Johannes Motschmann – AION 2 (Springstoff)

Ausgangspunkt für Motschmanns neuestes Werk ist seine Komposition „AION“, die für Künstliche Intelligenz und das Ensemble Modern geschrieben wurde. Im Oktober des vergangenen Jahres feierte AION in der Alten Oper in Frankfurt/Main unter der Leitung von Peter Tilling seine Uraufführung. Zuvor entwickelte der 44-Jährige eine K.I., die Musik erzeugen und Emotionen vermitteln kann. „AION 2“ liefert nun erste Kompositionen, die die ursprünglichen Live-Momente des Konzerts neu arrangiert, während die ursprüngliche kompositorische Idee bei der Produktion unangetastet blieb. Kurz: Ein Album, dass durch K.I. komponiert und anschließend von Menschenhand instrumentiert und verfeinert wurde. Irgendwo im Raum zwischen Elektronika und Ambient ist dem Album musikalisch anzumerken, dass der Hamburger Komponist Klavier studiert hat. In ihren dunkelsten Momenten erinnern Stücke wie „Bordun“, „Vox Humana I“ oder „Dissolve“ an futuristische Filmkompositionen von Atticus Ross und Trent Reznor (u.a. „Gone Girl“, „Girl With The Dragon Tattoo“) oder Harry Gregson-Williams (u.a. „Der Marsianer“). Hervor stechen dabei aber der treibende, stückweise tanzbare „Overlap“ sowie das Piano-lastige und positiv anmutende „Acuta“. 9/10 scharsigo