
Der Initiator von Goa-Partys in Deutschland und Gründer des größten Goa-Festivals hierzulande, Uwe Siebert, ist in diesem Jahr verstorben. Nun stellt sich die Frage: Quo vadis, Antaris? (Wohin gehst du, Antaris?)
Bereits im Jahr 2024 wurde angekündigt, dass das größte Festival für Psytrance-Musik im deutschen Raum zum letzten Mal an seinem langjährigen Standort stattfinden werde.
Seit 2005, 20 Jahre lang, wurde das Antaris Festival auf dem Otto-Lilienthal, dem weltältesten Flugplatz, veranstaltet. Dort führte Otto Lilienthal 1891 erste Flugversuche durch. Das Antaris hingegen ließ die Gäste mit Goa- und Psytrance fliegen.
Letzten Sommer teilten die Veranstalter mit, dass die Pacht dort zu teuer für sie werde. Ohne einen drastischen Anstieg der Ticketpreise könne man das Event nicht mehr realisieren. Die Alternative: Von einem Aus des Festivals war nicht die Rede, vielmehr von einem Umzug.
Im November 2024 wurde dann bekannt, dass das Festival 2025 eine Pause einlege. Man suche einen alternativen Veranstaltungsplatz in der bisherigen Region, dem Havelland. Auch die Vision und das Konzept des Festivals wolle man überarbeiten. Mehr FLINTA*, mehr Gleichberechtigung, mehr Diversität und eine bessere finanzielle Nachhaltigkeit standen auf dem Plan.
Doch wenige Monate später verstarb Antaris-Gründer Uwe Siebert. Der 1955 geborene Wegbereiter war zuvor schon lange krank.
Uwe Siebert brachte 1993 Goa-Partys nach dem Vorbild des indischen Bundesstaates, mit nach Deutschland. Somit gilt er als der Urvater von Goa- und Psytrance-Veranstaltungen hierzulande. Das Antaris startete er unter dem Motto “Antaris, Laugh & Dance – It’s for your eyes, your ears and your heart”, das für jedes Jahr das Thema bleiben sollte. Der Name Antaris bedeutet etwa „Gegen den Krieg – für Freundschaft, Frieden und Freiheit“, benannt nach der griechischen Bezeichnung für den größten Stern des Sternbildes Skorpion. Siebert setzte sich folglich für eine friedliche elektronische Musikszene nach dem Vorbild Goas ein.
Das Antaris im Jahr 2019:
Doch wie geht es nun nach dem Tod des Schöpfers weiter mit dem Happening? Auf ihrer Homepage schreiben die restlichen Verantwortlichen, dass sie die Pause im Jahr 2025, die sowieso schon angekündigt war, nutzen wollen, um sich der Neuausrichtung des Festivals zu widmen. Außerdem wolle man Inspiration sammeln und gleichzeitig den Raum zu Verarbeitung des Todes von Uwe Siebert nutzen.
Man trage die Werte Uwes weiter und wolle seine Mission fortsetzen. Der Gründer habe bereits akribisch mit der Planung für 2026 vor seinem Tod begonnen. Aus der Stille entstünde etwas Neues.
Für alle Antaris-Fans heißt es also, trotz des großen Verlustes von Uwe Siebert: The story continues!
Eine Doku über das Antaris Festival:
Quellen: Antaris Project, Nachtschatten
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