufzubauen, den Gast-DJs dann die Hauptzeit zu überlassen und danach wieder die restliche Nacht bis in die Morgenstunden zu gestalten. Das war die beste Schule, die man sich vorstellen konnte. Für Warm-up-Sets, für lange Sets und für kurze Sets. Als Resident-DJ hatte ich dort eine große musikalische Freiheit, da das Publikum mich nach und nach immer besser kannte und mir vertraute. Das war eine der wichtigsten Zeiten in meiner Karriere, diese drei Jahre als Resident-DJ im Omen. Dass seitdem schon 20 Jahre vergangen sind, ist allerdings krass – und ich will keine Minute missen, die ich dort war.
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