HVOB – TOO (PIAS)

Nach vier Studioalben und einem „Live in London”-Album veröffentlichen Anna Müller und Paul Wallner nun ihren mittlerweile sechsten Longplayer. Die erste Single „Bruise” geht als Opener ohne Vorwarnung direkt nach vorne und kommt mit einer treibenden Bassline daher. Pumpende Kicks und Snares werden von melancholischen Vocals unterbrochen, nur um durch Support von Streichern und Synthies anschließend miteinander aufs Ganze zu gehen. „Capture Casa“ setzt ebenfalls auf druckvolle Elektro-Synth-Beats, ist dabei aber etwas rhythmischer und nachdenklicher. Wer HVOB vor allem wegen ihrer sphärischen Sounds mag, der dürfte dann spätestens am ruhigen Ambient-Track „2:16“ seine Freude haben. „Eyes Alive“ macht anfangs dort weiter, nimmt nach zwei Minuten aber Anlauf mit treibenden Kicks und Synthies und erinnert an Moderat. Ein Album-Highlight ist der wummernde, düstere Industrial-Techno-Track „Kid Anthem“. Generell zeichnet sich „TOO“ durch flexible musikalische Arrangements aus, während der Stil der Vocals nach acht Tracks repetitiv erscheint. Eine Ausnahme macht „Gluttony“, wo sich die Vocals im verruchten Sprech-Stil an den erneut sehr düsteren, treibenden Techno-Beats orientieren. Den passenden Schlussstrich setzt dann die von Pianos unterstützte Ambient-Ballade „A Piece of Me“. // Scharsigo