Kölner Club-Betreiber äußern sich zum Clubsterben: Junge Gäste trinken zu wenig, Amelie Lens wird zu teuer

Kölner Club-Betreiber äußern sich zum Clubsterben: Junge Gäste trinken zu wenig, Amelie Lens wird zu teuer

„Clubsterben“ – wohl kein Begriff schwebt so sehr über den Szenen der Musik und des Nachtlebens, wie dieser. Seit der Pandemie und Russlands-Angriffskrieg auf die Ukraine hat sich die Welt verändert und damit auch das Konsumverhalten.

Techno-Clubs wie die Wilde Renate und das Watergate haben ihre Schließung für das kommende Jahr längst bekannt gegeben (FAZEmag berichtete). Generell kommen die größten Schreckensmeldungen aus Berlin.

Doch wie sieht das eigentlich in anderen Städten aus? Schon im August hatte sich unsere Redaktion mit Köln auseinandergesetzt. Eine Stadt, die mit Instanzen wie dem Bootshaus, Odonien, Gewölbe, Artheater, Helios37 und Co. definitiv wichtig für die Szene ist.

Nun hat sich auch der Kölner Stadt Anzeiger mit dem Thema befasst und sich in der Szene bei Veranstaltern und Clubbetreibern umgehört. Wenig überraschend sind auch in der Domstadt allgemeine Kostensteigerungen, Inflation und das mäßig laufende Geschäft nach der Covid-Pandemie allgegenwärtig.

Doch es scheint noch weitere Gründe zu geben. Zum Beispiel die jüngeren Generationen. „Die trinken weniger Alkohol, sind gesundheitsbewusster, Feiern ist keine Wochenendpflicht mehr, sondern eine Option“, so Peter Debüser, Betreiber des Luxor.

Das Konzert-Booking haben man mittlerweile zu 80 Prozent an Agenturen ausgelagert. So müssten er und sein Geschäftspartner immerhin nicht mehr das Veranstalterrisiko tragen. Auch Rolf Kistenich vom Blue Shell denkt in eine ähnliche Richtung:

„Die jungen Leute haben sich während der Pandemie vielleicht auf Spieleabende eingerichtet und sind es nicht mehr so gewöhnt, vor die Tür zu gehen. Wir haben früher quasi in den Kneipen gewohnt.“

Selbst neue Venues wie das Schrotty oder der Club Fi seien laut Mankel Brinkmann von der Kölner Klubkomm zwar ein Grund zur Hoffnung, sie könnten jedoch die vielen Schließungen der vergangenen Jahre nicht wettmachen.

Tom Thomas vom Bootshaus beklagt zudem Künstlergagen, die er als „exorbitant gestiegen“ bezeichnet. Künstlergagen“. DJs seien die „neuen Popstars“. Acts wie Amelie Lens könnten sogar sechsstellige Gagen verlangen, erzählt Stefan Bohne vom Artheater.

In dem Artikel werden weitere Gründe aufgeführt, die es dem Kölner Stadtleben schwer machen. Zum Beispiel das Fokussieren einzelner Stadtteile wie Ehrenfeld als Party-Zentrum oder die verbesserten Angebote aus Städten wie Aachen, Dortmund und Co.

Quelle: Kölner Stadt Anzeiger

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