Selten hat eine Platte, die so allgemeinfreundlich ist, so polarisiert. Die Mischung aus Cheesy Pop und Deep House ist eine Wanderung auf sehr schmalem Grat. Denn auf der einen Seite lauert der tiefe Abgrund des kommerziellen Pop und mit ihm alle Instagram-Essensphotografen, die sich für Künstler halten. Auf der anderen Seite locken wohligwarme Housegrooves, die von sonnendurchfluteten OpenAirs erzählen. Glücklicherweise balanciert KlangKuenstler sein erstes Album mit sicherem Fuß. Tracks wie „One Day At Mauerpark“, „Amsterdam“, für das Alice Phoebe Lou ihre Stimme lieh, „Disco Sunset“ mit Umami und „Bummelbahn“ transportieren ein wunderbar leichtes Lebensgefühl. Mit kräftigen Basslines und fidelen Melodien verkörpern sie einen astreinen Sommersound. Nur zwei Tracks fallen aus dem Rahmen. So klingt „1990“ ein wenig beliebig und „Hand In Hand“ wäre auch ohne Vocal-Sample ausgekommen. Für ein Debütalbum aber eine beachtliche Leistung, die mit Spannung auf weitere Werke warten lässt. 8/10, BRNK.