Making Money with Techno: So wichtig ist die Klubkultur für Berlin

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Im Jahr 2001 gründeten Clubbetreiber und Partymacher die Clubcommission – ein eingetragener Verein und Zusammenschluss für Mitglieder der Clubkultur. Zu ihren Aufgaben gehört die Unterstützung der Mitglieder durch branchenspezifische Weiterbildung, Beratung, Öffentlichkeitsarbeit, Networking und Rahmenverträge. Als Sprachrohr der Berliner Clubszene setzen sie sich dafür ein, dass die Belange ihrer Mitglieder in Politik und Wirtschaft wahrgenommen werden. In Lobby-Arbeit bearbeiteten sie Bezirksämter und Senatsverwaltungen, die lange brauchten, um das Label Party-Hauptstadt der Welt wirklich wahrzunehmen. Dies ist mittlerweile geschafft – nicht zuletzt dank einer Studie von 2007, in der die Clubkultur als Wirtschaftsfaktor gefeiert wurde. Jetzt, zwölf Jahre danach, war es offenbar mal wieder Zeit für eine Neuauflage.

Auch in einem Bericht der Berliner Zeitung fand das Thema großen Anklang, denn dank der Club- und Veranstaltungsszene boomt die Wirtschaft nur so vor sich hin. Im Jahr 2017 nahm diese  nämlich stolze 168 Millionen Euro ein, hinzu kommen noch knappe 50 Millionen für Werbewirtschaft, Großhandel oder Immobilien- und Bauwirtschaft. Auch den Betreibern soll es demnach ziemlich gut gehen, denn fast 80 Prozent arbeiteten in einem wirtschaftlich ausgeglichenen Verhältnis oder machten sogar Gewinn. Ganze 9000 Menschen wurden voriges Jahr in der Veranstaltungsszene beschäftigt – davon waren allerdings 40 Prozent Minijobber.

Doch die elektronische Tanzmusik verschafft der Stadt noch weit mehr, als nur Kohle. Und zwar ein mega nices Image! Oder in welchem Gebiet sonst, hat Deutschland so eine strahlend weiße Weste, als beim Thema Techno? Und das regt den Tourismus-Boom so richtig an, wie die Studie bestätigt. Denn von den 13 Millionen Berlin-Touristen im Jahr 2017, waren sagen und schreibe drei Millionen Reisende sogenannte Club-Touristen. Auch hier wurden ganz klar Abstriche gemacht und es hat sich herausgestellt, dass musikinteressierte Gäste zu weniger Problemen führen. Es sind wohl eher die Junggesellenabschiede und Bierbikes, die für Randale sorgen.

Auch bei den Politikern macht die Szene mittlerweile einen guten Eindruck und das trotz des gewaltigen Drogenkonsums. Berlins Kultursenator Klaus Lederer ist daher ziemlich angetan von der Studie: „Sie erlaubt uns einen realistischen Überblick über die Szeneaktivitäten“, sagt der Linke-Politiker. Auf diese Weise könne man mit aktuellen und empirischen Daten viel besser und schneller Vorurteilen begegnen, diese abbauen „und dadurch auch einen Beitrag leisten, die wertvollen Orte der Clubkultur zu schützen.“

 

Ziemlich starke Aktion und großen Dank an die Boys für ihr Engagement. Also mitmachen bei der großen Studie für unsere Szene und Anteil haben, an einer weiterhin, aufregenden Clubkultur!

 

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