Interview zur aktuellen Situation: Clubbetreiber der Mauke im Gespräch

Die Mauke ist einer der legendärsten Clubs in Wuppertal und befindet sich im Stadtteil Elberfeld. Das historische Kellergewölbe bot in den vergangenen Jahren immer wieder eine Höhle für Raver, die sich am Wochenende der Extase der Musik hingeben wollten. Viele namenhaften DJs gaben sich hier die Türklinke in die Hand und begeisterten Fans der elektronischen Musik aus der ganzen Region. Durch die aktuelle Krise musste allerdings auch dieser Club seine Pforten vorerst schließen.

Wir haben einen der Clubbetreiber, Nicolas Moll, der Mauke im Interview und sprechen über Gegenwart und Zukunft des Clubs: 

Wann wurde euch das Ausmaß der Situation (Clubs schließen gänzlich) bewusst? Wie war euer erster Gedanke?

Als das Berghain innerhalb der Woche die Schließung verkündet hat, war uns schon klar, dass auch wir das Diskutieren werden. Nach langer Sitzung kam Donnerstags unser persönlicher Beschluss, dass wir erst einmal schließen werden, einen Tag vor der Verkündung des generellen Veranstaltungsverbots.

Hättet ihr euch deutlichere Signale seitens der Regierung gewünscht?

Zunächst einmal waren wir sicherlich wie alle etwas enttäuscht, doch nach und nach gibt es positive Signale, die Soforthilfe unterstützt uns gerade ein bisschen, doch im Endeffet ist es leider nur ein Tropfen auf den heißen Stein, um die Löcher ein wenig kleiner zu halten.

Wie regierte euer Publikum schließlich darauf? Von Anfang an solidarisch oder gab es Probleme?

Nein, ausnahmslos solidarisch, der ein oder andere sicherlich ein wenig enttäuscht aber insgesamt sehr verständnisvoll.

Wie solidarisiert sich die Szene miteinander?

Es kommt drauf an, welche Szene man meint. Generell kann man sagen, dass man vor allem lokal enger zusammenrückt und versucht, gemeinsame Projekte an den Start zu bringen, um wenigstens ein digitales Alternativprogramm auf die Beine zu stellen.
Aber auch Angebote wie von Bandcamp, die einen monatlichen Verzicht auf ihre Gebühren anbieten, führt automatisch zu mehr Käufen untereinander und stärkt somit die Szene.

Wie steht ihr momentan da, wie lange reicht euer Atem?

Das kann man nicht genau sagen und hängt sicherlich von vielen äußeren Faktoren ab, es ging uns aber schon mal besser.

Wie bewertet ihr das Streaming aus den Clubs/Wohnzimmern und die ganzen Initiativen dazu?

Alle versuchen gerade ein Alternativprogramm auf die Beine zu stellen, es ist gut das was passiert, eine Klubnacht kann das aber leider nicht ersetzen.

Wie kann man euch unterstützen?

Zunächst einmal hatten wir die letzte Zeit eine Startnext-Kampagne laufen, bei der uns die Leute phänomenal unterstützt haben. Dafür sind wir sehr Dankbar. Darüber hinaus kann man unsere “NO MAUKE NO FUN“ – Compilation über Bandcamp kaufen, bei denen viele befreundete Artists wie z. B. Markus Suckut, Malugi (former Matteo Luis*nur als Info gedacht) Ubahnrider oder auch Interstate ihren Beitrag geleistet und uns mit Tracks unterstützt haben. Wer uns darüber hinaus unterstützen möchte, kann uns auch einfach via Paypal mit einer kleinen Spende helfen (spende@mauke.net)

Was sollte die Gesellschaft aus eurer Sicht aus der Krise lernen?

Solidarischer miteinander umgehen.

 

 

Das könnte dich auch interessieren:
Mauke Signature – Wuppertaler Club startet eigenes Label
Zwei Drittel aller Clubs und Discos vor dem Aus
Island hat seine Nachtclubs wieder geöffnet

Foto: Mauke Facebook