Kris Menace „Features“
Keine Frage, Kris Menace ist ein international gefeierter Produzent. Gerade ist sein erstes Vocal-Album „Features“ erschienen. Dieses Werk beinhaltet Kooperationen mit Platin ausgezeichneten Künstlern wie Julian Hamilton von The Presets (Syndey), Miss Kittin (Paris), House-Legende Robert Owens (London), „The Wanderer“ Romanthony (New York), der besten deutschen Soulstimme Xavier Naidoo (Mannheim), der durch seine Arbeit mit Röyksopp und Get Physical bekannte Chelonis R Jones (Chicago) sowie MTV Award Winner Simon Lord (Stimme von Justices ‚We are your friends’) (London).
„Features“ trifft Herz und Seele gleichermaßen intensiv, durchbricht leichtfüßig Genregrenzen in Kris Menace Manier und steht für eine zeitlose und alle Sinne berührende Produktion. Eine gelungene Melange aus authentischem Songwriting und intensiver Clubkultur, welche sich in umarmenden Wogen katalysiert und den Geist der 80ies in die Gegenwart katapultiert. Eine Komposition die in Klangfülle und Facettenreichtum ihres Gleichen sucht.
FAZE sprach mit Kris Menace im Rahmen seiner aktuellen Single Hide feat Miss Kittin.
Das aktuelle Video zur Single „HIDE“ wurde unter der Leitung von Mathieu Bétard animiert. Wie kam es zu der Idee mit dem Wechselspiel zwischen dir und Miss Kittin im Video?
Die Idee stammt von Mathieu. Quad/Wizzprod ist eine sehr bekannte Firma aus Paris, die auch schon für Labels wie Ed Banger oder an großen Hollywood Produktionen gearbeitet haben. Das Videotreatment hatte mir auf Anhieb zugesagt… alles Weitere überlasse ich dann der Firma, da ich mich unter keinen Umständen in die Kreativität des Regisseurs einmisch möchte und dessen Kunst vollkommen respektiere.
Welche emotionale Triebfeder spornt dich bei all deinen Remixen, Produktionen und deinem aktuellen Album „FEATURES“ an?
Ich wollte einfach nur machen, auf was ich Bock habe. Die Musik hat mich über die letzten Jahre beschenkt und mir viel gegeben. Ich dachte es wäre an der Zeit, etwas zurückzugeben. Ich habe mich daher mit vielen Freunden und großartigen Künstlern zusammengetan, um einfach mal etwas Anderes zu versuchen, um etwas zu machen, was wirklich von Herzen kommt.
Es gibt immer wieder Phasen, in denen Spielarten der elektronischen Musik besonders gehypt werden. Dem hast du dich bei all deinen Produktionen nicht unterworfen und bist dir treu geblieben. Das führte oft zu einem fulminanten Feedback im Ausland. Deutschland scheint im Gegensatz zu anderen Ländern eine Sonderfunktion zu haben. Wie siehst du das?
Deutschland ist leider sehr auf seine eingefleischten „Helden“ beschränkt. Sieht man sich die LineUps der Veranstaltungen in Deutschland so an, spielen fast ausschließlich immer dieselben Acts. Langweilig!
Du verbringst sehr viel Zeit im Studio, betreibst die Labels Compuphonic und Work it Baby, während du das DJing vorerst an den Nagel gehangen hast. Welche Vorteile ergeben sich dadurch für dich?
Alle Vorteile ziehen leider auch Nachteile hinterher. Daher kann ich gar nicht wirklich die Vorteile auf oder abwerten. In Zeiten, in denen ein Künstler seinen Lebensunterhalt jedoch nur über Auftritte finanziert, ist es natürlich sehr dumm, genau damit aufzuhören. Allerdings bin ich glücklich mit der Entscheidung.
Die Liste der Remixe der ersten Singleauskopplung ist beachtlich, unter anderem konntest du DJ Pierre gewinnen. Wonach bist Du bei der Auswahl gegangen und was erwartet uns bei der nächsten Singleauskopplung?
Da wir das Album auf meinem eigenen Label Compuphonic veröffentlichen, gibt es natürlich was die Veröffentlichungen an sich angeht, keine labernden A&R-Besserwisser, die mir reinreden können. Ich freue mich sehr über die nächsten Remix- und Video-Veröffentlichungen. Bei der Auswahl der Remixer bin ich nur danach gegangen, was mir persönlich gefällt oder mich verbindet… mit dabei sind beispielsweise Koelsch (Kompakt), Gavin Russom (DFA), Aeroplane (ESKIMO), Oliver (KITSUNÉ), Andi Muller (RADIOHEAD) und viele andere…
Welche Künstler der jüngeren Generation gefallen dir derzeit besonders?
Um ganz ehrlich zu sein, versuche ich nicht so viel Musik zu hören. Es gibt durchaus viele unfassbar talentierte Künstler, meist jedoch verkannt und von der Mehrheit nicht wahrgenommen.
Du bist grundsätzlich ein positiver Mensch, nur wenn es um das Thema Entwicklung der Szene und des allgemeinen Electro/Dance Business geht, siehst du rot. Was ärgert dich zurzeit am meisten?
Musik ist zu einem Wegwerfprodukt avanciert und von einer Industrie beherrscht, die nur noch von Profit oder Profilierung getrieben wird. Reizüberflutung, Manipulation und Verblendung vergiften den Geist und erzeugen Frustration, sowohl für den Hörer, als auch für den Künstler. Mit „Features“ setze ich ein klares Statement genau gegen diese Entwicklung.
Wir hören via Rdio ein wenig in Kris Menace‘ Debüt hinein.