Elderbrook – Why Do We Shake In The Cold (Parlophone/Warner)

Es sind diese schwebenden Basslines, die fluffigen Perkussion-Elemente, die organischen Gitarrenriffs und die ergreifenden Melodien, die das vielschichte Soundspektrum des Londoner Produzenten und DJs Elderbrook auszeichnen. Doch am meisten dominiert den Sound die warm-helle Tenorstimme Alexander Kotzes, wie er bürgerlich heißt. Diese steht im Mittelpunkt seiner Musik und katalysiert Gefühle in einer sonoren Intensität, wie wenig andere es schaffen. Elderbrook produziert feinsten alternativen Elektro-Pop, der diverse Cross-Over-Wege einschlägt, gerne mal in Indie-Dance- und Deep-House-Genres übergleitet, um dann parallel noch von erfolgreichen Techno-oder House-Producern geremixt zu werden. So erschien die Nummer „Numb“ seines neuen 11-Track starken Albums schon als Single in Remix-Version von Joris Voorn im April und ging viral durch die Melodic-Techno-Welt. Es ist sein zweites Studioalbum, für welches er sich fünf Jahre Zeit genommen hat. Passend zu Zeiten wie diesen setzte es sich musikalisch, sowie textlich mit Themen wie Identität, Nähe, Emotionen und der Wichtigkeit von zwischenmenschlichen Beziehungen auseinander. Happy Soundvibes kreiert Elderbrook mit seinem jüngsten Longplayer, aber er gibt auch ruhigen, melancholischen Tracks genügen Raum, welche Gefühle triggern und Gänsehaut-Momente erzeugen. Ein konzeptionelles Elektro-Pop-Album mit einer tiefen Soundsprache, das Suchtpotential verspricht, zum Tanzen und zum Schwelgen einlädt. Augen zu und Herz auf bei „Why Do We Shake In The Cold“. 10/10 Ira