Das sind die kommerziell erfolgreichsten Techno-Hits

Das sind die kommerziell erfolgreichsten Techno-Hits

Techno ist gleich Underground. Ok. Verstehen wir und unterschreiben wir auch. Zumindest in Ansätzen. Aber es passiert immer mal wieder, dass sich Songs aus dem Underground, also aus der Club-Szene zu einem Massen-Phänomen entwickeln und den Sprung in die Verkaufscharts schaffen. Natürlich kann man darüber streiten, was TECHNO ist. Ist Derrick May Techno und Kevin Saunderson mit Inner City nicht? Ist Juan Atkins Electro oder Techno? Wie auch immer. Wir haben für euch eine tolle Rangliste: Das sind die kommerziell erfolgreichsten Techno-Hits – wobei der Begriff ‚Techno‘ hier die große Klammer der elektronischen Tanzmusik meint.

 

Interactive – Who Is Elvis – 1991
Ramon ‚Hardfloor‘ Zenker und Jens Lissat auf dem ersten frühen Höhepunkt ihrer beider Karrieren. Die Nummer war eine Sensation, wenngleich sie natürlich eine Antwort auf „James Brown Is Dead“ gewesen ist bzw. von dem Hit inspiriert war. Es gab verschiedene Versionen, u.a. auch eine von Phenomenia – interessanter Weise ebenfalls ein Projekt von RZ und JL. Auch heute kann man die Nummer noch spielen.

 

 

 

L.A. Style – James Brown Is Dead – 1991

Das Vorzeige-Reißbrett-Projekt schlechthin. L. A. Style wurde damals nur aufgrund der immer populärer werdenden Techno-/Rave-Szene als Spaß-Projekt von Michiel van der Kuy gegründet. Für L. A. Style benutzte Michiel van der Kuy das Pseudonym Denzil Slemming, da sein richtiger Name ihm nicht international genug klang. Obwohl das ebenfalls erfolgreiche Projekt Laserdance das Hauptprojekt von van der Kuy war, wurde „James Brown is Dead“ sein weltweit größter Hit und der erste Rave-Song, der sich in den US-amerikanischen Billboard Hot 100 platzieren konnte. Der Smasher wurde weltweit mehrere Millionen Mal verkauft und erreichte in mehreren Ländern Platz 1 und bekam sogar eine Goldene Schallplatte in den USA.

 

Jam & Spoon feat. Plavka – Right In The Night – 1993

Das begnadete Duo Rolf Elmer und Markus Löffel mit einem Welthit. Frankfurt-Sound – weichgespült – ok – für die Fahrt nach dem Omen nach Hause. Unzählige Male geremixt und stets neu klingend. Reine Techno-Fans bevorzugten jedoch „I Pull My Gun“.

 

Marusha – Over The Rainbow – 1994

Für viele Techno-Fans war diese Nummer der Ende von Techno und der Beginn vom Sell-Out. Aber wie auch immer – die Nummer von Marusha Aphrodite war ein Riesenhit und der große Durchbruch. Die Single verkaufte sich über 500.000-mal, erreichte Platz 3 der Media-Control-Charts und ebnete damit den Weg für weitere kommerziell erfolgreiche Technostücke. Auch die Nachfolgesingles „It Takes Me Away“ und „Raveland“ erreichten Top-Platzierungen.

 

Mark ‚Oh – Tears Don’t Lie – 1994
Marko Albrecht aus Dorsten hat eine Industriemechanikerlehre abgeschlossen und Ende der 1980er Jahre in einer Hardrockband namens Line Up gespielt. Mit den Anfängen von Rave und Techno und Deutschland entwickelte er Interesse an dieser Szene und begann 1989 mit dem Deejaying. Sein erster Erfolg war „Randy“, aber der kommerzielle Durchbruch war der Nummer-1-Hit „Tears Don’t Lie“ – eine Coverversion des Michael-Holm-Schlagers „Tränen lügen nicht“.

 

 

Zombie Nation – Kernkraft 400 – 1999
Kein Fußballstadion, keine Eishockey-Arena und kein American-Football-Stadium ohne die Hymne von Florian Senfter aka Zombie Nation, dessen erste EP auf DJ Hells Label International Deejay Gigolos erschien. Auf dieser EP fand sich auch der Welthit „Kernkraft 400“, der auf der Melodie des Computerspiels „Lazy Jones“ aus den 1980er-Jahren basiert.

Technohead – I Wanna Be A Hippy – 1995

Eigentlich ist Technohead nur ein Nebenprojekt von GTO bzw. Greater Than One gewesen, das aus dem britischen Ehepaaar Michael Wells und Lee Newman bestand. Sie veröffentlichten auch unter einer Vielzahl weiterer Projektnamen wie Signs Of Chaos, Stoned Heads, T.D.5, The Invisible People, The Salami Brothers und Tricky Disco. Ihren größten kommerziellen Erfolg hatte das DJ-Team mit der 1995 auf Mokum Records veröffentlichte Single „I Wanna Be A Hippy“. Das Stück basiert auf einem Sample des Songs „I like Marijuana“ von David Peel aus dem Jahr 1968. Der Text des Samples lautet “I want to be a hippie and I want to get stoned on Marihuana […] I want to get high, but I never knew why”. „I Wanna Be A Hippy“ wurde 1995 ein europaweiter Hit und erreichte u. a. Platz eins in Deutschland, Österreich und den Niederlanden, sowie Platz fünf in der Schweiz und Platz sechs in Großbritannien.

DJ Quicksilver – Bingo Bongo – 1995

Okay, „Bellissima“ vom Quicky – am 28. Juni 1964 in Istanbul als Orhan Terzi geboren – war erfolgreicher, aber nicht so cool und wegweisend wie dieser Track des Wahlbochumers. Der ehemalige Plattenladen-Boss (White Label Records) produzierte zusammen mit Tommaso De Donatis so einige Hits zwischen Techno, Trance und Dance, was ihm u.a. mehrere goldene Schallplatten, Remixaufträge für Faithless und Chicane sowie ECHO-Nominierungen einbrachte.

Da Hool – Meet Her At The Loveparade – 1997
Der Schröder direkt unter dem Quicky. Was für eine Freude. Kaum eine Nummer wurde so oft geremixt bzw. neu aufgelegt wie der Genie-Streich des Bottroper Jungs Frank Tomiczek, der als 18-jähriger begann aufzulegen und zu den ersten deutschen Rave-Stars wurde. Dieser Tage wurde sein eigenes Label B-Sides wieder reanimiert. Vor kurzem musste sich Da Hool mit einem jungen Produzenten anlegen, der seinen großen Hit dummdreist kopierte. Wir hatten hier darüber berichtet.

Paul Kalkbrenner – Sky & Sand – 2008

Die neueste Nummer in unserer schönen Rangliste ist auch die erfolgreichste von allen. Jeder unter euch kennt „Sky & Sand“ als Titelsong des Films „Berlin Calling“. Er erreichte zwar nur Platz 29 in den Media-Control-Charts, hielt aber sich insgesamt 129 Wochen lang in der Liste. Er ist damit nach „Last Christmas“ von Wham der zweithäufigste notierte Titel aller Zeiten in den deutschen Singlecharts.

 

Members Of Mayday – Sonic Empire – 1997
Was waren das für glorreiche Zeiten. Man freute sich jedes Jahr auf die Hymne zur Mayday und auf die Hymne zur Loveparade. Immer daran beteiligt waren WestBam und Klaus Jankuhn. Die beiden produzierten seit 1991 gemeinsam für die alljährlich stattfindende Mutter aller Raves die Hymne. 18 Mayday-Singles steigen in die deutschen Charts und zehn Tracks in die Top 20. Der unbestritten größte Hit war „Sonic Empire“ aus dem Jahre 1997, das auf Platz 1 in Deutschland, Platz 15 in Österreich, Platz 7 in der Schweiz und Platz 59 in England kletterte.

Underworld – Born Slippy – 1995

Underworld sind die Briten Karl Hyde und Rick Smith, die bis 2000 noch mit DJ Darren Emerson zusammen arbeiteten und auch ihren größten Erfolg feierten. Mit der Wiederveröffentlichung der Single „Born Slippy“, die im erfolgreichen Film „Trainspotting“ der Main-Song war, wurde die Band einem breiten Publikum bekannt. Die Nummer wird immer noch in vielen Sets gespielt, sowohl bei Techno-DJs als auch bei EDM-DJs.

 

B.B.E. – Seven Days And One Week – 1996

B.B.E. setzt sich zusammen aus den Anfangsbuchstaben der Vornamen der Mitglieder. DJ Bruno Sanchioni,  bekannt durch das Projekt Age of Love, und seine französischen Kollegen Bruno Quartier und Emmanuel Top fanden sich 1996 in Frankreich zusammen, um etwas im Stile von Robert Miles zu produzieren. Heraus kam die Debütsingle „Seven Days and One Week“, die sich europaweit in den Clubs zu einem der bekanntesten Tracks der 1990er Jahre entwickelte und z. B. in die Top 10 in Deutschland, Österreich, der Schweiz, England und Frankreich einstieg und in Deutschland mit einer Goldenen Schallplatte ausgezeichnet wurde.

 

 

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