Christian Smith-Solbakken ist ein schwedischer DJ, Plattenproduzent und Remixer und bereits seit Beginn der 90er Jahre im Geschäft. Wenn sich jemand einen Scherz über die seit Jahren immer skurriler werdenden Rider von DJs lustig machen kann, dann er.
Über seine sozialen Netzwerke teilte Smith zuletzt eine Rechnung – allerdings nicht seine eigene, sondern einen „Rider“ von niemand geringerem als Swing-Legende Frank Sinatra höchstpersönlich.
Wenig überraschend hat sich der Superstar aus den 60ern und 70erm seine Auftritte schon damals gut bezahlen lassen. Nur war Frank Sinatra eben auch ein weltweit millionenfach angehimmelter Superstar.
„Viele DJs verlangen viel mehr und teure Sachen! Frank Sinatra war ein echter Superstar, und dieser Hospitality Rider scheint völlig angemessen zu sein“, schreibt Smith auf Facebook. Fraglich, wie viel Ironie in dieser Frage steckt.
Fakt ist allerdings: Auch wenn das Mastermind hinter Kultsongs wie „My Way“ gerne ein Klavier in der Umkleide, einen Farbfernseher und jede Menge Alkohol forderte: DJs sind mit ihren Forderungen heutzutage nicht weniger protzig. Genauer gesagt viel dreister.
Ein Reddit-User schreibt beispielsweise über Plastikman aka Richie Hawtin: „Er verlangte ein Bild von einem Tier, das Sport treibt oder eine berufliche Tätigkeit ausübt. Und ich beschloss, dass ich es tun würde, also schenkte ich ihm einen Faultier-Astronauten.“
„Ich erinnere mich, dass Steve Aoki mal nach 6 Paar Socken gefragt hat“, kommentiert ein User unter Smiths Post. Ein anderer verteidigt Sinatra: „Es geht nicht nur um ihn selbst, sondern auch um seine Entourage. Fairplay!“
Es geht aber auch ganz anders. Techno-Produzent, DJ und Labelbesitzer Coyu bittet auf seinem Rider um 10 kg Katzenfutter, die an eine Katzenrettungsorganisation in der Nähe seines Auftrittsortes gespendet werden müssen (FAZEMag berichtete).
Kimmah aus Rotterdam lässt sich seit einiger Zeit nur mit „Safety Rider“ buchen. Das heißt u.a., dass die Veranstalter die Führung eines Protokolls über sexistische, diskriminierende und rassistische Vorfälle jeglicher Art führen müssen, einen Notfallkontakt und eine gesicherte und geschützte Backstage-Area gewährleisten müssen.
Schon zu Beginn der 2000er Jahre und vor allem in der „Ära Tomorrowland“ gab es immer wieder Beschwerden, Berichte und lustige Anekdoten über viel zu übertriebene DJ-Rider. Das hat sich bis heute nicht verändert, sondern „verschlimmert“.
Bleibt die Frage: Wann hat das alles eigentlich angefangen ins Übertriebene abzudriften und wer ist am Ende dafür verantwortlich? Wir wissen nicht, ob Frank Sinatra der erste Star mit kuriosen Ridern war, aber er ist definitiv einer frühesten, über die wir hier bislang berichtet haben.
Quelle: Facebook
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