Die Spatzen pfiffen es schon längere Zeit von den Dächern der Hauptstadt, aber jetzt ist es traurige Gewissheit. Nach dem Salon zur wilden Renate wird nun auch das renommierte Watergate zum Ende des Jahres schließen. Beide Clubs haben denselben Vermieter.
Das Team des legendären Berliner Clubs bestätigte heute, am 17. September, das Aus zum Ende des Jahres.
Nach 22 Jahren haben sich die Betreiber des Lokals in der Falckensteinstraße aus finanziellen Gründen zur Schließung entschlossen. Den Verantwortlichen sind die Kosten für den Betrieb des Clubs einfach zu hoch geworden.
„Leider haben uns die Realitäten der Inflation, die Energiekrise, die steigenden Kosten im Allgemeinen und nicht zuletzt die hohe Miete für diese schöne Location im Herzen der Stadt an der Oberbaumbrücke an der Spree eingeholt“, so Mitbegründer Ulrich Wombacher gegenüber Resident Advisor. „Wir stehen unter einem enormen finanziellen Druck, der uns letztlich zu der Entscheidung geführt hat, den Mietvertrag des Clubs nicht zu verlängern.“
Als Grund für die Schließung nannte Wombacher auch die zunehmende Beliebtheit von Großveranstaltungen und Festivals. „Ein Club wie das Watergate basiert auf der ursprünglichen Idee, dass der Club ein prägender Ort für eine ganze Musikgeneration ist“, so Wombacher weiter. „Jetzt, wo wir sehen, dass sich die Dinge in eine andere Richtung entwickeln, ist es für uns an der Zeit, diesen letzten Schritt zu tun. Ein blindes Weitermachen ohne Sinn und Verstand und das Risiko eines unkontrollierten finanziellen Niedergangs kommt für uns nicht in Frage. Wir haben uns entschlossen, abzutreten, solange wir noch die Kontrolle haben, und die Bühne mit Würde zu verlassen“.
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
Dass die Betreiber des Watergate gezwungen waren, neue, für sie ungewohnte Wege zu gehen, traf nicht überall auf Gegenliebe. Wir berichteten HIER über einen Social-Media-Shitstorm hinsichtlich eines Deborah-de-Luca-Bookings.
Der Club wird sich mit einem gigantischen Abschiedsprogramm bei den langjährigen Unterstützern bedanken, das vom Geburtstag im Oktober bis zu der Schließung läuft. Zu den Highlights zählen Gigs von Richie Hawtin, Sven Väth oder auch Charlotte de Witte.
Das Watergate wurde im Oktober 2002 von Wombacher, Steffen Hack und Niklas Eichstädt gegründet und gilt als eine der kultigsten Institutionen des Berliner Nachtlebens. Obwohl die Räumlichkeiten geschlossen werden, werden das Label Watergate Records und die Marke Watergate weiter bestehen.
Mietvertrag nicht verlängert: Berliner Renate muss schließen