Festivals äußern Kritik an eigenem Investor – Waffenlobby und Israel im Fokus

Das Sónar Festival in Barcelona und das DGTL Festival in Amsterdam haben Kritik am Private-Equity-Unternehmen KKR geäußert und sich distanziert. Die KKR ist eine globale Investmentgesellschaft, zu der auch Superstruct Entertainment gehört – jenem Netzwerk, dem Sónar, DGTL und viele weitere globale Festival-Player zugehörig sind.

Die Festivals hatten sich öffentlich von KKR distanziert, nachdem über 140 Künstlerinnen und Künstler in einem offenen Brief ihre Bedenken hinsichtlich der Verbindungen zu dem US-Investmentunternehmen geäußert hatten. KKR, Eigentümer von Superstruct Entertainment, das beide Festivals betreibt, steht wegen Investitionen in israelische Technologie- und Rüstungsunternehmen sowie Verbindungen zu Waffenherstellern in der Kritik.

In einer Stellungnahme betonte Sónar seine Solidarität mit der palästinensischen Zivilbevölkerung in Gaza und erklärte, keinen Einfluss auf die Investitionsentscheidungen von KKR zu haben. Das Festival betonte seine Unabhängigkeit in künstlerischen und ethischen Belangen. DGTL äußerte sich ähnlich und erklärte, dass keine Eigentümerstruktur die Werte des Festivals definieren werde.

Trotz dieser Erklärungen kritisierte die BDS-Bewegung (Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen gegenüber Israel), dass die Festivals nicht alle Forderungen erfüllt hätten, insbesondere in Bezug auf Partnerschaften mit Unternehmen wie Coca-Cola und McDonald’s, die ebenfalls im Fokus der Bewegung stehen.

Auch andere Festivals im Besitz von Superstruct, wie Field Day und Boiler Room, sehen sich ähnlichen Boykottaufrufen gegenüber. Mehrere Acts, darunter die bekannte Techno-Künstlerin VTSS, haben ihre Auftritte abgesagt, um gegen die Verbindungen zu KKR zu protestieren.

In einem Statement auf Instagram schreibt VTSS unter anderem: „In den vergangenen Wochen stand ich in ständigem Austausch mit Field Day bezüglich der kürzlichen Übernahme ihrer Muttergesellschaft, Superstruct, durch KKR – eine Private-Equity-Firma mit umfassend dokumentierten finanziellen Verbindungen zu Institutionen und Industrien, die die israelische Besatzung und die anhaltende Gewalt gegen das palästinensische Volk unterstützen.“

Hier lest ihr das Statement des DGTL Festivals:

Und hier das Statement es Sónar Festivals:

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