Illegale Raves: Hohe Bußgelder machen den Veranstaltern schwer zu schaffen

Symbolbild

In Neubrandenburg ist die illegale Raveszene, so scheint es zumindest, besonders aktiv. Erst am vergangenen Wochenende wurde wieder eine Party von der Polizei hochgenommen. Nach einem Zeugenhinweis hatten die Beamten den Rave mit fast 100 Personen in einem Gewerbegebiet aufgelöst. Im Gespräch mit dem “Nordkurier” erklärt einer der Organisatoren, dass die mitunter heftigen Bußgelder mittlerweile den Spaß an der Sache verderben.

Der Veranstalter, der anonym bleiben möchte, stellt laut eigener Aussage regelmäßig illegale Raves auf die Beine. Bereits im Juni und im August seien zwei seiner Partys von der Polizei beendet worden. Davon abhalten, weitere Events durchzuführen, würden ihn jedoch weder Polizei, niedrige Temperaturen, noch die vierte Corona-Welle. Gegenüber der Zeitung sagte er, dass die Polizisten im Hinblick auf vergangenes Wochenende gar Verständnis für die Feierlaune der Menschen zeigten und die unangemeldete Party nur ungern auflösen wollten.

Weiterhelfen tut ihm die Freundlichkeit der Polizei allerdings wenig. In den sozialen Netzwerken beklagte der Veranstalter unter anderem: “Wir haben als Jugendliche so viel Zustimmung und Beistand bekommen, nur nicht vom Staat.” Nur weil man jung sei und seine Freiheit ausleben wolle, bekomme man eine Strafe, echauffiert er sich.

Doch nicht jeder innerhalb der Szene teilt diese Wut. Viele DJs aus der Region würden sich laut Informationen des Nordkurier mittlerweile von den illegalen Raves fernhalten. Einer schrieb der Zeitung: “Wird Zeit, dass das Ganze ein Ende nimmt. Er macht die ohnehin schon nicht stark ausgeprägte Subkultur kaputt.”

Für ein Ende könnten derweil die hohen Bußgelder sorgen. Der anonyme Veranstalter habe bereits mehrere Bußgeldbescheid erhalten, die sich im vierstelligen Bereich bewegen. Bedenkt man, dass sich die Einnahmen für einen illegalen Rave im marginalen Bereich aufhalten, dann wird es ganz schön teuer. Ein Minusgeschäft, das man auf Dauer kaum fortführen kann.

Auf lange Sicht plane er deshalb den Weg zurück in die Legalität. “Wir wollten mit der Stadt Neubrandenburg eine legale Lösung finden, mit ihr auf einen Nenner kommen”, erklärt er dem Nordkurier. Von Stadt sei daran allerdings nur wenig Interesse bekundet worden sein.

Quelle: Nordkurier

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