Falko Niestolik presents Bigroom Bangers 05-2017

niestolik_bigroombangers_05-2017
Bigroom Bangers by Falko Niestolik

Alex Guesta
I Wanna See Your Hands (Under Town Records)
Also, erwartet habe ich so was von Mr. Guesta so gar nicht – und es haut mich wirklich um. Hier wird Bigroom mit einer ordentlichen Portion Latino und jeder Menge Spaß gepaart. Das Vocal wirkt zwar hier und da etwas überholt, passt aber einfach perfekt in den Track, die Percussions ballern einem hier nur so um die Ohren und der Groove nimmt einen einfach mit. Die Bässe in altbekannter Manier tun bestimmt ihr Übriges – also reinhören und abgehen! 10/10

Tom Swoon & Teamworx
Atom (Spinnin Records)
Lange haben wir auf den Sommer gewartet und der eine oder andere DJ, welcher in der Gunst eines Festival-Veranstalters steht, wird sich gefragt haben, wann der Stoff für die großen Bühnen kommt. „Atom“ ist die Antwort. Tom Swoon & Teamworx ist es gelungen, dass man das Gefühl hat, es zu kennen – und dann landet es auch noch voll im Gesicht der Crowd. Das Original oder die Vorlage, die „Atom“ zugrunde liegt, kommt aus dem Hause Nari & Milani – so fühlt es sich zumindest an – und obwohl der eine oder andere Sound hier und da hinzugefügt wurde, ist es recht nah, aber dann doch wieder anders genug, um im Case zu landen. Soundtechnisch auf jeden Fall ein Banger. 8/10

Dave 202
Kimura (S2 Records)
Eindrucksvoll meldet sich der Schweizer Dave 202 pünktlich zur Open-Air-Saison zurück. Mit „Kimura“ geht er es keineswegs ruhig an, der einprägende Bass-&-Synth-Lauf bohrt sich gnadenlos in den Kopf. Und auch wenn es nicht seine härteste Produktion ist, manifestiert sich „Kimura“ im Kopf, der es direkt an den Tanzmuskel weitergibt. Die Breaks sind kurz gehalten und das Vocal auf dem Weg zum Drop hält uns sprichwörtlich bei Laune. Drop – und ab geht’s. 10/10

Tritonal
Hey Mamama (Enhanced Recordings)
Dass die beiden alles können, wissen wir schon lange. Cover haben es ihnen besonders angetan und auch deren Umsetzungen waren bisher immer amtlich. Mit dem Klassiker „Hey Mamama“ schaffen sie eine wirklich schöne Hausnummer. Gemacht haben sie zwei Mixe: Eine Extended-Version und, um die Clubtauglichkeit zu beweisen, eben den Mix für den Moment, wenn es abgehen soll. Beide Mixe sind extrem gut geworden, aber gerade der Club-Mix ist dann doch eher was für uns. Abwechslungsreich, immer mit dem Original im Hintergrund und einer dicken Bassline. Der kommerzielle Aspekt ist somit gewahrt und wir hoffen auf ein erfolgreiches Release. 9/10

John Dahlbäck feat. Melanie Fontana
Catch Me If You Can (Armada Music)
Endlich wieder eine John-Dahlbäck-Nummer, die man ohne nachzudenken spielen kann. Leicht, locker und auf den Punkt mit diesem poppigen Einschlag kommt die neue Nummer von John auf Armada, die Vocals gehören absolut in die Champions League und nach dem Drop pumpt es ganz gewaltig in den Boxen – das sorgt durchweg für gute Laune. Die Breaks sind leider schon sehr lang, aber Melanie Fontana hat uns auch einiges zu erzählen und versüßt uns die Wartezeit bis zum Drop. Tolle Nummer – das hat er gut gemacht, drum wird er auch nicht ausgelacht. 9/10

Christian Laute
Dont Worry (ZYX Records)
Der Sommer klopft an und der Hamburger Jung Christian Laute möchte ein Teil davon sein, wenn auf den Floors mit guter Laune ausgiebig gefeiert wird. Mit seinem neuen Wurf „Dont Worry“ trifft er damit voll ins Schwarze: Schon beim ersten Hören verleitet der Track einen zum Mittanzen und spätestens beim Drop wird der Schreibtisch zur Tanzfläche umgewandelt. Das Vocal ist so dermaßen fett, warm und gefühlvoll, die Vocal-Snippets geben sich in verschiedenen Varianten die Klinke in die Hand, Bass-&-Synth-Lauf spielen klanglich in der oberen Liga. Gelungen! 9/10

EDX
All I Know (Spinnin Records)
Perfekter Deep-Bigroom-Sound kommt, wie sollte es auch anders sein, aus der Schweiz und von EDX. Die Melodie megafett, das Vocal großartig, aber die Drums und das Drumherum sind wirklich neu, also zumindest für EDX. Die Drums und das Backing sind definitiv für Großes gedacht, härtere Percussive-Ansätze stehen dem Track verdammt gut und peitschen ihn unnachgiebig in die vorderste Line, der Oldschool-Synth treibt es noch fetter an und fertig ist eine Clubbombe. Megabrett! 10/10

Borgore
Help (Armada Music)
Ganz großes Billard spielt Borgore derzeit und seine neue Single auf Armada wird dieses Level halten beziehungsweise darüber hinausgehen. Der neue Track „Help“ benötigt weder Hilfe noch sonstige soziale Zuwendung, maximal euer Publikum wird diese brauchen. Tolle Stimme, welche uns mitnimmt auf eine doch recht exzentrische Reise, gepaart mit Dupstep- und Trap-Klängen, die sich definitiv im Kopf festsetzen, auch wenn es nichts für schwache Nerven ist. Absolut großartig, weil es einfach anders ist – frisch und frech, direkt und wirklich böse. 9/10

Chris Noble
My Feeling (Ibiza Beats Records)
Frischer internationaler House-Sound aus Österreich ist ja eher selten, es sei denn, Sergio Flores lässt sich mal wieder dazu hinreißen, etwas auf den Markt zu werfen – umso wichtiger, dass wir immer ein Auge auf den Nachwuchs haben. Chris hatte sein Album Anfang 2016 auf den Markt gebracht und sich danach komplett den Live-Gigs gewidmet. Hier und da kam noch ein Remix, aber er wollte nach eigener Aussage erst alles verarbeiten und frisch vorangehen – mit neuem Sound und ganz neuen Ideen. Mit seiner neuen Single „My Feeling“ scheint er mit sich selbst im Reinen zu sein und liefert hier eine Warm-up-Bigroom-House-Bombe der wirklich frischen und besonderen Art. Tolle Vocals, frische Synths, kurze Breaks – geblieben ist fast nur seine Liebe zum Piano, die wir in Anbetracht des Endergebnisses zu 100 Prozent unterschreiben können. Richtiger Weg! 10/10

Tune Brothers
It’s Ok (Ibiza Beats Records)
Frischer Sound aus Stuttgart – und wir meinen nicht die Urbana-Ecke. Die Tune Brothers gehören neben ihrer sehr erfolgreichen Label-Arbeit nach wie vor zu Deutschlands Vorzeige-House-Acts und auch wenn der ganz große Wurf bis dato ausblieb, sind die Tracks der beiden allgegenwärtig. Mit dem neuen Werk liefern sie eine wunderbare Future-House-Bombe ab: dicke Bassline, super Vocals, tolles Backing und frische Sounds. DJ-Herz, was willst du mehr? Ganz klar mehr als okay! 9/10

Das könnte dich auch interessieren:
FAZEmag DJ-Set #11: Falko Niestolik – exklusiv bei iTunes
Die 10 geilsten EDM-Tracks
Bigroom Bangers 04-2017