Lasse Matthiessen – Dreams Don’t Make Noise (Zpektakel Records)

Lasse Matthiessen malt seine Musik neu an. Seine nachdenklichen Texte und seine dunkle Baritonstimme färbt er mit dunklen, elektronischen Klängen. Der Titeltrack „Dreams Don’t Make Noise“ wirkt dabei als Opener wie eine Zusammenfassung der insgesamt neun Tracks. Dunkle voluminöse Synthesizer und sanft pulsierende Beats geben den Grundton an. Generell funktioniert das Album eher als Reise, seine Songs bekommen lediglich individuelle Facetten. Während „Dancing With Air“ ganz auf Kicks verzichtet oder „Rome“ Lasses Stimme im Refrain als EDM-Sample einsetzt, legen die Instrumente in „Emotional“ oder „Closer“ zeitweise Pausen ein, sodass Matthiessens Stimme sich voll entfalten kann. Die Synth-Pop-Ballade „Don’t Go To Sleep“ unterstreicht als Album- Highlight, dass neuer Stil und Interpret sehr gut zusammenpassen. Der Titel ist Programm. „Dreams Don’t Make Noise“ ist melancholisch unaufgeregt und eignet sich hervorragend für herbstliche Spaziergänge an der Nordsee oder Busfahrten durch verregnete Großstädte. Zwar erreicht kein Song eine Länge von vier Minuten, dafür driftet aber auch keiner von ihnen ab in Melodramatik oder Fahrstuhlmusik. Eine bewusste Balance, in „Reed“ symptomatisch vorgetragen, wenn sich die bewährte Akustik-Gitarre des Indie-Poeten und seine neuen düsteren, atmosphärischen Elektro-Elemente die Hand reichen. 9/10 scharsigo

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